Identifikation |
Ref. code: | 9'32 |
Title: | Rechnungs- und Stipendienamt 1976-2000 |
Creation date(s): | 1976 - 2000 |
Entstehungszeitraum, Streudaten: | 1947 - 2007 |
Level: | Abteilung |
Umfang |
Running meters: | 19.00 |
Number: | 212 |
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Kontext |
Name der Provenienzstelle: | Rechnungs- und Stipendienamt |
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Das Rechnungs- und Stipendienamt wurde 1981 aus den Bereichen Revisorat Schulrechnungen des Departementssekretariats und dem Stipendienamt gebildet und bestand bis 2000. Der Bestand 9’32 Rechnungs- und Stipendienamt umfasst sämtliche Unterlagen des Rechnungs- und Stipendienwesens von 1976 bis 2000.
Vorgeschichte Die Schulrechnungen wurden durch die Stabsstelle „Revisorat Schulrechnungen“ im Departementssekretariat revidiert. Diese Stelle, die bis 1962 aus einem Mitarbeiter bestanden hatte, wurde bis zur Umorganisation Mitte 1981 auf insgesamt 4 Personen aufgestockt. Ab den 1970er-Jahren nahm das Revisorat Schulrechnungen immer mehr auch eine beratende Funktion zugunsten der Schulbehörden und Schulpflegen wahr und wickelte die Ausrichtung der Staatsbeiträge an die Volksschulen ab.
Bis zur Inkraftsetzung des Gesetzes über die Ausrichtung von staatlichen Stipendien und Ausbildungsdarlehen per 1. April 1966, das die staatliche Unterstützung in den Bereichen Aus- und Weiterbildung einheitlich auf Gesetzesstufe regelte, wurde das Stipendienwesen durch alt Schulinspektor Bernhard Eckendörfer nebenamtlich betreut. Das neue Gesetz sah die Schaffung einer dem Erziehungsdepartement unterstellten kantonalen Zentralstelle für das Stipendienwesen vor. Zu den Aufgaben des Stelleninhabers gehörten neben der Entgegennahme, Prüfung und Vorbereitung der Anträge zuhanden des Regierungsrates auch die periodische Orientierung der Öffentlichkeit, der Lehrerschaft und der Eltern über die Ansprüche, die geltend gemacht werden konnten (Neue Gesetzessammlung für den Kanton Thurgau 24, S. 528 und Rechenschaftsbericht des Regierungsrates des Kantons Thurgau an den Grossen Rat 1966, S. 159). Unterschieden wurde zwischen Stipendien, die bei erfolgreich beendeter Ausbildung nicht zurückerstattet werden mussten, und Ausbildungsdarlehen, die zinslos gewährt, aber nach einer bestimmten Frist zurückbezahlt wurden. Am 1. Juli 1975 wurde die Stipendienstelle in ein Stipendienamt umgewandelt (Rechenschaftsbericht des Regierungsrates des Kantons Thurgau an den Grossen Rat 1975, S. 176). Neben der Gewährung von Stipendien und Darlehen war das Stipendienamt auch für die Auszahlung der Schulgelder an private und ausserkantonale Schulen, mit denen der Kanton Thurgau eine Vereinbarung abgeschlossen hatte, zuständig. Die Höhe der Auszahlung pro Schule richtete sich nach der Anzahl der im Kanton Thurgau wohnhaften Schülerinnen und Schüler. Direkt an Schülerinnen und Schüler wurden Schulgelder ausbezahlt, wenn sie an privaten oder ausserkantonalen Schulen, mit denen der Kanton keine Vertragsvereinbarung hatte, eine Ausbildung absolvierten (Verordnung des Regierungsrates über die Förderung von Ausbildungen an privaten und ausserkantonalen Schulen vom 25.10.1983. Das Stipendiengesetz wurde 1976 revidiert. |
| Rechnungs- und Stipendienamt Auf Mitte 1981 fasste man im neugeschaffenen Rechnungs- und Stipendienamt das bisherige Stipendienamt und das Revisorat der Schulrechnungen zusammen. Das neue Amt umfasste die Abteilungen Stipendienwesen, Revisorat der Schulrechnungen und Allgemeine Staatsbeiträge. Einerseits war diese Massnahme Bestandteil der gesamten Reorganisation des Sanitäts- und Erziehungsdepartments (Vgl. StATG 9’31), andererseits verfolgte man das Ziel, das gesamte Subventions- und Beitragswesen des Departements zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen (Rechenschaftsbericht des Regierungsrates des Kantons Thurgau an den Grossen Rat 1981, S. 151). Neben der Ausrichtung der Staatsbeiträge an den Betrieb und die Bauten der Volksschule und Kindergärten gehörte auch die Ausrichtung des Steuerfussausgleiches (Finanzausgleich) für die Schulgemeinden zu den Aufgaben des Amtes. Ebenso oblag es dem Rechnungs- und Stipendienamt, die Staatsbeiträge an die Jugendmusik- und Sonderschulen sowie Beiträge an pädagogisch-therapeutische Massnahmen in den Bereichen Logopädie, Legasthenie und Psychomotorik auszuzahlen. Zudem standen die Sonderschulen ab 1985 unter der finanziellen Aufsicht des Rechnugs- und Stipendiennamts. |
| Umstrukturierung 2000/2001 Per 1. Januar 2001 legte man das Amt für Mittelschule und Lehrerbildung mit dem Rechnungs- und Stipendienamt zusammen und schuf das Amt für Mittel- und Hochschulen (AMH). Die Aufgabe, Staatsbeiträge an die Schulen auszurichten, ging mit dieser Organisationsänderung an das Amt für Volksschule und Kindergarten über.
