OG 171 Dotnacht bis 31.12.1995 \ Standort: Gemeindehaus, Siegershausen, 1408-1995 (Abteilung)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:OG 171
Title:Dotnacht bis 31.12.1995
Standort: Gemeindehaus, Siegershausen
Creation date(s):1408 - 1995
Entstehungszeitraum, Streudaten:1408 - 1996
Level:Abteilung

Umfang

Running meters:7.50
Number:78

Kontext

Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Ehemalige Ortsgemeinde TG, politische Gemeinde Kemmental, Bezirk Kreuzlingen. 1812-1995 gehörte Dotnacht zur Munizipalgemeinde Hugelshofen. Die zwischen Kemmenbach und Ottenberg gelegene Gemeinde umfasste die Siedlungen Dotnacht, Engelswilen, Aufhäusern, Altshof (775 Adalolteshoba) und weitere Weiler. 824 Tottinheiche. 1850 327 Einwohner; 1900 281; 1950 303; 1990 244. Mit Birwinken und Teilen von Oberriedt bildete Dotnacht ein eigenes Gericht, das vom späten 14. Jahrhundert an zur Herrschaft Spiegelberg gehörte (Offnung 1381). Um 1640 gelangte es von den Muntprat von Spiegelberg an die Stadt Zürich, die es 1649 der Herrschaft Weinfelden unterstellte. Kirchlich gehörte Dotnacht bereits im Mittelalter zur Pfarrei Alterswilen, die wenigen katholischen Einwohner wurden vom 18. Jahrhundert an von Berg aus betreut. Wichtigster Erwerbszweig ist bis heute die Landwirtschaft (Obstbau; 1907 Käserei, 1944-50 Güterzusammenlegung), in der 1990 noch 63% der in Dotnacht Erwerbstätigen arbeiteten. Für das Gewerbe waren zudem die seit dem Mittelalter belegten Mühlen und eine Hammerschmiede (1854-um 1910) von Bedeutung.

Literatur
– Johann Jakob Wälli, Geschichte der Herrschaft und des Fleckens Weinfelden, 1910, 209-215.
– Alexander Plattner, Die Herrschaft Weinfelden, 1969, 107-109.
– Hans Nater, Dotnacht, 1970.

HLS 2004 (Gregor Spuhler)

Per 01.01.1996 fusionierten die Munizipalgemeinden Alterswilen und Hugelshofen sowie die Ortsgemeinden Alterswilen, Altishausen, Ellihausen, Lippoldswilen, Neuwilen, Siegershausen, Hugelshofen und Dotnacht zur Politischen Gemeinde Kemmental.
1817 fusionierten die Gemeinden Dotnacht, Engelswilen, Aufhäusern, Sperbersholz, Altshof, Leimgrueb (Laagrueb), Dütschenmühle, Baltshausen, Chemenmühli zur Ortsgemeinde Dotnacht.
1848 wurden erstmals unterschiedliche Versammlungen für Bürger und Ansassen abgehalten, 1849 versammelte sich erstmals die Bürgergemeinde. Der Prozess der Abtrennung der Bürgergemeinde lief im Führen von getrennten Protokollbüchern weiter, ab 1854 für die Gemeindeversammlungen, ab 1859 für die Vorsteherschaften.
1871 wurde entschieden den gesamten Besitz der Bürgergemeinde per 1872 an die Ortsgemeinde abzutreten. Die Bürgergemeinde behielt sich vor, für die Aufnahme neuer Bürger wieder zusammentreten zu dürfen. Die Protokollreihe der Bürgergemeinde endet 1871, bei Bürgerrechtsgesuchen traten die Bürger unter Leitung des Ortsvorstehers zusammen um darüber abzustimmen, die Protokolle dazu finden sich in der normalen Protokollreihen der Ortsgemeinde.
Einzelne Fonds aus dem Besitz der Bürgergemeinde wurden fortan von einem Organ der Ortsgemeinde verwaltet, welches sich Verwaltungsrat nannte (analog zum Leitungsorgan der Bürgergemeinde) und sich aus dem Ortsvorsteher und zwei weiteren Mitgliedern zusammensetzte.
1968 wurde der paritätische Ortsarmenfonds an die Munizipalgemeinde Hugelshofen übertragen.
1978 wurde die Feuerwehr auf munizipaler Ebene organisiert.
Ab 1983 wurde die Zivilschutzstelle auf munizipaler Ebene organisiert.

