OG 79 Lippoldswilen bis 31.12.1995 \ Standort: Gemeindehaus, Siegershausen, 1731-1995 (Abteilung)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:OG 79
Title:Lippoldswilen bis 31.12.1995
Standort: Gemeindehaus, Siegershausen
Creation date(s):1731 - 1995
Entstehungszeitraum, Streudaten:1731 - 1998
Level:Abteilung

Umfang

Running meters:3.00
Number:30

Kontext

Name der Provenienzstelle:Ortsgemeinde Lippoldswilen
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Ehemalige Ortsgemeinde TG, politische Gemeinde Kemmental, Bezirk Kreuzlingen. Das bis 1996 zur ehemaligen Munizipalgemeinde Alterswilen gehörende Dorf liegt im Kemmental abseits der Durchgangsrouten und umfasste Lippoldswilen, Unterstöcken und sechs weitere Höfe. 1303 Lupoltwile. 1850 153 Einwohner; 1900 154; 1950 138; 1990 97. Urkundlich nicht erwähnte Burgstelle Zapfenloh bzw. Scheidbach. Als Lehen des Bischofs von Konstanz kam die Vogtei über das Dorf 1308 von Ulrich von Klingenberg an die Konstanzer Johannes und Ulrich Pfefferhard. Nach der Eroberung des Thurgaus durch die Eidgenossen 1460 unterstand Lippoldswilen als sogenanntes Hohes Gericht der hohen wie niederen Gerichtsbarkeit des eidgössichen Landvogts in Frauenfeld. Unterstöcken und Krachenburg gehörten zum Raitigericht. Lippoldswilen war stets nach Alterswilen pfarrgenössig. Nach der Reformation 1529 gingen die wenigen Katholiken nach Bernrain zur Kirche, seit 1831 gehören sie zur katholischen Pfarrei Emmishofen. 1847-52 stand Lippoldswilen unter Staatsadministration. Der Lippoldswiler Schulstreit 1862-63, eine Machtprobe zwischen Kantonsregierung (Philipp Gottlieb Labhardt) und Erziehungsrat (Eduard Häberlin), war Vorbote der demokratischen Bewegung im Kanton Thurgau. Vom Kornbau in drei Zelgen ging Lippoldswilen im 19. Jahrhundert zur Vieh- und Milchwirtschaft über. 1934 wurde eine Käserei eröffnet. 1870-1910 lebten in Lippoldswilen zahlreiche Handsticker. 1967-87 erfolgte die Güterzusammenlegung.

Literatur
– Hans Nater, Neuwilen, Ellighausen, Lippoldswilen, 1971.
– Max Kernen, Kemmental, 1991.

HLS 2008 (André Salathé)

Per 01.01.1996 fusionierten die Munizipalgemeinden Alterswilen und Hugelshofen sowie die Ortsgemeinden Alterswilen, Altishausen, Ellihausen, Lippoldswilen, Neuwilen, Siegershausen, Hugelshofen und Dotnacht zur Politischen Gemeinde Kemmental.
Ortsvorsteher der Ortsgemeinde Lippoldswilen

1856-1871 Forster J. J. ("Verwaltungsratspräsident")
1871-1901/02 Forster J. J.
1903-1922 Keller J.
1922-1972 Vögeli Hansjörg
1972-1981 Dätwyler Rudolf
1981-1995 Zbinden Fritz
Bestandsgeschichte:Das Archiv wurde von der Ortsgemeinde bis 1995 geführt und aufbewahrt. Es wurde 1996 der Politischen Gemeinde Kemmental übergeben und im Schulhaus Alterswilen aufbewahrt. 2015 musste aufgrund von Schimmelbefall eine Bestrahlung der Bestände durch die Firma Docusave vorgenommen werden. Von 2015 bis 2016 wurde das Archiv vom Archivdienst für Gemeinden des Staatsarchivs des Kantons Thurgau (Adrian Oettli, Annkristin Schlichte) geordnet, umverpackt und in der Archivdatenbank des Staatsarchivs erschlossen.
Direktübernahme von Provenienzstelle:Ja.

Inhalt und innere Ordnung

Bewertung und Kassation:In Absprache mit der Politischen Gemeinde Kemmental wurden folgende Unterlagen kassiert:

• Amtsdruckschriften eidgenössischer und kantonaler Stellen, sofern sie für ein konkretes Sachgeschäft nicht von Bedeutung waren
• Statistische Mitteilungen des Kantons
• Informationsmaterial zur kantonalen Raumplanung
• Informationsbroschüren aller Art, sofern sie für ein konkretes Sachgeschäft nicht von Bedeutung waren
• Informationsmaterial des Kehrichtverbrennungsverbandes
• Stimmzettel
• Bestätigungen für das schriftliche Abstimmen
• Versicherungspolicen
• Mitteilungen an das Viehinspektorat
• VHS-Kassetten mit Anweisungen zur Volkszählung
• Abnahmeprotokolle für Mietwohnungen
• Rechnungsbelege zur Jahresrechnung der Gemeinde (jeder 10. Jahrgang der Belege wird aufbewahrt)
• Rechnungsbelege zur Jahresrechnung des Ortsarmenfonds
• Bankauszüge (sofern Belege vorhanden sind)
• Kassenbücher zur Gemeindebuchhaltung (sofern Belege vorhanden sind)
• Kassenbücher zu Verpachtungen
• Steuerrechnungen
• Steuerlisten für spezifische Abgaben wie: Viehzucht, Ortsarmenfonds, Nachtbeleuchtungswesen
• Sammlungen von Zeitungsausschnitten
Ordnung und Klassifikation:Für die Ordnung wurde vom Staatsarchiv 2016 ein Archivplan für Ortsgemeinden erstellt.

1849 wurde in der Kantonsverfassung erstmals klar zwischen Orts- und Bürgergemeinde unterschieden aber erst die Kantonsverfassung von 1869 wies der Ortsgemeinde die Ausübung der Gemeindegewalt zu. In Lippoldswilen wurden für gewisse Bereiche parallele Reihen für die Orts- und Bürgergemeinde geführt, so bei den Versammlungsprotokollen. In anderen Bereichen gab es nur eine Reihe der Bürgergemeinde, so bei den Sitzungsprotokollen und den Jahresrechnungen. Nach der neuen Kantonsverfassung wurde das Bürgergut per Vertrag komplett an die Ortsgemeinde übertragen. Die Bürgergemeindereihen wurden entweder eingestellt (Versammlungsprotokolle) oder abgelöst durch Protokolle mit neuen Namen (z. B. bei den Sitzungsprotokollen "Verwaltungsratsprotokolle" von 1856-1871 und "Ortskommissionprotokolle" ab 1871). Die Bürgergemeinde bestand noch weiter mit dem Zweck der Bürgerrechtsverleihung.

Die Protokolle der Strassenkommission 1893-1925 finden sich in den Ortskommissionsprotokollen.

Die Jahresrechnungen 1955-1972 fehlen, OG 79, 2.2.1/6 enthält aber in den Protokollen der Jahresversammlungen jeweils eine summarische Aufführung des Ergebnisse der Jahresrechnungen 1920-1972.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen:

Rechtsstatus:Eigentum der Politischen Gemeinde Kemmental.
Sprachen:Deutsch.
 

Usage

End of term of protection:12/31/2015
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=591649
 

Social Media

Share
 
Home|Shopping cartno entries|Login|de en fr it
State Archive Thurgau Online queries