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9'162 Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau 1993/2003- (Standort: Amt für Denkmalpflege), 1993-2023 (Abteilung)
Identifikation |
Ref. code: | 9'162 |
Title: | Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau 1993/2003- (Standort: Amt für Denkmalpflege) |
Creation date(s): | 1993 - 2023 |
Entstehungszeitraum, Streudaten: | from 1993 |
Level: | Abteilung |
Umfang |
Running meters: | 200.00 |
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Kontext |
Name der Provenienzstelle: | 1945-1962 Museumsamt-Inventarisation der thurgauischen Kulturdenkmäler 1962-1977 Denkmalpflege und Inventarisierung 1977-1992 Amt für Denkmalpflege und Inventarisierung 1992-dato Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau
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Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Die Schweizerische Gesellschaft für Kunstgeschichte forderte die Kantone zu Beginn der 1940er-Jahre auf, an der Schaffung einer Dokumentation der Schweizer Kunstdenkmäler mitzuwirken. Mit den Regierungsratsbeschlüssen Nr. 2678 vom 1. Dezember 1941 und Nr. 2915 vom 23. Dezember 1942 wurden eine weitere und eine engere kantonale Kommission zur Leitung der Inventarisierung der Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau bestimmt. Den weiteren Ausschuss präsidierte Regierungspräsident Dr. Jakob Müller (Vorsteher des Erziehungsdepartements), im engeren Ausschuss hatte Dr. Bruno Meyer, Staatsarchivar, den Vorsitz.
Am 17. Juli 1945 erfolgte die Wahl Albert Knoepflis zum Bearbeiter. Er wurde mit der Durchführung der Inventarisierung der Kunstdenkmäler des Kantons beauftragt. Knoepfli hatte ein Inventar für das Kloster Fischingen erstellt und sich für diese Aufgabe profiliert. Mit ihm wurde zunächst ein Vertrag für drei Jahre geschlossen; während dieser Zeit wurde er von seiner Sekundarlehrerstelle in Aadorf beurlaubt. Von Anfang an bestand eine enge Zusammenarbeit mit dem Heimatschutz, um Doppelspurigkeiten zu vermeiden. Abgesehen von freiwilligen Helfern und Aushilfen arbeitete Knoepfli allein. Sein Vertrag wurde immer wieder verlängert, So dass Knoepfli seine Lehrerstelle schliesslich aufgab und sich ganz der Denkmalpflege verschrieb. 1950 erschien sein erster Band der "Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau", der den Bezirk Frauenfeld mit den Schwerpunkten Kartause Ittingen, Tänikon und Schloss Sonnenberg umfasste. Am 1. Juli 1954 wurde Knoepfli per neuer Besoldungsverordnung als Konservator vom Erziehungsdepartement ins Beamtenverhältnis übernommen. 1955 erschien sein zweiter Band, der den Bezirk Münchwilen behandelte (mit dem Schwerpunkt Kloster Fischingen).
Das Baudepartement wurde für die Arbeit der Denkmalpflege immer wichtiger. Dies zeigte sich auch darin, dass ab 1956 in der weiteren Kommission zur Leitung der Inventarisierung neben dem Vorsteher des Erziehungsdepartements Dr. Ernst Reiber (Nachfolger von Dr. Müller) als Präsident nun auch der Vorsteher des Baudepartements Rudolf Schümperli als Vizepräsident vertreten war. Ab dem 20. April 1959 hatte Knoepfli mit Anneliese Linder eine Mitarbeiterin (Kanzleiaushilfe) zur Seite. Im August 1962 bezog die Denkmalpflege ihre eigenen zwei Büroräume im "Bernerhaus", vorher war sie in den Räumlichkeiten des Staatsarchivs untergebracht. Im Rechenschaftsbericht des Regierungsrates des Kantons Thurgau an den Grossen Rat desselben Jahres wurde die Denkmalpflege erstmals als eigenes Amt im Strassen- und Baudepartement aufgeführt. Im Dezember 1962 erschien der dritte Band der thurgauischen Kunstdenkmäler zum Bezirk Bischofszell.
Im Staatskalender von 1970 waren bei der Denkmalpflege personell immer noch zwei Personen vermerkt, Albert Knoepfli und mit Dr. Jürg Peter Ganz als Adjunkt (keine Hilfskraft mehr, sondern eine fachliche Verstärkung). Neben der Inventarisierung wurden besonders Restaurierungs- und Renovationsprojekte vorangetrieben mit dem Ziel, historische Bausubstanz zu erhalten. In der folgenden Zeit wurde das Amt unter dem neuen Leiter Jürg Ganz sukzessive ausgebaut. 1989 erschien der vierte Band der Thurgauer Kunstdenkmäler von Albert Knoepfli über das Kloster St. Katharinental, 1992 der fünfte Band von Dr. Alfons Raimann über den Bezirk Diessenhofen, 2001 der Band über den Bezirk Steckborn von Dr. Alfons Raimann und Peter Erni. 2003 umfasste das Amt für Denkmalpflege vier Abteilungen mit zwölf Mitarbeitenden unter der Leitung von Dr. Beatrice Sendner: Denkmalpflege, Kirchliche Kunstgegenstände, Inventarisation und Dokumentation, Gebäude-Inventar sowie ein Sekretariat. Die gesetzliche Grundlage für die Arbeit der Denkmalpflege bildeten das Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Natur und der Heimat vom 8. April 1992 sowie die dazugehörenden Verordnung des Regierungsrats vom 29. März 1994.
