9'22 Kantonsschule Romanshorn 1985-2004, 1984-2004 (Abteilung)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:9'22
Title:Kantonsschule Romanshorn 1985-2004
Creation date(s):1984 - 2004
Level:Abteilung

Umfang

Running meters:22.00

Kontext

Name der Provenienzstelle:Kantonsschule Romanshorn.
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Im Jahr 1985 wurde Hans Weber zum Rektor gewählt, im Jahr 2004 trat er zurück (Wahl: RRB Nr. 635 vom 9.4.1985, Rücktritt: RRB Nr. 901 vom 30.9.2003). Nachfolger Webers wurde Alois Krähenmann (Wahl: RRB Nr. 141 vom 22.12.2003). Zwischen 1985 und 2004 gab es in der Organisation der Thurgauer Mittelschulen einschneidende Veränderungen. Zunächst fand im Schuljahr 1988/89 das sogenannte Langschuljahr statt; wegen der Umstellung von Frühlings- auf Herbstschulbeginn dauerte dieses Schuljahr überall im Kanton eineinviertel Jahre. Durch die Verlängerung der Unterrichtszeit konnten verschiedene Sonderwochen (Sprachaufenthalte, Betriebspraktika, Projektwochen) durchgeführt werden. 1995 wurde vom Bundesrat und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) das neue Maturitätsanerkennungsreglement (MAR) in Kraft gesetzt; an der Kantonsschule Romanshorn wurde der Unterricht nach MAR im Jahr 1997 aufgenommen, im Jahr 2001 legte der erste Jahrgang seine Maturitätsprüfung nach MAR ab. Die wichtigsten Neuerungen der Reform waren die Verkürzung der Ausbildungsdauer von 4,5 auf 4 Jahre, die einheitliche Anerkennung der Maturität von allen eidgenössischen Hochschulen sowie eine Neugestaltung der Ausbildungsgänge mit Schwerpunkt- und Ergänzungsfächern. Als Schwerpunktfächer waren wählbar: Latein, Spanisch, Italienisch, Physik und Anwendungen der Mathematik, Biologie und Chemie, Wirtschaft und Recht; als Ergänzungsfächer: Anwendungen der Mathematik, Bildnerisches Gestalten, Biologie, Chemie, Geografie, Geschichte, Informatik, Musik, Philosophie, Physik, Psychologie/Pädagogik, Sport (seit dem Schuljahr 2003/2004) sowie Wirtschaft und Recht. Zur Ausbildung gemäss Stundentafeln gehörten weiter Sonderwochen und selbständige Arbeiten (Maturaarbeit). Angestrebt wurde mehr Eigenverantwortlichkeit und Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler, und es wurde verstärkt Gewicht auf Arbeits- und Lerntechniken gelegt. Auch methodisch kam es zu Änderungen, die Vielfalt der Unterrichtsmethoden wurde ebenso gefördert wie der interdisziplinäre, exemplarische Unterricht.

Am 18. April 1988 wurde der Neubau bezogen, über den 1984 abgestimmt worden war, und am 24./25. Juni fand das Einweihungsfest statt. Für die 260 Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen waren beim Bezug noch Raumreserven vorhanden. Bereits 1993 waren die Räumlichkeiten mit 350 Schülerinnen und Schülern voll belegt. Die Umstellung auf das neue MAR-System bedeutete einen weiteren Anstieg der Schülerzahlen. Ausserdem fand der Unterricht vermehrt in Kleingruppen statt, so dass im Jahr 1997 mit der Planung eines Pavillons begonnen wurde, der im Jahr 2000 bezogen werden konnte.
Im Frühjahr 1988 führte die Kantonsschule Romanshorn eine zweijährige Diplommittelschule (DMS) ein, einerseits mit einem sozial-musischen, andererseits mit einem technisch-administrativen Ausbildungsgang mit leicht variierenden Stundentafeln. Der erste Klassenzug trat im Sommer 1990 zu den Diplomprüfungen an (Rechtsgrundlage: Reglement über die Diplomprüfungen an der Diplommittelschule der Thurgauischen Kantonsschulen vom 11.7.1989). Ab 1994 begann der Reformprozess der Diplommittelschulen, der sich an der Konstituierung und der Tätigkeit verschiedener Kommissionen manifestiert: Die Kommission 1994 klärte die Bedürfnisse der SchülerInnen ab und zog daraus Schlüsse für die Gestaltung der Klassenzüge und die Aufnahmeprüfungen. Die Kommission 1997 förderte hauptsächlich die Desorientierung der DMS zu Tage; eine tiefgreifende Neustrukturierung sollte erst erfolgen, wenn die Situation bei den Abnehmern klar war. Aufgrund der Empfehlungen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) zur Weiterentwicklung der Diplommittelschulen vom 25.2.1999 setzte das Erziehungsdepartement mit Entscheid vom 30.4.1999 eine Arbeitsgruppe ein, deren Aufgabe die Neukonzeption der Ausbildungsgänge war. Entsprechend den Vorgaben der EDK sollten zukünftig nur noch dreijährige Diplommittelschulen angeboten werden. Ab dem Schuljahr 2001 wurde auf eine dreijährige Diplommittelschule für die zwei Berufsfelder "Erziehung/Soziales" (Schwerpunkte: musische Fächer und Pädagogik) und "Gesundheit" (Schwerpunkt: Naturwissenschaften) umgestellt (RRB Nr. 375 vom 18.4.2000). Zu den Neuerungen zählten auch die Lernbegleitung bzw. die Lernbegleitungskonferenzen sowie Semesterprojekte.
Bestandsgeschichte:Bevor der Bestand ins Staatsarchiv kam, wurden alle noch verfügbaren Unterlagen aus der Zeit seit 1969 von Rolf Soland im Archivraum der Kantonsschule Romanshorn zusammengetragen, dann die beiden Bestände (9'21 und 9'22) getrennt und nach dem aktuellen Registraturplan geordnet. Dabei wurden zahlreiche Dubletten und Mehrfachexemplare ausgeschieden und Lücken im Bestand mit Nachlieferungen aus dem Rektorat, der Mediothek etc. teilweise geschlossen.

