KKG 31 Mammern (bis 31.12.2014, dann KKG 104 Untersee-Rhein) \ Standort: Staatsarchiv Thurgau, Frauenfeld, 1319-2014 (Abteilung)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:KKG 31
Title:Mammern (bis 31.12.2014, dann KKG 104 Untersee-Rhein)
Standort: Staatsarchiv Thurgau, Frauenfeld
Creation date(s):1319 - 2014
Entstehungszeitraum, Streudaten:1319 - 2015
Level:Abteilung

Umfang

Running meters:7.90
Number:84

Kontext

Name der Provenienzstelle:Katholische Kirchgemeinde Untersee-Rhein (seit 01.01.2015), entstanden aus der Fusion der Katholischen Kirchgemeinden Eschenz, Klingezell und Mammern.
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Politische Gemeinde TG, Bezirk Steckborn. Mammern liegt am Untersee 4 km östlich von Stein am Rhein. 1803-1992 war die Ortsgemeinde Mammern (ab 1812 mit Klingenzell und Neuburg) Teil der Munizipalgemeinde Steckborn. 909 Manburron. Politische Gemeinde: 2000 533 Einwohner. Ehemalige Ortsgemeinde: 1850 322 Einwohner; 1900 398; 1950 401; 1980 392. Funde aus dem Neolithikum, der Bronzezeit (Pfahlbauten, Stein- und Randleistenbeile) und des Frühmittelalters belegen eine durchgehende Besiedlung. 909 erwarb das Stift St. Gallen Güter und beherrschte ab dem 12. Jahrhundert Mammern und Neuburg. 1319 belehnte St. Gallen die Familie von Kastell mit den beiden Gerichtsherrschaften (1389 Johann von Ebratsweiler, 1405 Konrad von Bonstetten, 1411 Heinrich von Ulm und 1451 von Hohenlandenberg). 1522 kaufte Hans Leonhard von Reischach die Gerichtsherrschaften, die danach mehrfach den Besitzer wechselten. Johann Friedrich Thumb übergab die Herrschaften 1621 an die Brüder von Roll, die das Schloss erneuerten. 1667 erwarb der thurgauische Landschreiber Wolf Rudolf Reding Mammern und verkaufte es 1687 an das Stift Rheinau (bis 1798). Vor 1275 stiftete die Abtei St. Gallen die Kirche und übertrug deren Kollatur dem Gerichtsherrn; 1838 ging sie an den Kanton Thurgau, 1843 an die Kirchgemeinde. Die Reformation wurde 1529 eingeführt. St. Gallen förderte die Gegenreformation durch Belehnung an katholische Gerichtsherren. 1749 liess der Abt des Klosters Rheinau Bernhard Rusconi eine barocke Schlosskapelle errichten. Nach dem Brand der Simultankirche 1909 wurde 1911 die reformierte und 1913 die katholische Kirche eingeweiht. Der Vogt oder der Gerichtsherr leitete die Dorfversammlungen (Offnung 1574). Mammern war von Forst-, Acker- und Rebbau sowie von der Vieh- und Milchwirtschaft geprägt. Weitere Erwerbszweige waren die Fischerei, Tavernen, Mühlen, eine Ziegelhütte und eine Kalkbrennerei. 1878-1940 bestand eine Möbelfurnier- und um 1910 eine Streichholzfabrik. Die 1865 als Wasserheilanstalt gegründete Klinik Schloss Mammern wurde 1889 von Oscar Ullmann übernommen. Die Klinik spezialisierte sich unter anderem auf die Rehabilitation von Patienten mit Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten. 2005 stellte der 3. Sektor mehr als vier Fünftel der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Literatur
– Stauber, Emil: Geschichte der Herrschaften und der Gemeinde Mammern, Frauenfeld 1934.
– Lang, Heinrich: Geschichte der Schule Mammern, Mammern 1988.
– Kdm TG 6, 2001, 194-221.
– Mammern. Heimatkundliche Publikationen 1989-2006, 2007.