Leiter Revisorat Schulrechnungen
Bis 1964 Hans Ruch 1964-1981 Albert Heierli
Leiter Stipendienstelle 1966-1975
1966-1970 Willi Brüllmann 1970-1975 Armin Fritschy
Leiter Stipendienamt 1977-1980
1975-1980 Armin Fritschy
Leiter Rechnungs- und Stipendienamt 1981-2000
1981-2000 Ruedi Buzek
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Bestandsgeschichte: | Die erste Ablieferung erfolgte noch durch das bisherige Rechnungs- und Stipendienamts im Jahr 2000 (ZA 2000-019). Die zweite Ablieferung, die von der Abteilung Ausbildungsbeiträge und Beiträge an ausserkantonale Schulen des AMH stammt, wurde 2013 durchgeführt (ZA 2013-034). Zudem befanden sich in den Ablieferungen des Volksschulamts (ZA 2010-023 und ZA 2012-026) Unterlagen zu Staatsbeiträgen an Volks-, Sonder- und Musikschulen, die dem Bestand 9’32 zugeteilt wurden. In einer Nachlieferung des Volksschulamts gelangten im Februar 2017 Akten zu Schulhausbauten sowie Revisionsakten ins Staatsarchiv (Ablieferung 2017-002). Diese Unterlagen wurden ebenfalls in den Bestand integriert.
Der Bestand bildet in Teilen die Fortsetzung des Hauptfonds 4’75 Rechnungswesen der Archivabteilung 4‘7 Erziehung 1803-2006.
Der Bestand wurde zwischen Dezember 2016 und September 2017 von Bernhard Rieder erschlossen; der Aufwand betrug 440 Stunden. |
Direktübernahme von Provenienzstelle: | Ja. |
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Inhalt und innere Ordnung |
Bewertung und Kassation: | Umplatzierungen (2.7 Lfm)
Verschiedene Akten aus der Zeit vor 1977 wurden in die Hauptabteilung 4'7 umplatziert: 4'749 Koordinationsstelle für Behindertenhilfe im Thurgau und 4'75 Rechnungswesen. Ebenfalls wurden Akten in Zwischenarchivbestände umplatziert: Zwischenarchivbestand des Amts für Mittel- und Hochschulen, des Lehrlingspatronats, der Thurgauer Heimkommission, des Volksschulamts und der Schule Bernrain.
Kassationen (22 Lfm)
Die Kommissionsunterlagen des Grossen Rats 1984-2000 und die Sammlung von Regierungsratsbeschlüssen und Departementsentscheiden betreffend Gewährung von Bildungsurlauben für Lehrpersonen 1995-1999 wurden kassiert. Von den Revisionsunterlagen, den Unterlagen betreffend Betrieb der Volksschule, Steuerfussausgleich, Schulhausbauten, Staatsbeiträge an die Sonderschulung sowie von den Gesuchen betreffend Stipendien und Darlehen wurde jeweils nur eine Auswahl übernommen und die übrigen Akten kassiert. |
Ordnung und Klassifikation: | Staatsbeiträge an Volks- und Sonderschulen 1954–2000 Im Bestand befinden sich die Akten zur Ausrichtung der Beiträge an die Volks- und Sonderschulen geordnet nach Gemeinde oder Sonderschule und Jahr. Angereichert sind die Unterlagen teilweise mit Korrespondenz und Unterlagen der Schulgemeinden und Sonderschulen. Es besteht eine Lücke bei den Beitragsakten der Volksschulen zwischen 1984 und 1993. Der Bestand enthält weiter Unterlagen betreffend Festsetzung der Steuerfüsse und der Finanzausgleichszahlungen. Eine umfangreiche Aktengruppe in Form von Sachdossiers zu einzelnen Sonderschulen dokumentiert die finanzielle Aufsicht über die Sonderschulen.
Ausrichtung von Staatsbeiträgen an Bauten der Volksschule (Akten Schulhausbauten) 1984–2008 Diese Aktengruppe beinhaltet insbesondere auch Projektanträge und Bauprojektunterlagen.
Revisionsakten 1930–2002 Diese Aktengruppe beinhaltet hauptsächlich die tabellarischen Revisionsblätter ab 1944–1994, die die Fortsetzung der Revisonsprotokolle des Bestands 4‘750 bilden.
Stipendien, Darlehen und Schulgelder 1970–2002 Die Auszahlungen von Stipendien und Darlehen ist in Form einer Stipendienkartei sowie durch Fallakten dokumentiert. Weiter besteht der Bestand aus Unterlagen betreffend die Ausrichtung von Schulgeldern.
Kommissionen und Arbeitsgruppen 1978–2002 Der Amtsleiter arbeitete in zahlreichen Kommissionen und Arbeitsgruppen betreffend die Neuordnung des Finanzausgleichs, die Sonderschulung und betreffend interkantonale Vereinbarungen mit. Diese Tätigkeit findet ihren Niederschlag in den entsprechenden Kommissions- und Arbeitsgruppenakten.
Budgetierung und Finanzplanung 1990–2002 Ebenfalls enthält der Bestand Unterlagen zur Budgetierung und Finanzplanung geordnet nach Jahr. |
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Zugangs- und Benutzungsbedingungen: |
Rechtsstatus: | Eigentum des Staatsarchivs des Kantons Thurgau. |
Zitiervorschlag: | Fussnote: StATG 9’32, */*
Quellenverzeichnis: StATG 9'32 Rechnungs- und Stipendienamt 1976-2000
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Sprachen: | Deutsch. |
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Sachverwandte Unterlagen: |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | StATG 4‘7 Erziehung 1803-2006 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2020 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=546674 |
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