Identifikation |
Ref. code: | 5'2 |
Title: | Bezirksgerichte 1798-2010 |
Creation date(s): | 1798 - 2010 |
Level: | Abteilung |
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Kontext |
Provenienz: | Bezirksgerichte
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Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Die Bezirksgerichte haben ihren Ursprung in der Helvetik und wurden 1798 als Distriktsgerichte schweizweit eingeführt. 1803 liess der neue Kanton Thurgau die Distrikte fortbestehen und übernahm damit auch deren Gerichte in die neue Staatsorganisation. Die markanteste Änderung gegenüber der Helvetik bestand darin, dass die Ämter des Distriktsstatthalters und des Distriktsgerichtspräsidenten zusammengelegt wurden; der neue Distriktspräsident hatte demnach Exekutiv- und Judikativfunktionen. 1814 wurde weniger die Organisation als die Benennung ein weiteres Mal angepasst. Nun gab es anstatt des Distriktspräsidenten den Oberamtmann. Mit der Regenerationsverfassung von 1831 wurden die Ämter wieder getrennt: Der Bezirksstatthalter stand dem Bezirksamt vor und war der verlängerte Arm der Kantonsregierung, während das Bezirksgericht nun seinen Präsidenten bekam. So blieb es im Wesentlichen bis Ende 2010. Per 1. Januar 2011 wurde im Thurgau die Anzahl der seit der Helvetik bestehenden Bezirke von acht auf fünf reduziert; gleichzeitig gab es (schweizweit) markante Änderungen bei der Zivil- und Strafrechtspflege.
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Bestandsgeschichte: | Die erste Ablieferung der acht Bezirksgerichte Arbon, Bischofszell, Diessenhofen, Frauenfeld, Gottlieben/Kreuzlingen, Steckborn, Tobel/Münchwilen und Weinfelden erfolgte erst im Jahr 1992, als die drei Protokollreihen Gesamtgericht (seit 1798), Bezirksgerichtskommission (seit 1850) und Einzelrichter (seit 1871) bis ca. 1950 übernommen wurden (während Akten, die älter als 30 Jahre alt waren, nirgends mehr vorhanden waren). In der Folge gab es verschiedene weitere Ablieferungen, namentlich im Jahr 2011, nachdem die drei Bezirksgerichte Bischofszell, Diessenhofen und Steckborn aufgelöst und die anderen fünf Bezirksgerichte im Rahmen der gesamt-schweizerischen Justizreform neu organisiert worden waren. Das Staatsarchiv nahm das Stichjahr 2010 zum Anlass, um die Archivabteilung 5'2 zu schliessen.
1992 wurden die Protokollbände provisorisch auf Karteikarten erfasst. 1999 folgte deren genaue Beschreibung in einem Word-Findmittel durch Beat Stucky, André Salathé und Beat Gnädinger; im Jahr 2002 wurden die entsprechenden Daten in das Archivinformationssystem scopeArchiv eingelesen, seither entsprechend den Ablieferungen weitergeführt und mit Stichjahr 2010 abgeschlossen.
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Direktübernahme von Provenienzstelle: | Ja.
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Inhalt und innere Ordnung |
Bewertung und Kassation: | Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
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Zugangs- und Benutzungsbedingungen: |
Rechtsstatus: | Eigentum des Staatsarchivs des Kantons Thurgau.
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Zitiervorschlag: | Fussnote: StATG 5'2**'*
Quellenverzeichnis: StATG 5'2 Bezirksgerichte 1798-2010
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Sachverwandte Unterlagen: |
Veröffentlichungen: | Literatur Arbon
Urtheil des Bezirks-Gerichts Arbon in Sachen der Gesellschaft "Alpina" für die Herstellung kondensirter Milch in Luxburg und Sonthofen. Actum Arbon den 25. April, 17. und 18. Mai 1878, Frauenfeld 1878.
Auszug aus dem Protokoll des Bezirksgerichts Arbon über die Verhandlungen im Alpina-Prozess, Frauenfeld 1879.
Blaser, Heidi: Von unehelichen Müttern und geschiedenen Frauen: Paternitäts- und Scheidungsklagen an den Bezirksgerichten Arbon und Diessenhofen (TG) im 19. Jahrhundert, Lizentiatsarbeit Universität Basel, Hägendorf 1998.
Bauer, Karin: "Aus den Akten ergibt sich, dass das anfänglich leidige Eheleben bald so sehr erkaltete ...": Ehen vor dem thurgauischen Bezirksgericht Arbon 1890-1900, Lizentiatsarbeit Universität Zürich, Matzingen 2007.
Literatur Bischofszell
Schärli, Jolanda; Spinnler, Karin: "… dem übrigen wolle er sich unterziehen, wenn er nur von seiner frau geschieden werde …" Ehegerichtsfälle in Bischofszell zur Zeit der Helvetik, in: Gnädinger, Beat (Hrsg.): Abbruch - Umbruch - Aufbruch. Zur Helvetik im Thurgau, Frauenfeld 1999 (Thurgauer Beiträge zur Geschichte; 136), S. 267-291.
Das Bezirksgericht Bischofszell 1798-2010. Für den Schlusstag vom 3. Dezember 2010 zusammengestellt vom Staatsarchiv des Kantons Thurgau, Frauenfeld 2010.
Literatur Diessenhofen
Blaser, Heidi: "So hat das Distriktsgericht beschlossen …". Schuldforderungsklagen vor dem helvetischen Distriktsgerichts Diessenhofen, in: Gnädinger, Beat (Hrsg.): Abbruch - Umbruch - Aufbruch. Zur Helvetik im Thurgau, Frauenfeld 1999 (Thurgauer Beiträge zur Geschichte; 136), S. 229-246.
Blaser, Heidi: Von unehelichen Müttern und geschiedenen Frauen : Paternitäts- und Scheidungsklagen an den Bezirksgerichten Arbon und Diessenhofen (TG) im 19. Jahrhundert, Lizentiats-arbeit Universität Basel, Hägendorf 1998.
Bürgi, Michael: "… den anderen zum Nachteil und Schaden …". Erbstreitigkeiten vor dem Distriktsgerichts Diessenhofen im Jahr 1802, in: Gnädinger, Beat (Hrsg.): Abbruch - Umbruch - Aufbruch. Zur Helvetik im Thurgau, Frauenfeld 1999 (Thurgauer Beiträge zur Geschichte; 136), S. 247-266.
Literatur Gottlieben/Kreuzlingen
Reglement für das Bezirksgericht Gottlieben, Bei Constanz : Buchdruckerei der deutschen Volkshalle in Belle-Vue, 1840.
Strauss, Hermann: Aus der Geschichte des Bezirksgerichtes Kreuzlingen: in: Kreuzlingen und Umgebung, Kreuzlingen 1957 (Beiträge zur Ortsgeschichte von Kreuzlingen; XI), S. 12-24. |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2030 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=19070 |
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