7'30, 20.17/1, 4 Kirchenpfleger und Kirchgemeinde von Sulgen beschliessen den Wiederaufbau der St.-Regula-Kapelle in Niederriet, 1509.03.03 (Dokument)

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        7'30 Bischofszell, St. Pelagius, 1179-1870 (Hauptfonds)
        
        7'30, 20 Pfarrei Sulgen, 1359-1834 (Fonds)
        
        7'30, 20.17 Sulgen, Pfarrei nebst Kapelle Heldswil (1770/71 erloschene Titel), 1444.07.13-1834.06.03 (Fonds)
        
        7'30, 20.17/1 Pfarrei Sulgen, allgemein, Urkunden und Akten, 1444.07.13-1762.06.21 (Dossier)
        
        7'30, 20.17/1, 3 Mesmer-Rödel: Aufzählung der Pflichten und Einkünfte des Mesmers, 1490 (ca.) (Dokument)
        7'30, 20.17/1, 4 Kirchenpfleger und Kirchgemeinde von Sulgen beschliessen den Wiederaufbau der St.-Regula-Kapelle in Niederriet, 1509.03.03 (Dokument)
        7'30, 20.17/1, 5 Die X eidg. Orte bestimmen, dass die Jahrzeiten in Sulgen bestehen bleiben und die verkauften Stiftungsgüter von der Gemeinde zurückerstattet werden sollen, 1534.06.23 (Dokument)

Ref. code:

7'30, 20.17/1, 4

Title:

Kirchenpfleger und Kirchgemeinde von Sulgen beschliessen den Wiederaufbau der St.-Regula-Kapelle in Niederriet

Preview:

Rechtsakt-Typ:

Absichtserklärung

Überlieferungsform:

Original

Creation date(s):

3/3/1509

Ausstellungsdatum:

uff Sampstag vor dem Sonntag Reminiscere

Aussteller:

Hans Mock zu Hessenreuti, Heinrich Tuner zu Buchackern, Bartholome Kunz zu Schönenberg, Hensli Belz zu Leimbach, Kirchenpfleger und Verseher der Pfarrkirche Sulgen

Regest:

Hans Mock zu Hessenreuti [Rútti], Heinrich Tuner zu Buchackern [Bůchackern], Bartholome Kunz [Cuntz] zu Schönenberg [Schónnenberg], Hensli Belz [Beltz] zu Leimbach [Lainbach], Kirchenpfleger und Verseher der Pfarrkirche Sulgen, die ganze Gemeinde des Kirchspiels Sulgen und besonders die Bewohner von Hof [Hoff], Nieder- und Oberriet [Nider und Oberriett] urkunden: Vor etlicher Zeit stand in Niederriet Kapelle und Gotteshaus, in der die heilige Jungfrau Regula verehrt wurde. Diese ist durch bewaffneten Aufruhr [durch kriegclich uffrůr] zerstört worden und seither in Vergessenheit geraten. Da aber Gott durch das Fürbitten der hl. Regula merkliche Zeichen tut, sind die genannten Kirchenpfleger und Leute der Nachbarschaft geneigt, diese Stätte und Kapelle [die selben mâl statt und cappell] wieder zu errichten und neu zu bauen. Da Niederriet in der Pfarrkirche Sulgen gelegen ist und diese dem St.-Pelagius-Stift zu Bischofszell untersteht, haben die Aussteller um die Einwilligung von Kustos, Chorherren und Kapitel dieses Stifts ersucht und diese auch erhalten. Darauf geloben die genannten vier Pfleger und die Gemeinde an Eides Statt, die Kapelle neu zu bauen, und zwar den Rechten der Pfarrkirche von Sulgen, ihrem Pfarrer und Vikar und den Rechten des Stifts unnachteilig [on arglist und geferd] und ohne deren Kosten und Schaden.

Dorsualvermerk:

Bekannttnus von der cappell zu Niderriett

Sprachen:

Deutsch

Beschreibstoff:

Pergament

Anzahl Blätter:

Format B x H in cm:

32.0 x 23.4 + 2.8 (Plica)

Siegel und andere Beglaubigungsmittel:

Siegel (ehemals) an Pergamentstreifen eingehängt (ab). Siegler: der Aussteller mit dem Siegel des Wolfgang von Helmsdorf [Helmstorff] zu Eppishausen [Äppißhusen], Junker

Kommentar des Staatsarchivs:

Mit Rüti, dem Herkunftsort von Hans Mock, ist unzweifelhaft Hessenreuti gemeint, das in dieser Zeit oft nur Rüti genannt wird (vgl. die Belege in TNB 1.1, S. 628 f.).
Die Urkunde beginnt nach der Nennung der Aussteller mit einer bemerkenswerten Arenga: Die genannten Laien, heisst es da, hätten erkannt, dass sie es "dem ampt der liebe" schuldig seien, mit dem ihnen von Gott bescherten Gut dem Allmächtigen "flissigist lob und dannck zu sagen". Das Begehren von Laien nach neuen Kirchen, dem Wiederaufbau zwischenzeitlich abgegangener Kirchen oder nach Rangerhöhung von Kapellen zu Pfarrkirchen ist im grossen Pfarrsprengel von Sulgen in Neukirch, Bürglen, Berg und Niederriet offenkundig und passt zu einer auch andernorts (so etwa im Bistum Chur) in den Jahrzehnten vor der Reformation spürbar werdenden laikalen Bewegung, die auf eine bessere seelsorgerische Betreuung der Landbevölkerung "vor Ort" abzielt. Vgl. dazu die Studie von Immacolata Saule Hippenmeyer, Nachbarschaft, Pfarrei und Gemeinde in Graubünden, 1400-1600, 1997. Zu den spärlichen Hinweisen auf einen tatsächlich erfolgten Wiederaufbau der Regula-Kapelle in Niederriet vgl. Knoepli, KDM TG III, S. 543.
Zum Begriff der Malstatt: dieser bezeichnet überwiegend einen Versammlungsort für das Gericht, kann aber auch für einen kirchlichen Bauplatz verwendet werden (vgl. Idiotikon XI, Sp. 1755).

Alte Signaturen:

Signaturen vor 1770/71: <23>; Numeri 10 [Ziffer gestrichen]; A 4; 2; Sulgen
Pupikofersche Signatur (1848): XVII.1509
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): 449
Zettelrepertorium (1937): 7'30'20

Level:

Dokument

Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:

analog

Konservierung/Restaurierung:

Trockengereinigt (2022).