Die Jahresrechnungen 1819-1835 sind im Protokollband OG 171, 2.2.1/3 enthalten.
Ortsvorsteher der Ortsgemeinde Dotnacht

1818-1821 Sigrist
1822-1825 Stutz
1826-1830 Akermann
1831-1835 Keller Johannes
1835-frühestens 1839 Stutz
spätestens 1841-1843 Remisberger
1844-1845 Brauchli Johannes
1846-1853 Nater Konrad
1853-1861 Stutz Johannes
1862-1864 Heer J. Heinrich
1865-1874 Nater H.
1874-1888 Reinhardt Jacob
1889-1930 Senn Jacob
1930-1943 Etter Albert
1943-1946 Wüthrich Fritz
1946-1983 Tüscher Werner
1983-1987 Jud Heinrich
1987-1995 Senn Ernst
Bestandsgeschichte:Von 1849 existiert ein Archivverzeichnis, welches nur 11 Archivalien aufführt, die in der Zehntlade aufbewahrt wurden.

1865 wurde eine Archivrevision durchgeführt, bei welcher die Akten bereinigt, chronologisch geordnet und nummeriert wurden. Das Verzeichnis umfasste nun schon 594 Archivalien.
Das damalige Archiv wurde in folgende Fonds unterteilt:

A Weisungen der Behörden und Beamten
B Gemeindsbeschlüsse und dergleichen
C Strassensachen
D Bauwesen
E Armensachen
F Notariatsachen, Gant und Theilungsakten
G Feuerlöschsachen
H Viehassekuranzsachen und Viehzucht
I Stimmfähigkeitssachen, Niederlassung, Wahlen, Bürgerrechte
K Grenzmarkungssachen
L Gemeindsrechnungen
M Rechnungsbelege
N Bezugsrödel, Repartitionen
O Inventarium und Rechnungsberichte
P Freiwillige Steuern
Q Protokolle
R Verschiedenes

1892 wurde erneut eine Archivbereinigung vorgenommen; hierbei wurde neu auch vermerkt, welche Aktenpositionen aus dem Archivverzeichnis von 1865 kassiert wurden.

Das Archiv wurde von der Ortsgemeinde bis 1995 geführt und aufbewahrt. Es wurde 1996 der Politischen Gemeinde Kemmental übergeben und im Schulhaus Alterswilen aufbewahrt. 2015 musste aufgrund von Schimmelbefall eine Bestrahlung der Bestände durch die Firma Docusave vorgenommen werden. Von 2015 bis 2016 wurde das Archiv vom Archivdienst für Gemeinden des Staatsarchivs des Kantons Thurgau (Adrian Oettli, Annkristin Schlichte) gereinigt, geordnet, umverpackt und in der Archivdatenbank des Staatsarchivs erschlossen.

Inhalt und innere Ordnung

Bewertung und Kassation:In Absprache mit der Politischen Gemeinde Kemmental wurden folgende Unterlagen kassiert:

• Amtsdruckschriften eidgenössischer und kantonaler Stellen, sofern sie für ein konkretes Sachgeschäft nicht von Bedeutung waren
• Statistische Mitteilungen des Kantons
• Informationsmaterial zur kantonalen Raumplanung
• Informationsbroschüren aller Art, sofern sie für ein konkretes Sachgeschäft nicht von Bedeutung waren
• Informationsmaterial des Kehrichtverbrennungsverbandes
• Stimmzettel
• Bestätigungen für das schriftliche Abstimmen
• Versicherungspolicen
• Mitteilungen an das Viehinspektorat
• VHS-Kassetten mit Anweisungen zur Volkszählung
• Abnahmeprotokolle für Mietwohnungen
• Rechnungsbelege zur Jahresrechnung der Gemeinde (jeder 10. Jahrgang der Belege wird aufbewahrt)
• Rechnungsbelege zur Jahresrechnung des Ortsarmenfonds
• Bankauszüge (sofern Belege vorhanden sind)
• Kassenbücher zur Gemeindebuchhaltung (sofern Belege vorhanden sind)
• Kassenbücher zu Verpachtungen
• Steuerrechnungen
• Steuerlisten für spezifische Abgaben wie: Viehzucht, Ortsarmenfonds, Nachtbeleuchtungswesen
• Sammlungen von Zeitungsausschnitten
Ordnung und Klassifikation:Für die Ordnung wurde vom Staatsarchiv 2016 ein Archivplan für Ortsgemeinden erstellt.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen:

Rechtsstatus:Eigentum der Politischen Gemeinde Kemmental.
 

Usage

End of term of protection:12/31/2015
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=591652
 

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