7'30, 35.24/5 Kueni Eberli verkauft dem Werli Bürkler sein Haus in Bischofszell und einen Zins ab einem Rebberg am Katzensteig, 1450.06.01 (Dossier)

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Ref. code:7'30, 35.24/5
Title:Kueni Eberli verkauft dem Werli Bürkler sein Haus in Bischofszell und einen Zins ab einem Rebberg am Katzensteig
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Rechtsakt-Typ:Kauf; Zinsverschreibung
Überlieferungsform:Original
Ausstellungsort:(Bischofszell)
Creation date(s):6/1/1450
Ausstellungsdatum:am Mentag vor unser herren Fronlichnams tag
Aussteller:Anton Schenk von Landegg, Vogt zu Bischofszell
Adressat:Johannes Kreuzlinger, Priester, und dessen Schwiegersohn Kueni Eberli; Werli Bürkler
Regest:Vor Anton Schenk von Landegg [Landegk], Vogt zu Bischofszell, der an Stelle des Fürstbischofs Heinrich (von Hewen) in Bischofszell dem offenen Gericht vorsitzt, erscheinen Johannes/Hans Kreuzlinger, Priester und Chorherr daselbst, mit Johannes Spiser, genannt (Zwinger), seinem in der nachfolgend beschriebenen Sache erkorenen Vogt, und Kueni Eberli [Eberlis], Kreuzlingers Schwiegersohn [des vorgenannten herrn Hansen tochtermann] und auch Bürger von Bischofszell, auf der einen Seite und Werli Bürkler [Búrkler], auch Bürger daselbst, auf der anderen Seite. Kueni Eberli eröffnet durch seinen erwählten Fürsprech Peter Frauenlob, dass er wegen einer grossen Schuld gegenüber Werli Bürkler, die er nicht zurückzahlen könne, seinem Gläubiger sein Haus, seine Hofstatt und Hofraite unten in der Stadt auf dem Hof zwischen den Häusern "der Blayen" gelegen, mit allen Rechten und allem Zubehör verkauft hat. Diese Güter sind nur belastet mit dem Pfeffergeld an den Stadtherrn und mit 2 Schilling Pfennig Zins an das Siechenhaus [den airmen sundersiechen]. Weil mit diesem Verkauf die Schuld noch nicht ganz getilgt ist, so verkauft er dem Werli Bürkler ab seinem Weingarten am Katzensteig [Katzenstaig] mit Nutzen und Zubehör einen jährlich auf den Martinstag fälligen Zins von 2 rheinischen Gulden. Zur grösseren Sicherheit für die Abbezahlung der Schuld durch den Zins ab dem Weinberg setzt Hans Kreuzlinger, Kueni Eberlis Schwiegervater [sin lieber schweher], dem Werli Bürkler sein eigenes Haus, seine Hofstatt und Hofreite in der Stadt, zwischen dem Haus von Hans Gartenmann und dem Haus der Schenk gelegen, als Unterpfand ein und stellt Bürgschaft für den Schuldner. Kueni Eberli sichert sich und seinen Erben die Möglichkeit, den Zins ab dem Rebberg beim Katzensteig mit 40 rheinischen Gulden, jeweils vor dem Johannistag (24.06.) ohne und nach diesem Termin mit dem Jahreszins wieder abzulösen.
Nachtrag vom 07.05.1543 (dorsual): Jakob Höberg löst mit 20 Rheinischen Gulden 1 Gulden Zins ab und macht damit den Rebberg am Katzenstein ledig.
Dorsualvermerk:(ursprüngliche Notizen:) Hr. Hans Crútzlinger und Cueni Eberlis, siner töchter man.
(Nachträge:) Uff Mentag nach sant Philip und Jacobs tag im XV. XLIII. jar hat Jacob Höberg mit XX rinischen guldin ainen guldin abglöst und darmit den wingarten Katzenstaig ledig gemacht, lut einer quittantz.
Sprachen:Deutsch
Beschreibstoff:Pergament
Anzahl Blätter:1
Format B x H in cm:40.0 x 31.2
Siegel und andere Beglaubigungsmittel:Ehemals zwei Siegel an Pergamentstreifen eingehängt (das zweite Siegel ab). Wachssiegel des Stadtvogts Schenk von Landegg erhalten. Siegler: der Aussteller mit seinem eigenen Siegel und Hans (Spiser, genannt) Zwinger [Zwingger], mit seinem Siegel in Vogts Weise
Kommentar des Staatsarchivs:Der "Übername" Zwinger für Hans Spiser wird vom Schreiber der Urkunde aus Nachlässigkeit ausgelassen. In der Corroboratio wird er dann nur noch Hans Zwinger genannt. Es handelt sich aber um einen in dieser Zeit gut bezeugten einflussreichen Bürger von Bischofszell. Siehe die Belege für "Hans Spiser genannt Zwinger" in 7'30, 9.SM/3b, 7'30, 9.SM/4, 7'30, 35.22/10 und denselben Übernamen in anderen Urkunden.
Schweher [mhdt. swëher] ist nicht etwa der Schwager, sondern der Schwiegervater; vgl. Lexer, mhdt. Wörterbuch, Sp. 1350.
Weil Hans Kreuzlinger als guter Schwiegervater für seinen in Geldnöte gelangten Schwiegersohn als Bürge eintritt, erfahren wir, was in vorreformatorischen Zeiten offensichtlich kein Stadtvogt und kein Gerichtsschreiber verheimlichen mochte, dass nämlich ein in Amt und Würden stehender Chorherr und Priester trotz kirchlichen Zölibatgebots eine Tochter gezeugt hatte.
Alte Signaturen:Signaturen vor 1770/71: Numeri 26; D.K.
Pupikofersche Signatur (1848): XXIV.1450
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): 207
Zettelrepertorium (1937): 7'30'51
Level:Dossier
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:analog
Konservierung/Restaurierung:Siegel gereinigt; trockengereinigt (2024).
 

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Number:1
 

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End of term of protection:6/1/1470
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

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URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=340181
 

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