7'30, 13.6/3 Der Vetter, Freunde und Verwandte des entlassenen Organisten Johann Georg Schmid setzen sich für dessen Weiterbeschäftigung ein, 1678.03.30 (Dossier)

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Ref. code:7'30, 13.6/3
Title:Der Vetter, Freunde und Verwandte des entlassenen Organisten Johann Georg Schmid setzen sich für dessen Weiterbeschäftigung ein
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Rechtsakt-Typ:Empfehlung
Überlieferungsform:Original
Ausstellungsort:Bernhardzell
Creation date(s):3/30/1678
Aussteller:Der Vetter und der gesamte Freundeskreis des Johann Georg Schmid
Adressat:Kustos und Kapitel des Kollegiatstifts St. Pelagii in Bischofszell
Regest:Dem Vetter und dem gesamten Freundeskreis [fründschafft] des Johann Georg Schmid ist zugetragen worden, dass der vom Kapitel angenommene Organist und Schulmeister seinen Dienst "aus erheblichen ursachen" quittiert habe und dieser Dienst wiederum vakant sei. Deshalb und aufgrund der augenscheinlichen Genesung ihres Vetters nehmen sie sich die Freiheit, diesen zur Wiederanstellung zu empfehlen, und erklären zugleich Ursachen und Motive ihres Empfehlungsschreibens:
1. Ihr Vetter hat den besagten Dienst bereits an die 15 Jahre in Treue und Verschwiegenheit versehen, ohne dass Vorwürfe laut geworden wären.
2. Seine seelische Erschütterung [aemotion], von der er sich, wie sie sich versichert haben, augenscheinlich wieder erholen konnte, hat Gerüchte in Umlauf gesetzt, die dem Vetter und seiner Karriere schaden [vielen leuthen einige ursach gegeben, von unserem liben vettern widerwertige meinungen zue schöpffen, welche ihme an beförderung anderer orthen und diensten nit zue geringem nachtheil ausschlagen werden]. Mit etwas Geduld seitens der Kapitelherren könnte "missgünstiger leuthe argwohn zue nichten gemacht werden" und der Lohn von vielen Jahren Wohlverhalten für jedermann sichtbar werden.
3. Die Kapitelherren wissen selbst, dass in dem nahenden Sommer die Schule wenig zu tun gibt, so dass sich der Vetter dann umso besser erholen und seine volle Gesundheit wieder erlangen kann. Die Aussteller leben in der Zuversicht, dass ihrem Vetter nach ausgestandener "göttlicher heimsuchung" die Wiedererlangung der Gesundheit an Seele und Leib zum Segen gereichen wird und er mit seinen Fehlern vor Augen solche künftig verhüten kann.
Plicavermerk:St.-Pelagius-Stift zu Bischofszell
Dorsualvermerk:Recommendation. Betrifft den h. Organist Hans Jörg Schmid. Datum 30. Martii 1678.
Sprachen:Deutsch und Latein
Beschreibstoff:Papier
Anzahl Blätter:2
Format B x H in cm:20.9 x 32.7
Siegel und andere Beglaubigungsmittel:2 Lacksiegel zum Briefverschluss aufgedrückt und mit Papier belegt. Siegler: Die Aussteller
Contains also:Undatiertes lateinisches Schreiben, eingeleitet mit den Worten "In nomine omnium diabolorum, qui in inferno habitant" in der sich Johann Georg Schmid [Schmidt] aus Wolfhag [Wolfhagg] selbst bezichtigt, von Jugend an viele Vergehen gegen die heilige Trinität und die heilige Jungfrau Maria begangen und in Gesellschaft des Teufels der Blasphemie gehuldigt zu haben. Das Schreiben (Doppelblatt 10,9 x 17,0 cm mit aufgedrücktem Lacksiegel) zeugt rein sprachlich von geistiger Verwirrung und ist offenbar als Beleg dem Empfehlungsschreiben beigelegt worden.
Kommentar des Staatsarchivs:Im Protokollbuch des Kapitels ist von dem Vorfall nichts zu lesen, da die Blätter 149-187 zu den Jahren 1677-1685 fehlen.
Geiger, Chorherrenstift, führt in seinen Personallisten des Kollegiatstifts Hans Georg Schmid 1662-1678 als Schulmeister in Bischofszell, erwähnt den Vorfall, der zur Resignation Schmids führte, jedoch nicht.
Alte Signaturen:Signaturen vor 1770/71: No. 12
Pupikofersche Signatur (1848): VI.9
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): -
Zettelrepertorium (1937): 7'30'13
Level:Dossier
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:analog
Konservierung/Restaurierung:Risse/Fehlstellen geschlossen; trockengereinigt (2021).
Digitalisat:2021
Reproduktionsbestimmungen, Copyright:Die Urheberrechte und Reproduktionsrechte liegen beim Staatsarchiv Thurgau.
 

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