HLS, 2009 (Erich Trösch)
Präsidenten der Kirchgemeinde Mammern:

1911-1938 Brühwyler Johann, Pfarrer
1938-1959 Keller Johann Ruppert, Dekan
1960-1978 Pfister Paul senior
1978-1987 Riedi Alfons
1988-2010 Pfister Paul junior
2011-2014 Dähler Engelbert
Bestandsgeschichte:Das Archiv wurde von 1997 bis 2014 vom ehemaligen Inspektor der Gemeindearchive des Staatsarchivs den Kantons Thurgau Werner Mohr betreut. Er strukturierte das Archiv bis 1999 nach einer eigenen Ordnung. Nach der Herausgabe des Registratur- und Archivplans für Katholische Pfarr- und Kirchgemeinden im Jahr 2000 reorganisierte er einen Teil des Archivs nach der neuen Systematik. Ausserdem separierte er die Archivalien über die Beziehungen der Pfarrei mit der ehemaligen Gerichtsherrschaft Mammern (jetzt Fonds A 8).

Im Dezember 2017 wurde das Archiv durch den Archivdienst für Gemeinden des Staatsarchivs des Kantons Thurgau in allen Teilen mit dem Registraturplan in Übereinstimmung gebracht, umverpackt und in scopeArchiv erschlossen. Im Zuge dieser Tätigkeit wurden auch die Akten der letzten Jahre bis zum Ende der Kirchgemeinde erschlossen. Der Bestand wurde von Adrian Oettli bearbeitet; die Bearbeitungszeit betrug 92 Stunden.

Seit 1979 betreute der Pfarrer von Eschenz auch die Pfarreien Klingenzell und Mammern. Die Personalakten der Pfarrer finden sich deshalb im Archiv der Katholischen Kirchgemeinde KKG 15 Eschenz.

Die Eheakten der Pfarreien Klingenzell und Mammern ab 2008 befinden sich im Archiv der Katholischen Kirchgemeinde KKG 15 Eschenz, weil die Pfarreien im Rahmen des Seelsorgeverbandes von Eschenz aus betreut und deren Akten in Eschenz abgelegt wurden.
Direktübernahme von Provenienzstelle:Ja.

Inhalt und innere Ordnung

Bewertung und Kassation:Kassationen von Akten (Vernichtung) wurde gemäss Registraturplan für Katholische Pfarr- und Gemeindearchive vorgenommen.

Insbesondere wurden folgende Aktentypen kassiert:

Amtsdruckschriften eidgenössischer und kantonaler Stellen,
Pfarreiagenden,
Planung des Lektorendienstes,
Stimmzettel,
Abgelaufene Versicherungspolicen,
Belege zu Jahresrechnungen, Fonds und Pachtwesen,
Kassabücher,
Kapitalbücher,
Journale,
Kontenblätter,
Korrespondenz zum Finanzausgleich,
Sammlungen von Zeitungsausschnitten,
Dokumentationsmappen mit Zeitschriftenartikeln zu religiösen Themen.
Ordnung und Klassifikation:Gemäss Registraturplan für Katholische Pfarr- und Kirchgemeinden.

Der Jahresbericht des Sittengerichts von 1851 KKG 31, A 2.3/1 enthält auch ein Verzeichnis aller Fonds und den Jahresbericht des Armenwesens.

Die Pfarrbücher unter KKG 31, B 5.2 enthalten Taufregister, Firmregister, Eheregister und Sterberegister.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen:

Rechtsstatus:Hinterlegung. Eigentum der Katholischen Kirchgemeinde Untersee-Rhein.
Sprachen:Deutsch, Latein.
Finding aids:Frühere Findmittel: Slg. 14.7.5/59 und Slg. 14.7.5/70.

Sachverwandte Unterlagen:

Veröffentlichungen:Meyer, Bruno: Kirchgemeinden und Pfarrbücher im Thurgau, Frauenfeld 1991 (Quellen zur Thurgauer Geschichte; 4).
 

Usage

End of term of protection:12/31/2034
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=293619
 

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