7'30, 20.Su/7c, 0 Kopialheft mit Abschriften von Schreiben des Stifts an den Stand Zürich im Fall des vom Stifts beurlaubten Pfarrers Fäusi von Sulgen, 1601.07.16-1601.08 (Dokument)

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Ref. code:7'30, 20.Su/7c, 0
Title:Kopialheft mit Abschriften von Schreiben des Stifts an den Stand Zürich im Fall des vom Stifts beurlaubten Pfarrers Fäusi von Sulgen
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Überlieferungsform:Abschrift in Kopialbuch/Urbar
Ausstellungsort:(Bischofszell)
Creation date(s):7/16/1601 - 8/1601
Aussteller:Kustos und Kapitel des Kollegiatstifts St. Pelagii in Bischofszell
Adressat:Rudolf Goldschmidt, Prädikant; Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich
Regest:1. 16.07.1601:
Da die Pfarrei Sulgen zurzeit verwaist (vacierend und ledig) ist, nehmen Kustos und Kapitel des Kollegiatstifts St. Pelagii in Bischofszell Rudolf Goldschmid [Goldtschmidt], Bürger und Prädikant von Zürich, zu einem Prädikanten auf diese Pfründe an, und zwar zur gleichen Entlöhnung, wie sie seinem Vorgänger zukam, und mit einer vierteljährlichen gegenseitigen Kündigungsfrist (jeweils auf Fronfasten). Siegel des Kustos Jakob Menne angezeigt.
2. August 1601:
Kustos und Kapitel des Kollegiatstifts St. Pelagii in Bischofszell schreiben an Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich und schildern den Konflikt, der zur Beurlaubung des bisherigen Pfarrers Hans Heinrich Fäusi [Föußi] geführt hat: Vor drei Jahren hat Fäusi mit dem Vogt von Bürglen um Verbesserung seiner Pfründe nachgesucht, worauf ihm das Stift zu seiner bisherigen "competenz" noch zusätzlich ein Malter Fesen und ein Mutt Haber angeboten hat. Nachdem er mit dieser Aufbesserung unzufrieden war und dies mehrmals kundgetan hat, hat ihm das Stift seine Pfründe gekündigt. Siegel des Kustos Jakob Menne angezeigt.
Nach 2. August 1601:
"Post Scripta" von Kustos und Kapitel an Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich zum Fall Fäusi:
Der Prädikant Hans Maler [auch: Maaler] hat von Zürich Nachrichten erhalten, denen er zu entnehmen vermeint, Hans Heinrich Fäusi klage ihn dort an, auf dessen Pfründe in Sulgen zu aspirieren. Da er das Stift nun bittet, dies bei Zürich klar zu stellen, äussern sich die Stiftsherren folgendermassen: "Also haben wierr unns under ainander erdauert unndt hatt sich kheiner unndter uns erinnern noch erdauren khünden, dz er, herr Hanns Maaler, ainiches mal bei unns umb solliche pfrundt angehaltten, noch ine herr Föusi verkhlagt. Dann allein ein chorherr unndter unns, der hat an zaigt, dz sich begeben, also er, herr Hanns Maaler, auch herr Föüsi bei ainandern auf einer hochzeit gewesen, habe unndter andern im thrunckh herr Maaler gesagt: 'Ey, ich hab die tochter, wan man mier ghrad die muetter dar zue gebe.' Sunst habe weder er, der chorherr noch unnßer kheiner nützit von ihme gehört ..."
Dorsualvermerk:Den predicanten von Sulgen betreffende, namlich wie er soll angenomen werden.
Sprachen:Deutsch
Beschreibstoff:Papier
Anzahl Blätter:4
Format B x H in cm:20.6 x 34.0
Kommentar des Staatsarchivs:Rudolf Goldschmid = Evtl. identisch mit Johann Rudolf Goldschmid, der 1597 von seiner Pfarrei in Niederurnen GL abberufen worden war, dann die Pfarrei Matzingen übernahm, bis er 1608 auch diese Pfründe infolge Trunkenheit abgeben musste (vgl. Sulzberger, Verzeichnis der Geistlichen, S. 61).
Zu Hans Heinrich Fäusi vgl. Kommentar in 7'30, 20.Su/7a.
Hans Maler war zu dieser Zeit (1579-1604) Pfarrer in Neukirch an der Thur, der Tochterpfarrei von Sulgen, wo er bereits früher einmal (1569) kurzfristig als Pfarrer amtete (Sulzberger, Verzeichnis der Geistlichen, S. 169 und 182). Genüsslich melden die Chorherren der zürcherischen Obrigkeit, wie auf einer Hochzeit der eine Prädikant den anderen im Zustand der Trunkenheit mit einer leicht anzüglichen Anspielung auf dessen Pfründenverlust neckt: Er könne wohl zur Tochter (-Pfarrei) gerade auch noch die Mutter (-Pfarrei) erwerben.
Alte Signaturen:Signaturen vor 1770/71: -
Pupikofersche Signatur (1848): Su.7c
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): -
Zettelrepertorium (1937): 7'30'19
Level:Dokument
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:analog
Konservierung/Restaurierung:Nachgeleimt; Risse/Fehlstellen geschlossen; trockengereinigt; wässrig entsäuert (2022).
 

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Number:1
 

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End of term of protection:8/31/1621
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

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URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=382923
 

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