Identifikation |
Ref. code: | PSG 43 |
Title: | Eschenz Standort: Archivraum Sekundarschule, Eschenz |
Creation date(s): | 1870 - 2023 |
Level: | Hauptabteilung |
Umfang |
Running meters: | 3.90 |
Number: | 44 |
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Kontext |
Name der Provenienzstelle: | Primarschulgemeinde Eschenz. |
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Eschenz. Politische Gemeinde TG, Bezirk Steckborn. Eschenz mit Schloss Freudenfels (seit 1812) und der Insel Werd liegt am Ausfluss des Untersees in den Rhein und ist heute räumlich nahezu mit Stein am Rhein (SH) (Ortsteil Burg) zusammengewachsen. 155 Taxaition, 799 in castro Exsientie, 972 Aschenza. 1831 2'115 Einwohner; 1860 (nach der Abtrennung von Hüttwilen) 1'009; 1900 929; 1950 1'101; 2000 1'513.
Vorrömische Zeit Die bis anhin bekannt gewordenen prähistorische Ufersiedlungen auf der Insel Werd und in den "Seeäckern" (nordöstlich von Eschenz) zeichnen sich durch ein umfangreiches Fundmaterial aus, das wesentlich zur Klärung der Siedlungsgeschichte im engeren Bodenseeraum beitrug. Die beiden im Ausflussbereich von Untersee und Hochrhein gelegenen Werdinseln verdanken ihre Entstehung postglazialen Kalkablagerungen. Natürliche Furtenbildungen im Rhein begünstigten die Siedlungstätigkeit über nahezu sämtliche ur- und frühgeschichtliche Epochen. 1858 wurde der Siedlungsplatz auf der Hauptinsel entdeckt. Der Grabungskampagne 1882-83 durch Schenk folgten 1931-36 umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen durch Karl Keller-Tarnuzzer sowie 1962 kleinere Sondierungen in der Otmarskapelle. Die erste Besiedlung der Insel erfolgte kurz nach 4000 v.Chr. (frühe Pfyner Kultur) und fällt mit dem Siedlungsaufkommen in den voralpinen Feuchtgebieten zu Beginn des Jungneolithikums zusammen. Eine zweite Siedlungsphase (späte Pfyner Kultur) setzte nach längerem Unterbruch vor der Mitte des 4. Jahrhunderts ein. Nach einer dritten Siedlungsphase (Horgener Kultur, 2. Hälfte 4. Jahrhundert) dürfte ein Anstieg des Seespiegels - dies dokumentieren mächtige Seekreidelagen - die gesamte Insel unter Wasser gesetzt haben. Mit einer schnurkeramischen Niederlassung in der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts endete die neolithische Siedlungstätigkeit; erst im mittleren Abschnitt der Spätbronzezeit (11. Jahrhundert vor Christus) sind wieder Siedlungsspuren auszumachen. Wiederum belegt ein Überschwemmungshorizont im Schichtenprofil der Insel einen Siedlungsunterbruch und trennt die Kulturschichtablagerungen aus der Schlussphase der Spätbronzezeit (9. Jahrhundert vor Christus). Zahlreiche gefundene Pferdezaumbestandteile lassen vermuten, die Insel sei dank ihrer günstigen Verkehrslage ein Umschlagplatz gewesen.
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| Von der römischen Zeit bis in die Gegenwart Der römische Vicus Tasgetium, der sich südlich der Rheinbrücke entwickelte und seinen Höhenpunkt vermutlich im 2. und 3. Jahrhundert erlebte, hatte seinen Kern in Untereschenz. Ihre Fortsetzung fand diese Siedlung im Kastell auf Burg (Gemeinde Stein am Rhein), das zusammen mit denjenigen in Pfyn sowie Arbon im 4. Jahrhundert die römische Grenzverteidigung im Bodenseeraum gewährleistete. 958 kam Eschenz an das Kloster Einsiedeln; die Offnung datiert von 1296. 1623-1798 übte der Statthalter des Klosters Einsiedelns auf Schloss Freudenfels die niedere Gerichtsbarkeit in Eschenz aus. Die Pfarrei Eschenz wurde 1362 dem Stift Einsiedeln inkorporiert. Während der Reformation (1525-1529) trat die Gemeinde zum neuen Glauben über. Im Zuge der um 1560 erfolgten Rekatholisierung wurde die reformierte Bevölkerung zur Minderheit und in die benachbarte Pfarrei Burg verwiesen; der Friedhof in Eschenz wurde bis 1690 paritätisch genutzt. 1851 wurde die jenseits des Seerückens gelegene Munizipalgemeinde Hüttwilen von der Munizipalgemeinde Eschenz abgetrennt. Die Orts- und Munizipalgemeinde Eschenz, räumlich identisch, wurden 1870 zur Einheitsgemeinde Eschenz zusammengelegt. 1835 wurde in Eschenz eine Papiermühle betrieben. Gegen Ende des 19. Jahrhundert lösten Viehwirtschaft, Acker- und Obstbau den Rebbau und die Fischerei ab. In Eschenz gelang mit Ausnahme der Unipektin AG, die in der Nahrungsmittelbranche tätig ist, die Ansiedlung von Industrie nicht; heute prägen Gewerbebetriebe und zahlreiche Wohnbauten das Dorfbild.
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| Literatur Netzhammer, Raymund: Die Insel Werd bei Eschenz, Zug 1934. Netzhammer, Raymund: Eschenz, Zug 1938. Hardmeyer, Barbara; Hasenfratz, Albin; Epprecht, Willfried; Brem, Hansjörg; Bolliger, Sabine; Primas, Margarita: Eschenz. Insel Werd, 4 Bände, Zürich 1983-1989. Graf, Andreas: Eschenz (Hinweisinventar alter Bauten und Ortsbilder im Kanton Thurgau), Frauenfeld 1985. Winiger, Josef, Hasenfratz, Albin: Ufersiedlungen am Bodensee, Basel 1985.
HLS (Albin Hasenfratz, Verena Rothenbühler)
1870 wurden die bisher konfessionell geführten Schulen zur Primarschulgemeinde Eschenz vereinigt. |
Bestandsgeschichte: | Das Archiv wurde im Mai 2020 vom Archivdienst für Gemeinden des Staatsarchivs des Kantons Thurgau (Fabienne Gerber) geordnet, verpackt und in der Archivdatenbank des Staatsarchivs verzeichnet. Die Bearbeitungszeit betrug 30 Stunden.
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Direktübernahme von Provenienzstelle: | Ja. |
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Inhalt und innere Ordnung |
Bewertung und Kassation: | Nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen wurden gemäss den Vorgaben des Registratur- und Archivplans für Schulgemeinden folgende grössere Bestände kassiert:
• Amtsdruckschriften; • Abgelaufene Versicherungspolicen; • Schülerdossiers (ohne Laufblätter); • Abrechnungen von Festen; • Eingereichte Unterlagen zur Berechnung des Finanzausgleichs; • Belege (9 von 10 Jahrgängen werden kassiert, 1 von 10 Jahrgängen wird archiviert); • Kontenblätter; • Offerten; • Ungültige Sparbücher.
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Ordnung und Klassifikation: | Gemäss dem Registraturplan für Schulgemeinden.
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Zugangs- und Benutzungsbedingungen: |
Rechtsstatus: | Eigentum der Primarschule Eschenz.
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Sprachen: | Deutsch.
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2043 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=737961 |
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