F 4'1 Frauenkirche Thurgau (1990-2008), 1990-2008 (Hauptfonds)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:F 4'1
Title:Frauenkirche Thurgau (1990-2008)
Creation date(s):1990 - 2008
Entstehungszeitraum, Streudaten:1987 - 2008
Level:Hauptfonds

Umfang

Running meters:0.42
Number:21

Kontext

Name der Provenienzstelle:Frauenkirche Thurgau, vertreten durch Lucia Binder, Weinfelden, und Susanna Katharina Thalmann, Zürich.
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Die Idee zur Frauenkirche Thurgau entstand 1990. Damals diskutierte eine kleine Gruppe religiös interessierter Frauen über die Möglichkeiten eines Engagements. Im Anschluss daran entstand ein Lesezirkel unter der Leitung von Francesca Stockmann Mast in Weinfelden. Dazu passend erschien das Buch: Ahl, Ruth: Eure Töchter werden Prophetinnen sein. Kleine Einführung in die Feministische Theologie, Freiburg: Herder, 1990.

Im Anschluss an das 4. Ostschweizerische Frauenkirchentreffen in Weinfelden im November 1990 wurde die Thurgauer Frauenkirche gegründet. Lucia Binder, Vré Boesch Schmid, Gabrielle Bregenzer-Hotz, Elfi Herzog, Marianne Meier, Ursula Riederer, Vera Schoop und Francesca Stockmann Mast waren Frauen der ersten Stunden. Eine rechtliche Struktur gab es nicht. Die lose Vereinigung bestand aus einer Kerngruppe, welche die Gottesdienste organisierte, einem Lesezirkel, der sich vorwiegend feministischer Literatur widmete, und einer Tanzgruppe, die sich jeden zweiten Montag zu meditativen Kreistänzen traf. Finanzielle Unterstützung erhielt die Gruppierung von der Evangelischen Landeskirche mit einem jährlichen Beitrag von Fr. 800.-, andere regelmässige Einnahmequellen gab es nebst den Kollekten nicht. Die Frauenkirche setzte sich zum Ziel, zu der patriarchal organisiert empfundenen Landeskirchen ein Gegengewicht zu setzen. Sie wünschten sich "eine Feier mit allen Sinnen und in einer frauengerechte Sprache". Die Frauen gestalteten ihre Gottesdienste selbständig und orientierten sich dabei an frühchristlichen Riten, teils auch an deren heidnischen Ursprüngen. Nebst Tag- und Nachtgleiche im März und im September gestalteten sie zusammen:

- die Mond-Feier zu Lichtmess anfangs Februar
- Walpurgis Ende April
- die Sommersonnenwende im Juni
- das Kräuterfest zu Maria Himmelfahrt Mitte August
- Allerheiligen/Allerseelen anfangs November
- die Wintersonnenwende oder die Lucia Feier im Dezember.

Die Gottesdienste fanden vorwiegend in Weinfelden statt, ab 1998 wurde zu den Frühlingsfeiern nach Frauenfeld eingeladen, ebenso zu den Abschiedsfeiern im November, welche "ein besonderes Kind" von Susanne Thalmann waren. Durch sie klinkte sich die Frauenkirche auch ein bei den Freitagabend-Gebeten in der Bruder Klaus-Kapelle in Frauenfeld. Besucht wurden die Anlässe ausschliesslich von Frauen, zu Beginn konnten bis zu 100 Frauen begrüsst werden, später reduzierte sich die Zahl auf etwa 30 Besucherinnen. Ab 1998 wurden auch Männer eingeladen, es kamen aber nur sehr wenige. Mangels aktiver Frauen wurde die Anzahl der Gottesdienste im Frühling 2005 auf zwei Angebote reduziert, welche in Frauenfeld stattfanden. Die Frauenkirche bestand weiter bis Ende April 2008 und wurde mit einem grossen Fest mit 45 Teilnehmerinnen aus jungen und alten Zeiten verabschiedet.
Bestandsgeschichte:Der Bestand wurde dem ThurgauerFrauenArchiv am 15.08.2005 von Lucia Binder, Weinfelden (Eingangsprotokoll TFA 2005-03) und als Ergänzung am 27.02.2009 von Susanna Katharina Thalmann, Zürich, (Eingangsprotokoll TFA 2009-02) geschenkt.
Bei der Ablieferung handelte es sich um verschiedene Themen- und Mehrjahresordner, die sich ursprünglich bei den Frauen des Trägerinnenkreises befanden. Diese Ablagen wurden nach unterschiedlichen Kriterien geführt, weshalb es einerseits viele Dubletten gab, anderes hingegen fehlte. So wurden zu den Anfängen der Frauenkirche sowie zu ihrer Zusammensetzung und Organisation nur wenige Akten überliefert, bei den Finanzen waren vorwiegend Quittungen und Belege vorhanden. Für ein Grossteil der Akten wurde Makulatur verwendet. Einiges davon musste umkopiert werden, da auf der Rückseite Auszüge von Bankkonten und dergleichen waren. Haftnotizen, sowie Fax- und Thermopapiere wurden, soweit noch lesbar, ebenfalls umkopiert.
Der Bestand wurde zwischen dem 27.01.2016 und dem 12.05.2016 von Susan Keller-Trummer geordnet, erschlossen und neu verpackt. Sie konnte im Dezember 2016 das Buch "Eure Töchter werden Prophetinnen sein" antiquarisch erstehen und dem Bestand nachträglich anfügen. Der Arbeitsaufwand betrug ca. 85 Stunden.
Direktübernahme von Provenienzstelle:Ja.

Inhalt und innere Ordnung

Bewertung und Kassation:Kassationen

Dubletten
Fax-Sendeberichte
Registerblätter

Zugangs- und Benutzungsbedingungen:

Rechtsstatus:Eigentum des ThurgauerFrauenArchivs.
Zitiervorschlag:Fussnote: StATG F 4'1, */*

Quellenverzeichnis: StATG F 4'1 Frauenkirche Thurgau 1990-2008
Sprachen:Deutsch.

Sachverwandte Unterlagen:

Quickaccess:Quickaccess04
 

Usage

End of term of protection:12/31/2028
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=623196
 

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