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8'407 Papierfabrik Laager, Bischofszell (1886-1984), 1886-1984 (Hauptfonds)
Identifikation |
Ref. code: | 8'407 |
Title: | Papierfabrik Laager, Bischofszell (1886-1984) |
Creation date(s): | 1886 - 1984 |
Level: | Hauptfonds |
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Kontext |
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Die nahezu 100-jährige Geschichte der Papierfabrik Laager hat das Städtchen Bischofszell massgeblich mitgeprägt. Einerseits war sie eine wichtige Arbeitgeberin, andererseits förderte die Spendentätigkeit der Familie Laager die Gemeinde stark.
Die Papierfabrik ging auf eine Jacquardweberei zurück, die 1856 von Johann Jakob Niederer aus Trogen gegründet worden war. 1886 entstand die erste Aktiengesellschaft mit Laagerscher Beteiligung, bei der Gustav Georg Laager-Nef, der Grossvater Victor Laagers, Vizepräsident im Verwaltungsrat war. Von Anfang an beschäftigte man sich mit dem Projekt der Errichtung einer Holzschleiferei und Kartonfabrik, die 1888 in Betrieb genommen werden konnte. Unstimmigkeiten in der Firmenleitung führten am 17. Dezember 1901 zur Abberufung des Verwaltungsrats durch die Generalversammlung und zur Wahl von Gustav Georg Laager als einzigem Verwaltungsratsmitglied. Aus der bisherigen Firma "Jacquardweberei, Holzstoff- & Cartonfabrik Bischofszell" wurde die "Jacquardweberei, Carton- und Papierfabrik Bischofszell". Nach dem Tod von Gustav Georg Laager 1905 wurde V. Huber-Suter neuer Präsident, Verwaltungsräte wurden Christian Straub-Kindlimann aus Amriswil und Rudolf Schaeffer-Laager, der Schwiegersohn von Gustav Georg Laager. Die kommerzielle Leitung wurde 1907 Sohn Gustav Laager-Müller übertragen, der in den kommenden Jahren sämtliche Aktien aufkaufte. Gleichzeitig reduzierte er den unrentablen Webereibetrieb, der schliesslich am 30. Juni 1911 still gelegt wurde.
Ab dem 9. Januar 1912 war Gustav Laager-Müller Alleininhaber der Firma, die Aktiengesellschaft war beendet. Am 16. Januar 1912 wurde im Schweizerischen Handelsblatt die neue Firma unter dem Namen "Carton- und Papierfabrik G. Laager" dem Publikum vorgestellt. In den folgenden Jahren wurde die Spezialisierung der Firma auf Karton- und Papierprodukte durch die Anschaffung neuer, leistungsfähiger Maschinen vorangetrieben. Gleichzeitig engagierte sich Gustav Laager in den wichtigen Verbänden der Papierindustrie im Vorstand. Nach seinem Tod am 20. Juli 1931 übernahm sein Sohn Victor Laager per 1. August 1931 die Leitung des Geschäfts und die Funktionen seines Vaters im Vorstand der Verbände. Seine Führung prägte nahezu 50 Jahre lang das Gesicht der Firma.
Steigende Rohstoffpreise, höhere Löhne und vermehrte Billigimporte aus dem Ausland seit dem Beitritt der Schweiz zur EFTA und dem Zollabbau für EWG-Länder führten zu einem immer schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld. Um auch hier bestehen zu können und die künftige Leitung der Fabrik durch den Sohn Peter Laager abzusichern, beschloss die Familie Laager, die Firma auf den 1. Januar 1972 in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Victor Laager erhielt 1600 der 4000 Aktien, Elisabeth Ulrich-Laager, Gustav Laager, Friedrich Laager und Peter Laager wurden mit je 600 Aktien beteiligt. Der Verwaltungsrat konstituierte sich mit Victor Laager als Präsident, Peter Laager als Vizepräsident, Gustav Laager und Friedrich Laager. Am 5. Januar 1980 ging das Präsidium an Peter Laager über, Friedrich Laager wurde Vizepräsident, Victor Laager blieb Verwaltungsratsmitglied. Trotz des Versuchs mit alternativen Produkten, wie z. B. Umweltschutzpapier, den Umsatz anzukurbeln, liefen die Geschäfte immer schlechter, was die Firmenleitung im Februar 1984 dazu bewegte, die Stillegung der Fabrik auf Ende Juni 1984 bekanntzugeben.
