7'30, 19.Neu/21p Der Bischof von Konstanz interveniert im Neukircher Kirchenstreit bei den katholischen und den evangelischen Schutzorten, 1713.07.04 (Dossier)

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Ref. code:7'30, 19.Neu/21p
Title:Der Bischof von Konstanz interveniert im Neukircher Kirchenstreit bei den katholischen und den evangelischen Schutzorten
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Rechtsakt-Typ:Mitteilung
Überlieferungsform:Original
Ausstellungsort:Meersburg, bischöfliche Residenz
Creation date(s):7/4/1713
Aussteller:Johann Franz (Schenk von Stauffenberg), Bischof zu Konstanz
Adressat:Kustos und Kapitel des St.-Pelagius-Stifts zu Bischofszell
Regest:Johann Franz (Schenk von Stauffenberg), Bischof zu Konstanz und Herr der Reichenau und von Öhningen, hat dem Schreiben von Kustos und Kapitel des St.-Pelagius-Stifts zu Bischofszell vom 01.07.1713 entnommen, wie eigenmächtig und mutwillig der Prädikant von Neukirch in der dortigen Kirche und beim Mesmergut seine Massnahmen getroffen [dispositiones gemacht] hat. Wiewohl der neue Landammann Nabholz dem Prädikanten aufgetragen hat, bis zu der Entscheidung der Sache an der nächsten Tagsatzung keine Änderungen mehr vorzunehmen, glaubt der Bischof, dass Zürich und Bern diesen "zu solcherley thätlichkeiten" veranlasst haben. Auf jeden Fall begrüsst er es, dass das Stift die katholischen Orte [cantones] über die Angelegenheit in Kenntnis gesetzt hat, und wird nun seinerseits in Schreiben an dieselben sowie an die beiden reformierten Orte Zürich und Bern Stellung beziehen. Die Stiftsherren können gegen die Taten des Prädikanten wohl durch eine "feyerliche protestation contradicieren", müssen sich aber gegenüber den Umständen, die sie "wegen größerer gewalt" nicht zu ändern vermögen, passiv verhalten.
Dorsualvermerk:Mörspurg 1713, Neukircher streitt betreffend
Sprachen:Deutsch
Beschreibstoff:Papier
Anzahl Blätter:2
Format B x H in cm:20.8 x 33.9
Siegel und andere Beglaubigungsmittel:Zum Verschluss aufgedrücktes Oblatensiegel, mit Papier belegt. Siegler: Der Aussteller mit seinem eigenen Siegel und (in Abwesenheit des Bischofs) der Unterschrift des bischöflichen Statthalters F[ranz] C[arl] Pappus von Tratzberg [Trazberg]
Kommentar des Staatsarchivs:Mit der Formulierung "wegen größerer gewalt" spielt der Bischof auf die nach dem Sieg der evangelischen Stände im Toggenburger bzw. im 2. Villmerger Krieg deutlich veränderten Kräfteverhältnisse in der Eidgenossenschaft an, die sich im 4. Landfrieden von 1712 niederschlugen. Dieser brachte Katholiken und Protestanten in den konfessionell gemischten Herrschaften gleiche Rechte in Bezug auf das Kirchengut und die Benutzung der Kirchengebäude und setzte die einseitig pro-katholischen Bestimmungen des 2. Landfriedens ausser Kraft. Der evangelische Pfarrer ("prädikant") von Neukirch scheint - diesem Schreiben und weiterer Schreiben nach zu schliessen - die neu gewonnen Vorteile seinerseits zu Übergriffen gegen katholische Besitzstände in der Kirche Neukirch ausgenützt zu haben.
Zu Franz Karl Pappus, 1708-1736 Dekan des Domstifts Konstanz, vgl. HS I/2.2, S. 828 (allerdings ohne Angabe zu seiner Funktion als bischöflicher Statthalter).
Alte Signaturen:Signaturen vor 1770/71: -
Pupikofersche Signatur (1848): Neu.21p
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): -
Zettelrepertorium (1937): 7'30'18
Level:Dossier
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:analog
Konservierung/Restaurierung:Nachgeleimt; Risse/Fehlstellen geschlossen; trockengereinigt; wässrig entsäuert (2022).
 

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End of term of protection:7/4/1733
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

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URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=376161
 

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