7'30, 4.5/11 Verzeichnis von Propst Jakob Blarer von Wartensee über die Schulden und Versäumnisse, welche sein Vorgänger Kyd verursacht hat, 1582 (ca.) (Dossier)

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Ref. code:7'30, 4.5/11
Title:Verzeichnis von Propst Jakob Blarer von Wartensee über die Schulden und Versäumnisse, welche sein Vorgänger Kyd verursacht hat
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Rechtsakt-Typ:Klageschrift
Überlieferungsform:Einzelabschrift
Creation date(s):approx. 1582
Aussteller:Propst Johann Jakob Blarer von Wartensee
Adressat:V katholische Orte
Regest:Propst Jakob Blarer von Wartensee stellt zuerst dar, wie die Amtsübergabe zwischen seinem Vorgänger Hieronymus Kyd und ihm erfolgt ist: Nachdem der Bischof der Unordnung im Stift gewahr wurde und eine Untersuchung [inquisition] gegen den alten Propst anberaumt hatte, habe Kyd "alls ein listiger" jemanden gesucht, zu dessen Gunsten er auf die Propstei resignieren könne, wobei er auf ihn, Blarer, gekommen sei. Von seinem Vetter selig, auch Kanoniker in Bischofszell, auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, habe er darauf bestanden, dass Kyd in die Hände des Kapitels resigniere, und er, Blarer, sei daraufhin auch vom Kapitel gewählt worden, was er urkundlich belegen könne.
Nach seinem Amtsantritt ist Blarer das Ausmass der Verwüstung und des Niedergangs im Stift offenbar geworden, woran Propst Kyd "als das houpt fürnemlich schuld hatt". In der Folge listet Blarer alle Verkäufe und Entfremdungen von Stiftsgut, den Zerfall von Pfarrhäusern und Stiftshöfen, den Verlust von Waldungen durch übermässiges Roden, den Zerfall der gottesdienstlichen Ordnung und geistlichen Zucht und die Anhäufung von Schulden im Detail auf und lastet diese Übel Kyd und dessen Mithaften an.
Einzeln aufgezählt werden alle 49 Schuldtitel samt der Summe des Hauptgutes und dem jährlichen Zins, wie sie Blarer bei seinem Amtsantritt [annstanndt] angetroffen hat. Unter den Gläubigern sind Städte wie Schaffhausen und Baden; Institutionen wie die Raiti in Konstanz und der Gerichtsherrenstand; lokale Frei- und Gerichtsherren wie die Schenck von Castell, Stadtbürger wie Jakob Gonzenbach, Jakob Christoph Mörikofer, Erhard Scherb, Heinrich Goldasts [Guldinast] Erben, die "alte Ramspergerin" aus St. Gallen; Amtsträger wie der Hofammann Fehr in Wil, der Landschreiber zu Frauenfeld, der Ammann Rüpplin, der Prädikant zu Sulgen, der Vogt von Romanshorn, der Landvogt Pfeiffer und dessen Beisässen aber auch Handwerker und nicht zuletzt Verwandte des alten Propsts aus dem Geschlecht der Kyd. Allein die so angehäuften Schulden belaufen sich auf eine Summe von über 15'000 Gulden. Beim Amtsantritt hat Blarer eine Gesamtschuld des Stifts von 17'000 Gulden angetroffen, was eine jährliche Zinsschuld von 850 Gulden verursacht.
Blarer appelliert an die eidg. Orte in Baden, Kyd für dessen Versäumnisse und Verschuldungen zu behaften und exemplarisch abzustrafen.
Dorsualvermerk:Stiffts beschwerden, wie hr. probst Kyd gehauset.
Abschrift worin probst Blarer erzeügt, wie dass probst Kyd in seinen 12 jahr auff 17'000 gl. schulden gemacht mit schlechten häussern, ohne dass schöne holz so er im eigen griff verkauft, dass also ... kein holz mehr vorhanden.
Sprachen:Deutsch
Beschreibstoff:Papier, fadengeheftet
Anzahl Blätter:12
Format B x H in cm:21.2 x 34.0
Siegel und andere Beglaubigungsmittel:Ohne Unterschrift und Siegel
Kommentar des Staatsarchivs:Datierung: Das undatierte Exposé ist nach dem Tod von Kustos Georg Batt Blarer von Wartensee (nach 1578) und (aufgrund der Erwähnung von Folgekosten beim Schuldtitel der "Ramspergerin") auch nach dem Ende des Prozesses mit Salome Ramsperger (nach 20.12.1581) geschrieben. Die saubere Ausführung und einzelne kleinere Korrekturen deuten auf eine Reinschrift vor der endgültigen Fassung hin. Möglich ist aber auch eine Abschrift für das Stiftsarchiv.
Mit Erhard Scherb ist der Stadtschreiber zu Bischofszell und spätere Obervogt zu Altenklingen als Gläubiger angesprochen.
Alte Signaturen:Signaturen vor 1770/71: 85; E (gestrichen)
Pupikofersche Signatur (1848): -
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): -
Zettelrepertorium (1937): 7'30'7
Level:Dossier
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:analog
Konservierung/Restaurierung:Trockengereinigt (2020).
Digitalisat:2020
Copyright, Reproduktionsbestimmungen:Die Urheberrechte und Reproduktionsrechte liegen beim Staatsarchiv Thurgau.
 

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