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| Leitung des Amts für Denkmalpflege
1946-1974 Albert Knoepfli (1909-2002), Dr. phil. h. c., Kunsthistoriker, Aadorf 1974-1998 Jürg Ganz (1935), Dr. phil., Kunsthistoriker, Frauenfeld 1998-2014 Beatrice Sendner (1952), Dr. phil., Kunsthistorikerin, Frauenfeld 2014- Ruedi Elser, Architekt, Wil SG
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| Standorte von Kunstdenkmälerintenvarisation und Amt für Denkmalpflege
1946-1959 Staatsarchiv des Kantons Thurgau, Regierungsgebäude, Frauenfeld 1959-1962 Luzernerhaus, Freie Strasse 24, Frauenfeld 1962-1983 Bernerhaus, Bankplatz 5, Frauenfeld 1983- Villa Sonnenberg, Ringstrasse 16, Frauenfeld
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Bestandsgeschichte: | Archivsituation an der Ringstrasse 16 (Zustand 04.2018): - Keller: Bildarchiv (Positive, Negative, Dias, Microfichen und -graphics, Digitalisate), Planarchiv (liegende und gerollte Pläne, gefaltete Pläne = Ablage nach Ortsgemeinden), Dendro- und Restaurierungsberichte, Unterlagen zur Amtsadministration, Kunstdenkmäler nach Band-Systematik (Ablage Knoepfli Albert), Buchlager. - Parterre: Register (Mustersammlung) aus Kunstdenkmälerbänden. - Erster Stock: Bauernhaussammlung (Bildrechte abzuklären), Karteien Knoepfli Alberts, Ofenkartei, Kirchenschatz. - Estrich: alte und neue Ablage Restaurierungsmassnahmen pro Gemeinde, Bibliothekskatalog. - Pavillon: Amtsadministration (Ära Knoepfli und Ära Ganz), Beitragsgesuche (absichtlich bei Nr. 200 beginnend).
Einschätzung (04.2018): Die Aktenproduktion sowie die Dokumentationen/Sammlungen der Dienststelle sind disparat in verschiedenen Räumen/Stockwerken und Gebäuden verteilt. Eine Übersicht über "das" Amtsarchiv fehlt, für einzelne Aktengruppen bestehen Findmittel (Karteien, Listen, filemaker- bzw. Access-Dateien). Im Dokumentations- bzw. Sammlungsbereich ist der Stand der Sicherheitsverfilmung/Digitalisierung nicht durchwegs nachvollziehbar. Das Amtsarchiv hatte die maximale "Ausdehnung" erreicht, weswegen die Dienststelle eine Reorganisation der Bestände anging. Diese Reorganisation missachtete zentrale Aspekte der Aktenführung und Einhaltung der Nachvollziehbarkeit, weswegen das Staatsarchiv intervenierte. Die bis dahin vorgenommenen Reorganisationsarbeiten im Amtsarchiv können bis zu einem gewissen Punkt wieder rückgängig gemacht werden (insbesondere im Bereich Restaurierungsmassnahmen nach Gemeinden).
Notiz 11.01.2023, ep: Negativ- und Positivstreifen aus dem Fonds 2.1 müssen noch fachgerecht umverpackt werden, sobald Bestand im Staatsarchiv ist.
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Inhalt und innere Ordnung |
Bewertung und Kassation: | Bewertung gemäss Registraturplan 2006, Listenbewertung (?). |
Ordnung und Klassifikation: | Hauptfonds und Unterfonds gemäss Registraturplan 2006, mit Berücksichtigung von bis dahin abgeschlossenen Aufgabengebieten, Projekten und Sammlungen. |
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Sachverwandte Unterlagen: |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | StATG 4'209 Bau und Umwelt: Dokumentationen 1872-1967 StATG 4'21 Hochbau 1804-1981 StATG 8'406 Brenner Architekten 1831-1987 StATG 8'419 Architekturbüro Susi Müller-Gehrig 1959-1981 StATG 8'420 Architekten Martin, Weideli, Kressibuch, Eberli, Weber und Braun, Kreuzlingen StATG 8'655 Meyer Bruno, Staatsarchivar StATG 8'941 Thurgauer Heimatschutz 1907-2005 StATG 9'9 Staatsarchiv des Kantons Thurgau 1862-1995 StATG 9'35 Knoepfli Albert, Denkmalpfleger 1909-2002 StATG 9'36 Dr. Albert Knoepfli Stiftung 1176-2004 |
Veröffentlichungen: | Rechenschaftsberichte des Regierungsrates des Kantons Thurgau an den Grossen Rat, 1957—1999
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau: Albert Knoepfli - erster Denkmalpfleger im Thurgau, Frauenfeld 2003 (Denkmalpflege im Thurgau; 5).
Erni, Peter; Sendner, Beatrice: Der Historische Verein und die Denkmalpflege im Thurgau, in: Rothenbühler, Verena; Salathé, André: Clio küsste den Thurgau. Der Historische Verein und die Geschichtsforschung im Thurgau 1859-2009, Frauenfeld 2009 (Thurgauer Beiträge zur Geschichte 145/2009), S. 241-257.
Amt für Denkmalpflege: Denkmalpflege im Thurgau Bd. 1-, Frauenfeld, 1999-
Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. 1—8, Bern/Basel, 1950—2001
Thurgauische Denkmalpflege und Inventarisation der Kunstdenkmäler: Die Seelinie, 1998
Ganz, Jürg: Vom Umgang mit Bausubstanz. Ein Leitfaden für Gemeinden und alle, die privat oder beruflich mit alten Bauten zu tun haben: Vademecum, 1996
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Anmerkungen |
Kommentar des Staatsarchivs: | é/eg 04.2018. |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2043 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=846521 |
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