7'30, 28.11/11 Chorherr Christian Dietegen berichtet Kustos und Kapitel über seine Aktivitäten in Baden im Streit mit dem Bürgler Vogt Jakob Mötteli um den Zehnten von Buhwil, 1492.07.09 (Dossier)

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Ref. code:7'30, 28.11/11
Title:Chorherr Christian Dietegen berichtet Kustos und Kapitel über seine Aktivitäten in Baden im Streit mit dem Bürgler Vogt Jakob Mötteli um den Zehnten von Buhwil
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Rechtsakt-Typ:Mitteilung
Überlieferungsform:Original
Ausstellungsort:(Baden)
Creation date(s):7/9/1492
Ausstellungsdatum:am Mentag frů nechst vor Margarete 92 (vgl. Kommentar)
Aussteller:Christian Dietegen, Chorherr in Bischofszell
Adressat:Kustos und Kapitel der Kollegiatskirche St. Pelagii in Bischofszell
Regest:Christian Dietegen [Diettegen], Chorherr [canonicus] in Bischofszell [Episcopalizella], berichtet Kustos und Kapitel der Kollegiatskirche St. Pelagii in Bischofszell aus Baden, wo er sich einer Badekur halber [in badt fardt] aufhält, über Beratungen des Jakob Mötteli [Mötili/Metili] mit eidgenössischen Ratsboten um den Zehnten von Buhwil [umb den zehenden ze Bůwil], den Mötteli dem Stift entfremden will. Dietegen - der schon von Jakob Zwinger [Zwinker/Zwingker] vorgewarnt worden ist - befürchtet, dass durch Bürgermeister und Rat von Zürich oder vielleicht durch den Landvogt in der Kirchhöri [kirchhere] zu Sulgen "allenthalben das unser verlegt wurd". Er hat mit dem Rat von Antonin Schenk [Schenck] von Landegg, auch auf Badekur, und seinen Badefreunden [bad xellen] Stocker und Rutschmayer dem Mötteli einen Brief in dessen Schloss in Bürglen [Bûrglen] zustellen lassen und Konrad Schwend, den Bürgermeister von Zürich, im Rathaus [raut haus] aufgesucht [gevordert us der stuben]. Da Mötteli inzwischen aber bereits wieder abgeritten ist, wollte Schwend hinter dessen Rücken in dieser Sache nicht aktiv werden [im hinder rugks nûzit in diser sach handlen]. Da die eidgenössischen Ratsboten noch ca. sechs Tage in Baden bleiben, bittet er, jemanden mit den nötigen Informationen und Kompetenzen [mit aller underichtung und gewaltsame] zu ihm nach Baden zu senden und diesem auch die Urkunde über Buhwil mitzugeben, die in einer Schachtel [scatula] im Kasten seiner unteren Kammer bei seiner Jungfrau [by miner junckfrawen] liege. Ludwig von Adlikon hat ihr einen Zettel [ain zedeli] geschrieben, wonach der Schlüssel zur Truhe [das schlûßili zum trögli] und die genannte Schachtel auszuhändigen [ze geben] sei; diesen Zettel hat Dietegen jedoch mit sich genommen und nun dem Sohn des Hans Heer [Hansen Heren sun] übergegeben.
Dorsualvermerk:(18. Jh.:) Buowyl betreffend.
Sprachen:Deutsch
Beschreibstoff:Papier
Anzahl Blätter:1
Format B x H in cm:26.8 x 44.5
Siegel und andere Beglaubigungsmittel:Unbesiegelt. Eigenhändige Unterschrift des Ausstellers
Kommentar des Staatsarchivs:Christian Dietegen, Magister und Chorherr, ist zwischen 1477 und 1508 in Bischofszell bezeugt.
Anton Schenk von Landegg ist zwischen 1442 und 1452 als Vogt von Bischofszell bezeugt. Antonin Schenk ist möglicherweise dessen Sohn.
Jakob Mötteli von Rappenstein war ab 1486 Vogt von Bürglen und erwarb 1486/89 die Herrschaft Pfyn und Dettighofen, und 1489 belehnte ihn der Landvogt mit Mettlen und Oberbussnang (vgl. HLS 8, S. 767, und Menolfi, Bürglen, S. 44 f.).
Konrad Schwend, Ritter, von Zürich, war 1489-1498 Bürgermeister von Zürich (vgl. HLS Bd. 11, S. 335)
Ludwig von Adlikon, Chorherr am Stift, war 1485-1502 Kustos des Kollegiatstifts (HS II/2, S. 243).
(Scherrers-) Buhwil gehörte zur Kirchgemeinde Sulgen. Kastvogt der Kirche von Sulgen waren die Herren von Bürglen.
In den EEAA ist der Streit um den Zehnten von Buhwil nicht dokumentiert.

Pupikofer datiert den Brief auf 1490. Im 20. Jh. setzt eine Archivarenhand mit Bleistift das Datum "ca. 1490" hinzu. Die Zahl nach "Margarete" ist entweder als 42 oder 92 zu lesen. Aufgrund der Schrift, des Inhalts und der bekannten Lebensdaten von Christian Dietegen und anderer genannter Personen haben wir uns für 1492 entschieden. Der Brief ist flüchtig und sprunghaft geschrieben und der Sinn vieler Sätze bleibt auch nach einer Transkription unklar.

Zwei Löcher im Falzbereich mit Textverlust; alte Wasserflecken. Restauriert im Februar 2013.
Alte Signaturen:Signaturen vor 1770/71: -
Pupikofersche Signatur (1848): XI
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): -
Zettelrepertorium (1937): 7'30'30
Level:Dossier
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:analog
Konservierung/Restaurierung:Nachgeleimt; Risse/Fehlstellen geschlossen; trockengereinigt; wässrig entsäuert (2023).
 

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Number:1
 

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End of term of protection:7/9/1512
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

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URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=447567
 

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