Im Januar 2012 wurden die Bestände 9'21 und 9'22 ins Staatsarchiv nach Frauenfeld gebracht; der Bestand 9'22 wurde zwischen April 2012 und Januar 2014 von Rolf Soland und Urban Stäheli geordnet, verzeichnet und neu verpackt; die Bearbeitungszeit betrug ca. 450 Stunden. Als besonders aufwändig erwies sich die chronologische Ablage des Rektors, die aufgelöst werden musste, weil sich nicht nur Unterlagen zu verschiedenen Themen darin befanden, sondern auch schützenswerte personenbezogene Daten, für die eine verlängerte Schutzfrist gilt.
Direktübernahme von Provenienzstelle:Ja.

Inhalt und innere Ordnung

Bewertung und Kassation:Im Bestand befanden sich Unterlagen zu Kommissionen, in denen Lehrpersonen oder der Rektor der Kantonsschule Romanshorn Mitglieder waren, die aber unter der Federführung einer anderen Stelle (Schulamt II, Amt für Mittelschulen und Lehrerbildung) standen, namentlich die Kommission zur Überprüfung der Strukturen und Inhalte der Maturitätsschulen KUSIM, die Arbeitsgruppe Koordination Sekundarstufe I - Sekundarstufe II AGKO, die Arbeitsgruppe Sekundarstufe I/II AGSE, die Arbeitsgruppe Untergymnsium AGUG, die Arbeitsgruppe Schulorganisation AGSO und die Arbeitsgruppe Stundentafeln AGST. Diese Unterlagen wurden umplatziert oder, wenn anderweitig überliefert, kassiert.

Vom Rechnungswesen wurden die Betriebsrechnungen aus dem Bestand der Finanzverwaltung, Signatur StATG 4'342'0-16, umplatziert und zusammen mit den Besoldungsaufstellungen aufbewahrt, während verschiedene Zusammenstellungen (Lohnrekapitulationen, monatliche Auszahlungslisten), Stundenrapporte von Experten und Verwaltungsangestellten sowie die Lohnabrechnungen nach der 10jährigen Karenzfrist kassiert wurden. Bei den Belegen (insgesamt 9 Laufmeter Unterlagen) wurde eine Auswahl getroffen. Übernommen wurden die Jahrgänge 1986 und 1996 vollständig, die übrigen Belege wurden kassiert.
In Fortsetzung zum Vorgängerbestand 9'21 wurden von den Maturaprüfungsarbeiten wiederum sämtliche Deutscharbeiten und jeweils alle 10 Jahre (Jahrgänge 1992 und 2003, weil der Jg. 2002 einen Wasserschaden hatte) ein vollständiger Prüfungssatz übernommen. Von den Diplomprüfungen wurden ebenfalls alle Deutschprüfungen und die Jahrgänge 1992 und 2001 (Jahrgänge 2002 und 2003 wegen Umstrukturierungen nur reduzierte Anzahl Absolventinnen und Absolventen) übernommen. Die Aufgabenstellungen für die Matura- und Diplomprüfungen wurden indes vollständig aufbewahrt.
Kassiert wurden schliesslich 3 Ordner mit Unterlagen zu Absenzen von Lehrpersonen, d. h. die Aushänge und Listen mit Fehlstunden pro Lehrperson.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen:

Rechtsstatus:Eigentum des Staatsarchivs des Kantons Thurgau.
Zitiervorschlag:Fussnote: StATG 9'22, */*

Quellenverzeichnis: StATG 9'22 Kantonsschule Romanshorn 1985-2004
Sprachen:Deutsch.

Sachverwandte Unterlagen:

Verwandte Verzeichnungseinheiten:4'732 Aufsichtskommission.
4'735 Kantonsschulen Kreuzlingen und Romanshorn: Akten.
4'736 Kantonsschulen Kreuzlingen und Romanshorn: Berichte.
9'20 Kantonsschule Frauenfeld 1853-1983.
9'21 Kantonsschulen am See 1969-1985.
Veröffentlichungen:Fuchs Heidi u. a.: Evaluation der Umsetzung des neuen Maturitätsanerkennungsreglementes im Kanton Thurgau 2001-2004. Schlussbericht, Frauenfeld 2005.

Soland, Rolf: 45 Jahre Kantonsschule Romanshorn. Schulgeschichte, Romanshorn 2014.
 

Usage

End of term of protection:12/31/2024
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

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