Auf den 1. August 1984 wurde die Fabrik an eine Käufergruppe um Arthur Waser und Kurt Berner verkauft, die sie als "Papieri Bischofszell AG" mit etwa der Hälfte der Belegschaft, 50 Angestellten, bis 1994 weiterführten. |
Bestandsgeschichte: | Das Firmenarchiv der Papierfabrik Laager kam durch Schenkung von Dr. Peter Laager im Frühjahr 1992 ins Staatsarchiv des Kantons Thurgau (Schenkungsvertrag vom 18. März 1992). Der damalige Staatsarchivar Dr. Michel Guisolan bearbeitete den Bestand im Dezember 1992 erstmals. Er gliederte ihn in 10 Abteilungen, übernahm aber die Ordnung des Firmenarchivs tel quel (Arbeitsbericht vom 2.12.1992). Am 29. Juli 1993 kamen direkt aus der Fabrik Pläne der Wuhranlagen, technische Pläne der Maschinen, Gebäudepläne sowie Produktionsbücher dazu (Ablieferungsprotokoll 1993-35). Nachdem eine entsprechende Abteilung 8'4 Firmenarchive geschaffen worden war, wurde der Bestand am 3. August 1994 von André Salathé von 8'800 auf 8'400 umsigniert und Guisolans Findmittel - eine relativ anspruchlose Liste - entsprechend angepasst. Dass der Bestand später unter der Signatur 8'407 neu erschlossen wurde, hängt damit zusammen, dass 1995, nach dem Amtsantritt von Staatsarchivar André Salathé, mit der Ausdifferenzierung der Hauptabteilung 8 und deren vollständiger Neuerschliessung begonnen worden war und es sich in mancherlei Hinsicht aufgedrängt hatte, die Bestandssignatur 8'400 für die eben aus der Patentbibliothek Wil SG übernommenen Patentschriften zu verwenden. Der Bestand wurde von April bis Juni 2003 von Hedi Bruggisser neu geordnet und in scopeArchiv verzeichnet. Die Bearbeitungszeit betrug rund 200 Stunden. |
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Inhalt und innere Ordnung |
Bewertung und Kassation: | Kassationen Ausser leeren Formularen, Dubletten und redundanten Informationen wurden keine Kassationen vorgenommen. |
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Zugangs- und Benutzungsbedingungen: |
Rechtsstatus: | Eigentum des Staatsarchivs des Kantons Thurgau. |
Zitiervorschlag: | Fussnote: StATG 8'407'*, */*
Quellenverzeichnis: StATG 8'407 Papierfabrik Laager, Bischofszell 1886-1984
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Sachverwandte Unterlagen: |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | Keller, Konrad: PM 1 1928, Papiermaschine in Bischofszell, VHS-Video, StATG, ZA, 2002-015
StATG 8'647, 2/13: Kundert von Bischofszell, Fotos der Geschäftsleitung, 1902-1929 |
Veröffentlichungen: | Laager, Victor: 45 Jahre Jacquardweberei, 50 Jahre Cartonfabrik, 40 Jahre Papierfabrik, Bischofszell 1937.
K. Ro.: Ein halbes Jahrhundert Carton- und Papierfabrik Bischofszell, in: TJb 1938, S. 67-72.
Laager, Victor: Papierfabrik Laager AG Bischofszell. Anfang und Ende, Bischofszell 1985.
Laager, Victor (1900-1985), in: TJb 1986, S. 204.
Guisolan, Michel: Das Archiv der Papierfabrik - ein Kleinod, in: Bischofszeller Zeitung, 2.7.1994. |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2004 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=74523 |
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