7'30, 20.Su/5 Der eidg. Landvogt verschafft den Chorherren von Bischofszell eine beglaubigte Abschrift eines Dokuments über die Höhe der Abgaben der Pfarrei Sulgen an das Stift Bischofszell, 1532.05.30 (Dossier)

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        7'30 Bischofszell, St. Pelagius, 1179-1870 (Hauptfonds)
        
        7'30, 20 Pfarrei Sulgen, 1359-1834 (Fonds)
        
        7'30, 20.Su Sulgen, 1359.07.08-1829 (Fonds)
        
        7'30, 20.Su/4b Die X Orte entscheiden im Streit um die Behausung des Prädikanten von Sulgen und verlangen die Restitution entfremdeter Kirchengüter, 1535.06.15 (Dossier)
        7'30, 20.Su/5 Der eidg. Landvogt verschafft den Chorherren von Bischofszell eine beglaubigte Abschrift eines Dokuments über die Höhe der Abgaben der Pfarrei Sulgen an das Stift Bischofszell, 1532.05.30 (Dossier)
        7'30, 20.Su/6 Der eidg. Landvogt vermittelt eine gütliche Einigung im Streit zwischen dem Kollegiatstift und den evangelischen Kirchgenossen von Sulgen in diversen Streitpunkten der Kirchenaufsicht und des Kirchenbaus, 1606.06.10 (Dossier)

Ref. code:

7'30, 20.Su/5

Title:

Der eidg. Landvogt verschafft den Chorherren von Bischofszell eine beglaubigte Abschrift eines Dokuments über die Höhe der Abgaben der Pfarrei Sulgen an das Stift Bischofszell

Preview:

Rechtsakt-Typ:

Urteil

Überlieferungsform:

Original

Creation date(s):

5/30/1532

Ausstellungsdatum:

an Mentag nach der Uffart Cristi ... fünffzechenhundert zwaintzig und zwai jär (dies ergäbe den 02.06.1522; vgl. dazu den Kommentar)

Aussteller:

Bernhard Schiesser von Glarus, eidg. Landvogt und Landrichter im Ober- und Niederthurgau

Adressat:

Chorherren des Kollegiatstifts St. Pelagii in Bischofszell

Regest:

Vor Bernhard Schiesser von Glarus, eidg. Landvogt und Landrichter im Ober- und Niederthurgau, der anlässlich seiner Tagsatzung den Streit zwischen der Gemeinde und den Kirchgenossen zu Sulgen und den Chorherren zu Bischofszell "von etlicher jarzeiten und anderer dingen und artickel halb" gütlich beilegen will, erscheinen Heinrich Murer, genannt "Casparli", von Sulgen, Bartholome Kunz [Cůntz], Andres Beltz und Hans Allensbach [Alenspach] für sich selbst und im Namen der Kirchgenossen von Sulgen einerseits und Rudolf Jung und einer seiner Mithaften, Chorherren zu Bischofszell, für sich selbst und im Namen des Chorherrenstifts andererseits. Im Verlaufe ihrer Klage lassen die Anwälte der Kirchgenossen von Sulgen ein Dokument [einen zäddel] verlesen, worin aufgeführt ist, was der Zehnten zu Sulgen den Chorherren jährlich einbringt. Dieser "zäddel" lautet (es folgt eine wörtliche Abschrift), dass der Zehnt und die Gült, den die gesamte Kirchhöri den Chorherren gibt, "zů gemainen jaren" 430 Malter Korn und Haber und 70 Mut Kernen sowie eine unbestimmte Summe Geldes [auch gelt, des zal wir nit aiglichen wissen mögend,] und den Mehrteil aller Wuhrhecken(?) [wůrhechend] ausmacht, dessen Zahl ebenfalls unbekannt ist. Dafür unterhalten die Chorherren den Pfarrer und einen Helfer. Die Anwälte der Chorherren begehren nun eine Abschrift dieses Dokuments, was ihnen die Anwälte der Kirchgenossen zugestehen und der Landvogt urkundlich beglaubigt.

Dorsualvermerk:

Urtal brieff, was ain gstifft zů Bischoffzell zechend hab uß der pfar Sulgen etc.
Chorherren zu Bischoffzell.
Urthlbrief, was ein stüfft für Zehnnten hab auß der pfarr Sulgen. 1522.

Sprachen:

Deutsch

Beschreibstoff:

Papier

Anzahl Blätter:

Format B x H in cm:

32.0 x 30.7

Siegel und andere Beglaubigungsmittel:

Aufgedrücktes Wachssiegel, mit Papier belegt. Siegler: der Aussteller mit seinem eigenen Siegel

Kommentar des Staatsarchivs:

Zum Datum: Bernhard Schiesser von Linthal, Verfechter des alten Glaubens in Glarus, ist 1516-1518 erstmals und dann 1532 erneut (im Gefolge des katholischen Sieges im 2. Kappelerkrieg als Ersatz für den reformierten Glarner Philipp Brunner) als Landvogt im Thurgau bezeugt. Bis zum 24.06.1522 war Ludwig Bili von Luzern Landvogt. Dieser konnte - wovon nichts bekannt ist - während seiner Amtsperiode 1520-1522 nur durch einen anderen Luzerner ersetzt werden. Rudolf Jung ist als Chorherr des Stifts zwischen 1525 und 1557 bezeugt. Das auf der Urkunde stehende Datum 02.06.1522 kann demnach nicht stimmen. Da der Konflikt zwischen den Kirchgenossen von Sulgen und dem Stift Bischofszell um die Höhe der Abgaben erst mit der Reformation aufbrach, muss man die Datumzeile von "fünffzechenhundert zwaintzig und zwai jär" zu "fünffzechenhundert draißig und zwai jär" emendieren und kommt somit auf das Datum des 30.05.1532.

Alte Signaturen:

Signaturen vor 1770/71: No 5; Sulgen
Pupikofersche Signatur (1848): Su.5
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): -
Zettelrepertorium (1937): 7'30'19

Level:

Dossier

Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:

analog

Konservierung/Restaurierung:

Risse/Fehlstellen geschlossen; trockengereinigt (2022).