Identifikation |
Ref. code: | 8'424 |
Title: | Glockengiesserei Eschmann, Rickenbach (1957-1973) |
Creation date(s): | 1957 - 1973 |
Entstehungszeitraum, Streudaten: | 1751 - 1993 |
Level: | Hauptfonds |
Umfang |
Running meters: | 1.70 |
Number: | 18 |
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Kontext |
Name der Provenienzstelle: | Monika Pfister-Eschmann, Huebackerstrasse 18, 8265 Mammern. Vreni Zingg-Eschmann, Fläckehof 2, 6023 Rothenburg. |
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Firmengründer Emil Eschmann (20.07.1918–29.05.1996) schloss bei der Firma Sulzer in Winterthur ZH eine Giesserlehre ab. In Rickenbach bei Wil gründete er 1957 seine Glockengiesserei, in der sechs Angestellte Arbeit fanden. Das erste Geläut wurde im Mai/Juni desselben Jahres für die katholische Pfarrkirche Ufhusen im Kanton Luzern hergestellt.
Eschmann sollte während seiner fast zwanzig Jahre dauernden Tätigkeit mehr als 600 Glocken giessen. Sein Schaffen spiegelt eine Facette des (sakralen) Baubooms der 1960er-Jahre wider. Die in Rickenbach hergestellten Glocken erreichten sogar Japan, Vietnam, Madagaskar, Kolumbien und Tansania. Der grösste Teil wurde allerdings für den Schweizer Markt hergestellt, insbesondere für katholische Kirchen. Aufträge für evangelische Gotteshäuser sind lediglich drei bekannt.
Für die Glockenzier bediente sich Eschmann zu Beginn alter Modeln der Glockengiesserei Oberascher in A-Salzburg, später arbeitete er mit den beiden Künstlern Fritz Linder (1914–2011) aus Lungern OW sowie Alfred Schönenberger (1910–1969) aus Wil SG zusammen. Neben der Glockenproduktion fertigte die Firma auch Glockenstühle und -joche an.
1970 verkaufte Eschmann sein Unternehmen an die niederländische Glockengiesserei Koninklijke Eijsbouts und trat bei der Firma Georg Fischer in Schaffhausen ein. 1973 wurde der Betrieb in Rickenbach eingestellt.
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Bestandsgeschichte: | Mit Schenkungsvertrag vom 04. August 2003 übermachte die Erbengemeinschaft Emil Eschmann dem Staatsarchiv das Firmenarchiv zu unveräusserlichem Eigentum. Integraler Bestandteil des Vertrags war das detaillierte Ablieferungsprotokoll vom 7. Mai 2002, in dem die einzelnen abgelieferten Einheiten aufgelistet wurden.
Eklatante Lücken bestehen in den Bereichen der Geschäftsbuchführung, des Personalwesens, des Liegenschaftenunterhalts und der Verwaltungsratsprotokolle. Unterlagen zur Gründung oder Auflösung der Firma sind höchst lückenhaft überliefert worden. Eine Sammlung von über hundert Gips-, Metall-, Kork- und Holzmodeln wurde dem Historischen Museum Thurgau übergeben (T 28644–28764).
Der Bestand wurde von der Abteilung Bestandserhaltung und von Christof Sauter in rund 130 Stunden bearbeitet.
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Inhalt und innere Ordnung |
Bewertung und Kassation: | Es wurden keine Umplatzierungen oder Kassationen vorgenommen.
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Zugangs- und Benutzungsbedingungen: |
Rechtsstatus: | Eigentum des Staatsarchivs des Kantons Thurgau.
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Zitiervorschlag: | Fussnote: StATG 8'424, */*
Quellenverzeichnis: StATG 8'424 Glockengiesserei Eschmann, Rickenbach 1957-1973
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Sprachen: | Deutsch.
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Sachverwandte Unterlagen: |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | StATG 4’12 Fabrikwesen 1840–1964
StATG 4‘646 Handelsregister allgemein 1882–1980
StATG 9’34 Industrie- und Gewerbeinspektorat 1965–1994
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Veröffentlichungen: | Amt für Denkmalpflege, Abteilung Inventarisation; Kommission für kirchliche Inventarisation (Hrsg.): Kirchenglocken im Kanton Thurgau. Auszug aus dem Inventar der kirchlichen Kunst des Kantons Thurgau, Frauenfeld 2000 [vgl. auch: Amt für Denkmalpflege: Orgel- und Kirchenglockeninventar, 1978–2008].
Ducret, Madeleine (Hrsg.): Schätze des Glaubens. Kostbarkeiten aus dem Besitz der thurgauischen Kirchgemeinden, Frauenfeld 1999.
Gnehm, Hans Jürg: An Zeit und Ewigkeit erinnern. Geschichte und Entwicklung der Glocke, in: Kirchenbote für die Evangelische Landeskirche des Kantons Thurgau 100 (1993), Nr. 7/8, S. 3–4.
Gnehm, Hans Jürg; Thürlimann, Fabian: Die Glockengiesserei Emil Eschmann in Rickenbach bei Wil, in: Campanae helveticae. Organ der Gilde der Carilloneure und Campanologen der Schweiz (GCCS) 20 (2016), S. 3–14.
Knoepfli, Albert: Glockensterben im Thurgau, in: Sonntagsblatt der Thurgauer Zeitung, 24.07.1954.
Knoepfli, Albert: Kleine Chronik: Thurgau [Glockensterben], in: Unsere Kunstdenkmäler 6 (1955), S. 14.
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/1993 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=736164 |
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