Ref. code: | 7'30, 34.ZII/12a, 2 |
Title: | Das Kollegiatstift vergleicht sich im Beisein des Gerichtsverwalters mit der Gemeinde Berg über die Höhe und den Abgabemodus des kleinen Zehnten sowie über einen Kernenzins an den Pfarrer von Sulgen und über dessen Pflichten in Berg |
Preview: |
|
Rechtsakt-Typ: | gütlicher Vergleich |
Überlieferungsform: | Original |
Creation date(s): | 7/20/1563 |
Aussteller: | Jakob Sailer, Propst, und Hieronymus Kyd, beide Chorherren des Stifts St. Pelagii in Bischofszell; Joseph Bocksdorf, Gerichtsverwalter von Berg und Schreiber von Weinfelden; Hans Stainle von Mauren und Hans Wehrli, genannt Strub, von Berg als Vertreter der Gemeinde Berg |
Adressat: | Jakob Sailer, Propst, und Hieronymus Kyd, beide Chorherren des Stifts St. Pelagii in Bischofszell; Joseph Bocksdorf, Gerichtsverwalter von Berg und Schreiber von Weinfelden; Hans Stainle von Mauren und Hans Wehrli, genannt Strub, von Berg als Vertreter der Gemeinde Berg |
Regest: | Jakob Sailer, Propst, und Hieronymus Kyd [Kidt], beide Chorherren des Stifts St. Pelagii in Bischofszell, Joseph Bocksdorf [Bockstorff], Gerichtsverwalter von Berg und Schreiber von Weinfelden [Winfelden] sowie Hans Stainle von Mauren [Muri] und Hans Wehrli [Werli], genannt Strub, von Berg als beauftragte Vertreter [vollmechtig anwäldt unnd gewallthäber] der Gemeinde Berg treffen im Streit um den kleinen Zehnten, den die Gemeinde als Erblehen innegehabt, nun aber nach Ansicht des Stifts verwirkt hat sowie wegen 6 Mutt Kernen oder Weizen [waitzenn] an den Pfarrer von Sulgen, die einige Zeit nicht mehr abgegeben wurden, einen gütlichen Vergleich: 1. Obwohl die Gemeinde ihr Erblehen des kleinen Zehnten von Berg wegen säumiger Zahlung verwirkt hat, wird ihr dieses von den Stiftsherren als Lehensherren nochmals verliehen. Jedes Jahr auf Martini (11.11.) sind dem Stift 5 Pfund Pfennig und dem Gerichtsherrn 1 Pfund Pfennig als Vogtgeld zu entrichten. Falls die Abgaben nicht vollständig (gemäss dem beigehefteten Inventarium) bezahlt werden, soll das Erblehen endgültig ans Stift zurückfallen. 2. Die Amtleute der Gemeinde müssen die Restanzen des kleinen Zehnten ausgleichen. 3. Die Forderung der 6 Mutt Kernen an den Pfarrer von Sulgen wird auf jährlich 4 Mutt Kernen Konstanzer Mass reduziert. Doch soll dieser Artikel nur bis zu einem Vergleich zwischen den Konfessionen in einem allgemeinen Konzil [biß zu ainer cristenlichen reformation unnd concilio] gelten. Danach soll das Kapitel wiederum offene Hand haben. 4. Der Pfarrer von Sulgen soll, wenn er wegen der Gebrechlichkeit der Kleinkinder oder wegen Unwetter [von schwachait der kinndenn alld unngewiters] nach Berg gerufen wird, die Kirchgenossen von Berg mit dem Sakrament der Taufe und anderen gebührenden Sakramenten und christlichen Zeremonien versehen. |
Dorsualvermerk: | Betrifft den cleinen zehenden zu Berg, (Nachtrag:) so lechen. (Spätere, teilweise abgegriffene Archivnotizen:) Das die inhalt urbarii jerlich 5 lb. den dem stifft darfür zinsen sollen. Item die 4 oder 6 muth kernen oder waizen, so die kirchenpfleger zu Berg der pfarrey Sulgen zahlen sollen. Anno 1563. |
Sprachen: | Deutsch |
Beschreibstoff: | Pergament |
Anzahl Blätter: | 1 |
Format B x H in cm: | 73.4 x 44.9 + 8.5 (Plica) |
Siegel und andere Beglaubigungsmittel: | Zwei Wachssiegel an Pergamentstreifen sowohl an der Urkunde wie am Transfix (StATG 7'30, 34.ZII/12a, 1) eingehängt. Siegler: die beiden ausstellenden Chorherren für das Stiftskapitel mit dem Kapitelsiegel und der ausstellende Gerichtsverwalter Bocksdorf als "mitverordneter" Schlichter für sich selbst sowie für die Gemeinde Berg mit seinem eigenen Siegel |
Kommentar des Staatsarchivs: | Der Schreiber der mit grosser Sorgfalt aufgesetzten Urkunde ist derselbe wie jener des beigehefteten Transfixes; also der Weinfelder Substitut Ulrich Schlegel. Die Formulierung eines in Aussicht stehenden bzw. erwarteten Religionsausgleichs im 3. Absatz des Vergleichs tritt im 16. Jahrhundert öfter in Regelungen auf, die beide Konfessionen betreffen und solche Abmachungen unter den Vorbehalt stellen, dass sie durch eine spätere Aufhebung der konfessionellen Gegensätze in einer "christlichen Reformation" obsolet werden könnten. |
Alte Signaturen: | Signaturen vor 1770/71: Berg L; Br (gestrichen) 1; Z; Z II No. 12.a Pupikofersche Signatur (1848): ZII.12a Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): 655 Zettelrepertorium (1937): 7'30'44 |
Level: | Dokument |
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv: | analog |
Konservierung/Restaurierung: | Siegel gereinigt; trockengereinigt (2023). |
|
Containers |
Number: | 1 |
|
Files |
Files: | - DERIVAT_StATG_7-30__34-ZII___12a__2_00001.tif
- DERIVAT_StATG_7-30__34-ZII___12a__2_00003.tif
|
|
Usage |
End of term of protection: | 7/20/1583 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
|
URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=489460 |
|
Social Media |
Share | |
|