C 0'3 Herrschaftliches Gut Pfauenmoos und von Pfauenmoos aus verwaltete rheintalische Rebgüter (bis zu deren Verkauf), 1600 (ca.)-1900 (Hauptfonds)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:C 0'3
Title:Herrschaftliches Gut Pfauenmoos und von Pfauenmoos aus verwaltete rheintalische Rebgüter (bis zu deren Verkauf)
Creation date(s):approx. 1600 - 1900
Level:Hauptfonds

Umfang

Running meters:0.60

Kontext

Name der Provenienzstelle:Fideicommiss der Zollikofer von Altenklingen
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Am 19.09.1564 erwirbt Leonhard Zollikofer von Rosa [Rosina] Haggen das Gut Pfauenmoos auf einer Anhöhe über dem Bodensee bei Steinach. Dieses Gut - meist "herrschaftlicher Sitz" oder "Stammgut" genannt - gehört seit 1585 wie Altenklingen zu dem von Leonhard Zollikofer gestifteten Fideicommiss und dient jeweils dem Senior der Familienstiftung als Residenz. Von Pfauenmoos aus werden nebst einigen Lehensgütern in der Gegend von Arbon und Steinach (die sog. thurgauischen Güter) vor allem auch die Weingüter im St. Galler Rheintal verwaltet (so die aus dem Erlös goldener Ketten des Stiftungsgründers Leonhard erworbenen sogenannten "Kettenreben"). Ein entsprechendes kleines Verwaltungsarchiv ist nicht bezeugt, muss aber angenommen werden. Die Inventare erwähnen nebst (nicht mehr vorhandenem landwirtschaftlichem Gebrauchsschriftgut) stets auch das noch erhaltene Urbar der Pfauenmooser Güter und (teilweise) das Rechnungsbuch.
Mit Anzeige vom 31.05.1839 schreibt das Aktuariat der Familienstiftung die Pfauenmooser Güter zum Verkauf bzw. zur Versteigerung aus (vgl. C 0'1, 0/24, 272). Dazu gehören zu diesem Zeitpunkt:
- Herrschaftsgebäude, Pächterhaus und Ökonomiegebäude auf Pfauenmoos mit 80,5 Juchart an Acker-, Wies-, Weid- und Rebland sowie Wald und der so genannte Nessler Zehnten.
- 4 Reblehen teilweise mit Wiesland in der Gemeinde Berneck (Eichholz und Schüllen, verliehen an den Schmied Jakob Frey; Eichholz, verliehen an den Gerber Isaak Gallusser; Pfauenhalden, verliehen an Johannes Ritz; Schnabel, verliehen an Baltus Schelling) sowie der weisse Torkel bei Berneck.
- 4 Reblehen teilweise mit Wiesland in der Gemeinde Thal (auf dem hinteren Buchberg, verliehen an Barholome Tobler; auf dem hinteren Buchberg und im Mössle, verliehen an Hermann Tobler; auf dem hinteren Buchberg, am Häldele und im Bützel sowie die Kühmatt und die Wiese im Rumpler, verliehen an Jakob Fehr; am hinteren Buchberg, im Bützel und im Einfängle jenseits des Rheins, verliehen an Leonhard Herzig) sowie ein Torkel.
Während der Verkauf des Sitzes Pfauenmoos und der Rebgüter am Buchberg in Thal gelingt, bleibt die Familie im Besitz der Bernecker Kettenreben, die erst im Verlaufe der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, im Falle der Rebgüter an der Pfauenhalde sogar erst 1912 verkauft werden. Das Verwaltungsschriftgut zu den Gütern in Thal ist nur fragmentarisch erhalten, während für die Kettenreben von Berneck bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine relativ dichte Überlieferung an Rechnungsbelegen und an Korrespondenz mit den Lehensträgern bzw. Pächtern vorliegt. Die Verwaltungsabläufe werden insbesondere in der Amtszeit von Verwalter Peter Ludwig Zollikofer (1824-1857) durch diesen Bestand hervorragend gespiegelt.
Bestandsgeschichte:Über den Umfang des kleinen Verwaltungsarchivs auf Schloss Pfauenmoos über die dort gelagerten Bücher hinaus geben die Inventare keinen Aufschluss. An Einzeldokumenten ist nur gerade der ziemlich kompakte Bestand der Verwaltung der Kettenreben in Berneck aus dem 19. Jh. erhalten, während Verwaltungsakten für die zum Schloss gehörenden landwirtschaftlichen Güter und die Kettenreben in Thal im Rheintal nur ganz spärlich überliefert sind. Wie weit solche Akten beim Verkauf des Sitzes Pfauenmoos in den Besitz des Käufers übergegangen sind, ist nirgends festgehalten und entzieht sich unserem Wissen.
Obwohl die Buchführung und die Korrespondenz zu den Bernecker Kettenreben spätestens nach 1839 nicht mehr in Pfauenmoos, sondern in St. Gallen archiviert werden, ist das als Einheit überlieferte Verwaltungsschriftgut zu den Kettenreben des 19. Jahrhunderts hier auch gesamthaft dem Pfauenmooser Hauptfonds zugeordnet worden.
Vgl. auch die "Bestandesgeschichte" in der übergeordneten Verzeichnungseinheit C 0.

Anmerkungen

Kommentar des Staatsarchivs:Wie der historisch gewachsene Urkundenbestand und die älteren Urkundenregister zeigen, unterschieden die Zollikofer bei Pfauenmoos zwischen den in der Nähe des Herrschaftssitzes gelegenen "thurgauischen" und den vor allem bei Rheineck und Thal liegenden "rheintalischen" Gütern von Pfauenmoos. Die Überlieferung der entsprechenden Verwaltungsschriftlichkeit ist lückenhaft und uneinheitlich. Pfauenmooser Material findet sich aber in grosser Zahl auch in den Belegsammlungen (C 0'1, 7) und bei den Missiven der Familienstiftung (C 0'1, 1).
 

Usage

End of term of protection:12/31/1920
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=117975
 

Social Media

Share
 
Home|Shopping cartno entries|Login|de en fr it
State Archive Thurgau Online queries