| Ref. code: | 7'30, 37.21/2, 1 |
| Title: | Das Stift stellt dem Heinrich Bridler einen Bestallungsbrief aus und regelt seine Rechte und Pflichten als Stiftsamtmann |
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| Rechtsakt-Typ: | Amtseinsetzung; Vertrag |
| Überlieferungsform: | Original |
| Creation date(s): | 9/2/1587 |
| Aussteller: | Propst und Kapitel des Stifts St. Pelagii in Bischofszell |
| Adressat: | Heinrich Bridler |
| Regest: | Propst und Kapitel des Stifts St. Pelagii in Bischofszell haben Heinrich Bridler auf seine Bitte und die anderer Herren als ihren Kellner [keller] und Amtmann angenommen. Nachdem sich aber seither die Angelegenheiten des Stift und seiner Verwaltung geändert [des gestiffts unnd siner verwaltungs sachen geendert] haben, haben sie die in den folgenden Artikeln genauer beschriebene Übereinkunft getroffen.
Diese umfasst:
1. Treue, Loyalität, Pflichterfüllung und Schweigsamkeit bis ins Grab gemäss seinem geschworenen Eid.
2. Einzug der Einkünfte an Renten, Gülten und Zehnten des Kelleramtes; Annahme und Aufbewahrung im Refektorium [reffenthall]; Rechnungslegung über Einkünfte und Verkäufe auf Georgi (23.04.) oder Johann Baptist (24.06.).
3. Erstattung der Kosten für Reise und Unterkunft für den Stiftsamtmann und sein Pferd, wenn er in Rechtsangelegenheiten für das Stift unterwegs ist.
4. Alleinige Zuständigkeit des Amtmanns im Kelleramtsdienst. Ohne Bewilligung des Propsts oder der Mehrheit des Kapitels darf kein Stiftsherr etwas einziehen, ausgeben oder verkaufen. Für Zuwiderhandlung haftet der Stiftsamtmann nicht.
5. Anrecht des Amtmanns auf einen Schwund [schwanung] der Getreidemenge von 5 % bei der Abgabe des Getreides im Refektorium oder in der Kornschütte in der Stadt, aber nicht vom ausserhalb der Stadt verkauften Getreide.
6. Belohnung der Arbeit des Kellners mit 3 Mutt Kernen und 6 Schilling Pfennig. Darüber hinaus erhält der Amtmann 6 Mutt Kernen und 20 Malter beiderlei Korn Bischofszeller Mass, 50 Gulden, 12 Klafter Holz und Futter für das Pferd, wenn er eines benötigt.
7. Entlöhnung. Für seine Arbeit beim Einzug der Kustorei-Einkünfte 3 Kreuzer pro Gulden. Beim Einzug der stillstehenden [vacierenden] Klosterlehen: Schwund [schwanung] von 5%. Für Empfang und Ausmessen des Pfrundweins beim Verkauf: 3 Kreuzer pro Gulden. Für die Mithilfe bei der Weiherregulierung und beim Fischen in den Weihern: Je nach Fischsorte festgelegter Anteil am Fang.
8. Bürgschaft durch Zacharias Daller [Thaller] und Jakob Brun gemäss separatem Bürgschaftsbrief.
9. Übernahme aller Schreibarbeiten des Stifts zu den gewohnten alten Taxen. Bereitstellung einer Behausung auf Kosten des Stifts.
10. Rechtsverfahren nach Statuten bei Streit zwischen Stiftsherren und Amtmann.
11. Zins- oder Schuldbriefe des Stifts müssen vom Stiftsamtmann geschrieben werden, andernfalls muss ihm die Taxe bezahlt werden.
12. Anstellungsdauer des Stiftsamtmanns: unbefristet. Kündigungsfrist: 1/2 Jahr. |
| Dorsualvermerk: | Bestallung brieff Heinrichen Bridlers.
Anno 1586. |
| Sprachen: | Deutsch |
| Beschreibstoff: | Papier, fadengeheftet |
| Anzahl Blätter: | 6 |
| Format B x H in cm: | 21.5 x 34.0 |
| Siegel und andere Beglaubigungsmittel: | Ehemals aufgedrücktes Wachssiegel, mit Papier belegt (ab). Siegler: Die Aussteller mit dem Stiftssiegel |
| Kommentar des Staatsarchivs: | Unter § 10 ist zum Anteil am Fischfang wörtlich aufgeführt:
"Item vonn weyer helffen ablaßen, dazů helffen vischen unnd im vischen gůtt sorg unnd acht haben, deßglichen die ußwëgen verkouffen, flissig uffschryben, theillen unnd das gelt innzühen, von jedem zenntner drey zilling karpffen unnd vier schilling pfening, unnd inn der spyß unnd hechten soll er ein theill haben wie ein chorrherr."
Die Bedeutung der Gewichtsbezeichnung "zilling" konnte nicht eruiert werden. |
| Alte Signaturen: | Signaturen vor 1770/71: Re. 42
Pupikofersche Signatur (1848): XXI.1586
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): -
Zettelrepertorium (1937): 7'30'55 |
| Level: | Dokument |
| Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv: | analog |
| Konservierung/Restaurierung: | Nachgeleimt; neu geheftet; Risse/Fehlstellen geschlossen; trockengereinigt; wässrig entsäuert (2024). |
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Containers |
| Number: | 1 |
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Usage |
| End of term of protection: | 9/2/1607 |
| Permission required: | Keine |
| Physical Usability: | uneingeschränkt |
| Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
| URL: |  https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=506808 |
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