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F 1'27 Kluge-Fülscher Charlotte (1929-1998), Künstlerin, 1853-2007 (Hauptfonds)
Identifikation |
Ref. code: | F 1'27 |
Title: | Kluge-Fülscher Charlotte (1929-1998), Künstlerin |
Creation date(s): | 1853 - 2007 |
Entstehungszeitraum, Streudaten: | 1853 - 2007 |
Level: | Hauptfonds |
Umfang |
Running meters: | 2.50 |
Number: | 358 |
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Kontext |
Name der Provenienzstelle: | Kluge-Fülscher Charlotte, Räuchlisberg
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Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Kluge-Fülscher Charlotte, *11.04.1929 St. Gallen, +28.02.1998 Münsterlingen, evang.-reformiert, von Winterthur (ledig) und Frauenfeld (verh.), Tochter des Fülscher Karl (1900-1989), Architekts, und der Fülscher-Müller Annie (1895-1975), Kindergärtnerin. oo13.12.1968 Kluge Hans Joachim (Hajo) (06.02.1921-26.11.2013), Elektriker. Kindheit im "Glinzenhöfli" (Räuchlisberg 27), unter einem Dach mit den Grosseltern Müller-Glinz. Primarschule in Räuchlisberg, Sekundarschule in Amriswil. Im April 1945 Beginn einer Bauzeichnerlehre im väterlichen Architekturbüro in Amriswil. Von April 1946 bis April 1951 Besuch der Grafikklasse der Kunstgewerbeschule in Zürich bei Ernst Keller, Johannes Iten, Ernst Gubler, etc. Nach der Trennung und Scheidung der Eltern (1949) und dem Umzug des Vaters nach Winterthur begann die Mutter in den umliegenden Dörfern, den Frauen Gestaltungskurse zu geben, eine Tätigkeit, die Charlotte Kluge-Fülscher später mit ihr zusammen ausführte. Während ihres Ausbildungsaufenthaltes in Zürich bestand ein intensiver Briefkontakt zwischen Mutter und Tochter. Schon während und in den ersten Jahren nach der Ausbildung diverse Studienaufenthalte im Ausland: 1949 in der Toskana, 1951 in England, 1953 und 1956 in Florenz. Ab 1953 freischaffende Malerin und Grafikerin, wieder wohnhaft in Räuchlisberg. 1958 erster grosser Auftrag als Künstlerin zur Ausmalung der Thurgauer Koje im Haus der Kantone an der SAFFA (Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit). 1959 folgte die Aufnahme in die Thurgauer Künstlergruppe und 1961 ihre erste Einzelausstellung in der Galerie "Gampiross" in Frauenfeld. Der Kanton erwarb zwei Bilder für seine Kunstsammlung. Es wurden bis an ihr Lebensende über dreissig Einzel- und Gruppenausstellungen, letztere oft im Rahmen der Thurgauer Künstlergruppe, in deren Vorstand sie und ihr Ehemann lange Jahre wirkten. Von 1960 bis 1963 hatte Charlotte Kluge-Fülscher eine Anstellung als "Hilfslehrerin für Basteln" an der Töchterabteilung der Kantonsschule Frauenfeld. In diesen Jahren intensivierte sie die Kurstätigkeit in Bauernmalerei, oft zusammen mit der Mutter und in Zusammenarbeit mit den Landfrauenverbänden. 1963 erhielt sie einen ersten öffentlichen Auftrag für die Gestaltung eines Wandteppichs (Sekundarschule Alterswilen), es folgten bis 1980 weitere solche Arbeiten, insbesondere der grosse Wandteppich "Thurgau" für die neuerbaute Filiale der Thurgauer Kantonalbank in Sulgen 1972. 1964 machte sie die Bekanntschaft von Hans Joachim Kluge, eines urprünglich aus Berlin stammenden Elektrikers. Nach der Heirat der beiden 1968 begann eine enge Art der Zusammenarbeit, "Hajo" wurde ihr Vertrauter, Manager, Drucker, Rahmenmacher, Bilderhänger, etc. Das junge Paar bekam von der Mutter Fülscher das Waschhüsli geschenkt, das die beiden zu einem einfachen Wohnhaus ausbauten. 1970 bemalte es Charlotte Kluge-Fülscher an der Aussenfassade mit dem Sujet der Bremer Stadtmusikanten. Ab etwa 1973 wurde das Waschhüsli zum Atélier und einer Kerzenküche, wo das Künstlerpaar während vieler Jahre auch entsprechende Kurse anbot. 1975 starb die Mutter. Die folgenden Jahre waren erfüllt von einer grossen Schaffenskraft und einer tiefen Auseinandersetzung mit dem Menschen in der Natur, mit Pflanzen und der Tierwelt. Charlotte Kluge-Fülscher war eine Meisterin in diversen Kunsttechniken: Linolschnitt und -druck, Holzschnitt, Aquarell, Gouache, Feder-, Bleistift- und Kreidezeichnungen, aber auch Poesie mit Worten. 1998 starb die Künstlerin nach langer Krankheit.
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Bestandsgeschichte: | Der Nachlass wurde dem ThurgauerFrauenArchiv am 18. April 2007 von Hans Joachim Kluge geschenkt (Eingangsprotokoll TFA 2007-03). 2016 erhielt das TFA via Kunstmuseum Ittingen von den Erben von Hans Joachim Kluge eine Nachlieferung an Dokumenten (Protokoll 1. Nachlieferung vom 15.12.2016). Am 15. Januar 2017 konnte das TFA eine weitere Anzahl an Dokumenten und Werken direkt aus dem Depot Schulhaus Oberaach übernehmen (Protokoll 2. Nachlieferung vom 15.01.2017). Derzeit (2022) befindet sich im Museum in Bischofszell ein weiterer grosser Bestand aus dem Nachlass von Hajo Kluge, der Briefe, künstlerische Werke, Möbel, Textilien, etc. der Familien Fülscher, Müller und Glinz aus dem Haus im Räuchlisberg umfasst.
Der Bestand wurde erstmals im Jahre 2016 von Susan Keller bearbeitet und teilweise erschlossen. Aufgrund der erfolgten respektive erwarteten Nachlieferungen aus der Erbmasse von Hans Joachim Kluge und aus dem Museum Bischofszell wurden die Arbeiten im Dezember 2016 sistiert. Um das Projekt abzuschliessen, wurde die Erschliessung im August 2021 von Nathalie Kolb wieder aufgenommen. Der Arbeitsaufwand betrug insgesamt zirka 200 Stunden.
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Direktübernahme von Provenienzstelle: | Nein. Die Übernahme erfolgte von Kluge Hans-Joachim, Räuchlisberg (Teilbestand). |
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Inhalt und innere Ordnung |
Bewertung und Kassation: | Kassationen: - kleiner Wandteppich (Südamerika), sehr dreckig, diente zur Präsentation der Fasnachtsplaquetten - Plaquetten der Basler Fasnacht 1969-2001, zumeist in doppelter Ausführung - dreiteilige Wappenscheibe "Weihnacht" (Glas, Metall, Metallkette), gefertigt von Hajo Kluge - Fotorahmen aus Metall und Glas
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Zugangs- und Benutzungsbedingungen: |
Rechtsstatus: | Eigentum des ThurgauerFrauenArchivs.
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Zitiervorschlag: | Fussnote: StATG F 1'27, */*
Quellenverzeichnis: StATG F 1'27 Kluge-Fülscher Charlotte (1929-1998), Künstlerin 1853-2007
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Sprachen: | d |
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Sachverwandte Unterlagen: |
Quickaccess: | Quickaccess04 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2027 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=640612 |
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