Ref. code: | C 0'1, 1/0-1/141 |
Title: | Eingegangene Schreiben vor der Aufhebung der Gerichtsherrschaft |
Kommentar des Staatsarchivs: | Inhalt: Zumeist Schreiben der Obervögte oder Verantwortlicher anderer weltlicher und geistlicher Herrschaften an die Familienältesten und Gerichtsherren in St. Gallen, teilweise auch Schreiben an die Obervögte in Altenklingen oder Konzepte von solchen. Darunter finden sich gelegentlich auch Dokumente, die man bei den Belegen oder bei den Urkunden und Akten erwarten würde (vgl. "Darin"-Vermerke).
Bestandesentwicklung: Unter Obervogt Erhard Scherb ist ein kontinuierlicher Schriftverkehr Altenklingen - St. Gallen von durchschnittlich etwa 20 Schreiben belegt. Nach 1602 wird die Überlieferung lückenhaft: So ist von Obervogt Gideon Scherb nur ein Schreiben erhalten, und aus der Amtszeit von Hans Kaspar Rotmund fehlen die meisten Jahrgänge. Dass dieser Vogt seiner Berichterstatterpflicht aber ebenso nachgekommen ist und die Gründe für die Überlieferungslücken im Archiv in St. Gallen gesucht werden müssen, zeigen die gut belegten kurzen Perioden von Juni bis Oktober 1620 und Mai 1632 bis April 1633. Besonders auffällig sind die vielen Überlieferungslücken in den Jahren zwischen 1653 und 1668: Die verhältnismässig wenigen Schreiben dieser Epoche fanden sich alle - ebenso wie diejenigen der gut belegten Jahre 1650-1652 - verstreut in der Schachtel mit der Aufschrift "Missiven 1750-1760". Erst unter Obervogt Daniel Locher schwillt der überlieferte Schriftverkehr wieder an und erreicht im Jahre 1675 einen Höhepunkt mit 46 Schreiben. Die Schreiben seiner Nachfolger Hans Jakob Zollikofer, Daniel de Cornelio Zollikofer und Tobias Zollikofer fanden sich fast ausschliesslich in der Schachtel der Missiven-Supplemente E/4/A und E/4/B. Mit Obervogt Ruprecht Friedrich Schobinger (1706) setzt wieder eine regelmässige Briefüberlieferung ein, die zwischen 1726 und 1737 einen beachtlichen Umfang von teilweise über 30 Stück pro Jahr erreicht. Die Missiven der Jahre 1738 bis 1747 fanden sich fast ausschliesslich in der Schachtel der Missiven-Supplemente E/4/C. Sehr schlecht dokumentiert sind dann wieder die letzten neun Amtsjahre von Obervogt Gonzenbach sowie die ersten acht Amtsjahre des letzten Altenklinger Obervogts David Anton Zollikofer. Da sich diese beiden Obervögte in den gut belegten Jahren durch regelmässige Berichterstattung nach St. Gallen auszeichnen, muss die Ursache auch dieser Überlieferungslücken in der Archivführung in St. Gallen vermutet werden.
Neuordnung des Bestandes: Bestärkt wird der Eindruck von Überlieferungsverlusten durch das chronologische Chaos in den Missiven-Trucken E/3/4 bis E/3/9 und den Missiven-Supplementen-Trucken E/4/A bis E/4/C. Da sich die Supplementen-Trucken inhaltlich nicht von den andern Missiven-Trucken unterschieden, sondern ihr Material zum grossen Teil in dort vorhandene Lücken passte, haben wir die im 19. Jh. angelegte Unterscheidung zwischen Missiven und Missiven-Supplementen aufgehoben und den Bestand neu chronologisch und - wo möglich - nach Jahrgängen geordnet.
Beobachtung zu den Schreiberhänden: Während Erhard Scherb nur einen Teil seiner Briefe selbst schreibt und die übrigen von einem berufsmässigen Schreiber (wohl dem Gerichtsschreiber) aufsetzen lässt, zeigen die Vogtschreiben des 17. und 18. Jhs. sonst die Hände ihrer Verfasser. Erst Ruprecht Friedrich Schobinger lässt wieder einen Teil seiner Korrespondenz von einem Schreiber aufsetzen, unterschreibt aber stets eigenhändig. |
Creation date(s): | 1561 - 1799 |
Alte Signaturen: | Missiven E |
Level: | Fonds |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/1819 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=141633 |
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