Ref. code: | 7'30, 23.Fr/9 |
Title: | Die VII Orte untersagen den Untertanen im Thurgau die Niederjagd im Wildbann und bestätigen die Jagdprivilegien der Gerichtsherren |
Preview: |
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Rechtsakt-Typ: | eidg. Abschied |
Überlieferungsform: | Einzelabschrift |
Ausstellungsort: | Baden |
Creation date(s): | 6/22/1577 |
Ausstellungsdatum: | uff Fritag, dem zwenn unnd zwainnzigisten tag des monats (Juni vgl. Kommentar) |
Aussteller: | Räte und Sendboten der VII eidg. Orte |
Adressat: | Gemeinden Weinfelden, Wigoltingen, "deren uff dem Achran", Bonau, Ermatingen, Berlingen, Steckborn, Boltshausen und Niderbussnang; Heinrich von Ulm zu Griesenberg, Kaspar Ludwig von Heidenheim zu Klingenberg, Walter von Hallwil zu Salenstein, Hans Jakob von Ulm zu Wellenberg und Albrecht Brümsi zu Altenklingen als Vertreter der Gerichtsherren. |
Regest: | Vor den in Baden am Tag der Jahrrechnung versammelten Räte und Sendboten der VII Orte, nämlich von Zürich Hans Brem, Bürgermeister, Konrad Escher [Äscher], Säckelmeister und des Rats; von Luzern Ludwig Pfyffer [Pfiffer], Ritter, Schultheiss und Bannerherr, Niklaus Kloos [Kloß], Venner und des Rats; von Uri Heinrich Püntener [Pündtiner], Landammann; von Schwyz Hans Gasser, Ritter, Landammann; von Unterwalden Hans Waser, Ritter, Landammann und Bannerherr nid dem Wald; von Zug Niklaus Iten [Yta], des Rat; von Glarus Melchior Hässi, Landammann, erscheinen die Anwälte und Gewalthaber der Gemeinden Weinfelden [Winfeldenn], Wigoltingen [Wigeltingen], Raperswilen und Umgebung [Aichrain], Bonau [Bonnow], Ermatingen, Berlingen [Berling], Steckborn [Steckporen], Boltshausen [Bolschhusen] und Niederbussnang [Niderboußnang] einerseits und Heinrich von Ulm zu Griesenberg [Griessenberg], Kaspar Ludwig von Heidenheim [Heidenhaim] zu Klingenberg [Clingenberg], Walter von Hallwil zu Salenstein [Sallensteinn], Hans Jakob von Ulm zu Wellenberg und Albrecht Brümsi [Brümsy] zu Altenklingen [Altenclingen] als Vertreter der Gerichtsherren. Die Vertreter der Gemeinden beklagen sich, dass die Gerichtsherren ihnen neue Beschwerden auflegen, insbesondere missachten sie den Vertrag von 1532 (16.01., Art. 29, vgl. StATG 0'70, 11), welcher garantiert, dass sie, "die Thurgöwer", Hasen schiessen dürfen, indem sie ihrer mehrere wegen drei geschossenen Hasen zu 21 Gulden Busse verurteilt haben. Die Edlen und Gerichtsherren bestehen auf ihrem Recht, den Untertanen die Jagd auch auf Hasen zu verbieten und ihnen Strafen aufzuerlegen, wie es im eidg. Abschied von 1568 (03.07., vgl. Nr. 0/41), verfügt wurde, und berufen sich auf ihre verbrieften Rechte im Wildbann. Nach Klage und Antwort, Rede und Widerrede entscheiden die Eidgenossen, dass es gänzlich bei ihrem Abschied von 1568 bleiben soll und die Untertanen im Wildbann keinerlei Jagdrechte besitzen. Die Verfahrenskosten für die unbefugt von den Gemeinden eingereichte Klage werden "uß gnaden" aufgehoben, doch wird der Landvogt im Thurgau veranlasst, die Aufwiegler und Ränkeschmiede [offwigler unnd tröler] zu ermitteln und exemplarisch zu bestrafen. |
Dorsualvermerk: | Ain abschaid von denn siben orten zu Baden ußganngen anno etc.77, halt inn, das sich die pursame und der nidergerichtsherrligkaiten unnderthonnen des wildpanns ganntz unnd gar müeßigenn sollen. |
Sprachen: | Deutsch |
Beschreibstoff: | Papier, fadengeheftet |
Anzahl Blätter: | 4 |
Format B x H in cm: | 21.1 x 33.6 |
Siegel und andere Beglaubigungsmittel: | Siegel nur angekündigt. Siegler: die Aussteller mit dem Siegel des Wolfgang Lussi, des Rats zu Unterwalden, Landvogt zu Baden |
Kommentar des Staatsarchivs: | Zur Datierung: Zwischen Wochentag und Datum besteht ein Widerspruch, da der 22. Juni in diesem Jahr nicht auf den Freitag, sondern auf den Samstag fällt. Diesen Datierungsfehler enthält jedoch auch das Original im Gerichtsherrenarchiv. Die Abschrift selbst ist noch im 16. Jh. entstanden. Aichrain bzw. Eichrain ist der alte nicht mehr gebräuchliche Name für das Gebiet des mittleren Seerückens um Raperswilen. Vgl. TNB I S. 441. "tröler" = u.a. Ränkeschmied (Idiotikon Bd. 14, Sp. 926); hier für diejenigen Kreise gebraucht, welche ein altes Recht der Bauern auf die Niederjagd oder Hasenjagd im Wildbann behaupteten und die genannten Gemeinden zur Klage gegen die Gerichtsherren anstifteten. |
Alte Signaturen: | Signaturen vor 1770/71: <(No. 19, gestrichen, ersetzt durch 4, dann durch 9)>; FR; 4 Pupikofersche Signatur (1848): Fr.9 Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): - Zettelrepertorium (1937): 7'30'22 |
Level: | Dossier |
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv: | analog |
Konservierung/Restaurierung: | Nachgeleimt; Risse/Fehlstellen geschlossen; trockengereinigt; wässrig entsäuert (2022). |
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Containers |
Number: | 1 |
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Files |
Files: | |
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Usage |
End of term of protection: | 6/22/1597 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=397865 |
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