7'30, 40.2/3, 2 Ein Anspruch aus dem Erbe des verstorbenen Chorherrn Engbold Münster auf eine Schuld des St.-Pelagius-Stifts wird von einem Konstanzer Schiedsgericht zurückgewiesen, 1405.09.17 (Dokument)

Archive plan context


Ref. code:7'30, 40.2/3, 2
Title:Ein Anspruch aus dem Erbe des verstorbenen Chorherrn Engbold Münster auf eine Schuld des St.-Pelagius-Stifts wird von einem Konstanzer Schiedsgericht zurückgewiesen
Preview:
  • 1
  • 2
    
Rechtsakt-Typ:Urteilsspruch
Überlieferungsform:Original
Creation date(s):9/17/1405
Ausstellungsdatum:an dem nächsten Donstag nach des Hailgen Crütz tag in dem herbst
Aussteller:Albrecht von Heidelberg, Ulrich Bleicker und Johannes von Feld, genannt Magne, mit weiteren Mitinteressenten aus Stift und Stadt Bischofszell
Adressat:Johannes Glattis, Priester von Mangen
Regest:Albrecht von Heidelberg, Vogt zu Bischofszell, Johannes Gessler, Heinrich Klinger, Ulrich Äppli, alle Priester und Pfründer des Gotteshauses St. Pelagii zu Bischofszell, Ulrich Bleicker [Blaicher] und Johannes Amfeld [Am Veld], Heinrich von Sulgen, Hans Gunsch, Walter Fluri und Johannes von Feld [Von Veld], genannt Magne, alle Bürger von Bischofszell, machen bekannt, dass sie alle von Kustos und Kapitel des St.-Pelagi-Stifts gebeten wurden, sich am nächsten Donnerstag nach dem Heilig-Kreuz-Tag im Herbst zu einem Nach-Complet im Stift einzufinden. Da stand auf der anderen Seite Johannes Glattis, ein Priester von Mangen [Mängen]. Meister Johannes Gossau [Gossow], Chorherr und Kellner desselben Stifts, sagte im Namen des Kapitels, dass dieser Johannes Glattis einen Anspruch [etwas zuespruch] gegenüber den Chorherren erhoben habe wegen Erbe und Gemächt des seligen Engbold Münsters. Dieses Anspruchs und Streits wegen hätten darauf beide Teile den Domherr und Dekan [techan] Albrecht von Beutelsbach [Butelspach] um einen Entscheid und einen Spruchbrief in dieser Sache gebeten, der folgendermassen lautet (Urkundentext inseriert):
Albrecht von Beutelsbach, Dekan und Domherr des Doms zu Konstanz, befragt die Parteien und entscheidet daraufhin gemeinsam mit den von Johannes Glattis bestimmten Spruchleuten Ritter Johannes von Hornenstein von Schatzberg und Meister Hans Schürpfer, Chorherr zu St. Johann in Konstanz, sowie den von den Bischofzeller Chorherren bestellten Spruchleuten Meister Johannes Tenger, Vikar und Chorherr zu St. Stephan in Konstanz, und Meister Johannes Mayenberg. Johannes Glattis macht geltend, dass nach dem Tod des Engbold Münster, der auch Chorherr zu Bischofszell war, diese Chorherren dem Verstorbenen 60 Pfennig Konstanzer Münz und 50 Malter Kernen nach Zeller Mass schuldig geblieben seien, und er, Glattis, Erbe dieses Schuldanspruchs sei. Dieser Anspruch wird von den Bischofzeller Chorherren, vertreten von Heinrich Roggwiler [von Roggwil] und Meister Johannes Gossau [Gossow], bestritten. Darauf sprechen die fünf Spruchrichter die Chorherren vom Anspruch des Johannes Glattis frei und erkennen, die Chorherren seien in dieser Sache niemandem etwas schuldig. Dekan Albrecht von Beutelsbach, Ritter Johannes von Hornenstein und Johannes Mayenberg verbriefen ihren Spruch und hängen ihre Siegel an die Urkunde, die getätigt worden ist am St.-Felix-und-Regula-Tag (11.09.) des Jahres 1405.
Nachdem diese Urkunde in der Nach-Complet verlesen worden war, begehrten die Chorherren einen Eid darauf zu leisten. Auch Johannes Glattis bat den oben genannten Ulrich Bleicker mit ihm zusammen auf den Spruchbrief zu schwören. Alle legten daraufhin einen Eid ab, indem sie ihre Schwurfinger auf das heilige Evangelium legten, und bekannten sich zum gefällten Schiedsspruch.
Plicavermerk:Vgl. unter "Siegel und andere Beglaubigungsmittel"
Dorsualvermerk:Littera Glatys concordie.
(Spätere Hand:) Ein alter vergleich brief zwüschen dem stüfft und ainem priestern von Mangen wegen eines spruchbriefs.
Sprachen:Deutsch
Beschreibstoff:Pergament
Anzahl Blätter:1
Format B x H in cm:46.3 x 27.1 + 3.2 (Plica)
Siegel und andere Beglaubigungsmittel:Ehemals drei Siegel an Pergamentstreifen angehängt (ab). Siegler (angezeigt): Albrecht von Heidelberg, Vogt zu Bischofszell, für sich und für Johannes Gessler, Heinrich Klinger, Ulrich Äppli, Ulrich Bleicker und Johannes Amfeld, Heinrich von Sulgen, Hans Gunsch und Walter Fluri sowie (als weitere Siegler) Ulrich Bleicker und Johannes von Feld. (Die drei Siegler sind mit ihren Namen bzw. Übernamen auch auf der Plica genannt: Heidelberger, Blaicher, Magne)
Kommentar des Staatsarchivs:Zum Konstanzer Domdekan Albrecht von Beutelsbach vgl. HS I/2.2, S. 818; zu Heinrich Roggwiler (1405-1441 Stiftskustos) vgl. HS II/2, S. 242, und zu den übrigen im Dokument genannten Bischofszeller Chorherren Rohner, Chorherrenstift, S. 108 (Heinrich Klinger), S. 121 (Johannes Gessler) und S. 141 (Ulrich Äppli). Der Bischofszeller Chorherr Engbold Münster ist bisher prosopographisch nicht erfasst worden.
Alte Signaturen:Signaturen vor 1770/71: <29>; C; No. II; F.C. 93
Pupikofersche Signatur (1848): XXVII
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): 88
Position in den Selektenschachteln (2006): Aa2, 173
Level:Dokument
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:analog
Konservierung/Restaurierung:Trockengereinigt (2024).
 

Containers

Number:1
 

Files

Files:
  • DERIVAT_StATG_7-30__40-2___3__2_00001.tif
 

Usage

End of term of protection:9/17/1425
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=534425
 

Social Media

Share
 
Home|Shopping cartno entries|Login|de en fr it
State Archive Thurgau Online queries