KKG 32 Müllheim \ Standort: Katholisches Pfarrhaus, Müllheim, 1455-2022 (Hauptabteilung)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:KKG 32
Title:Müllheim
Standort: Katholisches Pfarrhaus, Müllheim
Creation date(s):1455 - 2022
Level:Hauptabteilung

Umfang

Running meters:14.00
Number:82

Kontext

Name der Provenienzstelle:Katholische Kirchgemeinde Müllheim.
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Politische Gemeinde Thurgau, Bezirk Steckborn. Dorf mit Maltbach und Grüneck am südlichen Seerücken. Die Munizipalgemeinde Müllheim (1803-1967) vereinigte sich 1967 mit den Ortsgemeinde Langenhart und Müllheim (1803-1967) zur Einheitsgemeinde Müllheim. 1254 Mulhain. Politische Gemeinde: 1970 1'620 Einwohner; 2000 2'398. Ehemalige Munizipalgemeinde: 1850 873 Einwohner; 1900 1'464; 1950 1'541; 1960 1'511. Ehemalige Ortsgemeinde: 1831 863 Einwohner; 1850 783; 1860 1'061; 1870 821; 1900 1'397; 1910 1'343; 1950 1'486; 1960 1'475. Erwähnung der Ministerialen von Müllheim im 13. und 14. Jahrhundert. Die Grafen von Kyburg (später von Habsburg) übten in Müllheim die Schirmvogtei aus, die 1460 durch die Abtei Reichenau zurückgekauft wurde. Die Abtei und 1540-1798 ihr Rechtsnachfolger, der Bischof von Konstanz, waren Gerichts- und Grundherren (Offnung 1475). Kirchlich war Müllheim zunächst wohl Teil von Pfyn und entstand als Pfarrei beim Bau der Kirche um 1340. Zur Pfarrei gehörten Langenhart und bis 1483 auch Hüttlingen. 1528 kam es in Müllheim zur Reformation. 1540 gingen die Kollaturrechte an den Bischof von Konstanz über (1804 an den Kanton Thurgau, 1830 an die Kirchgemeinde). 1607 wurde die katholische Messe wieder eingeführt, und die Kirche St. Verena wurde von da an bis zum Bau der katholischen Kirche 1967 von beiden Konfessionen genutzt (paritätische Simultankirche). Im Verlauf des 20. Jahrhunderts ging der Anteil der Reformierten in Müllheim stark zurück und umfasste an der Wende zum 21. Jahrhundert noch etwa die Hälfte der Bevölkerung. Müllheim wählte bis 1798 drei Bürgermeister (Keller-, Seckel- und Thurmeister). Die Gemeinde hatte das Recht, Bussen und leichte Körperstrafen zu verhängen. 1800 gestattete sie den Auskauf der Weidgangrechte. In Müllheim wurde Ackerbau, Weinbau, Obstbau, Flachsbau und Hanfbau sowie Forstwirtschaft und Milchwirtschaft (Käserei) betrieben. Müllheim besass Handwerke und Gaststätten sowie zwei Jahrmärkte. Die 1855 eröffnete Bahnstation Müllheim-Wigoltingen begünstigte 1857 die Errichtung der Leinwandfabrik Grüneck. 1979 entstand die Weberei Grüneta AG, die 2004 Konkurs ging. Die 1870 gegründete Werkzeugfabrik Utilis Müllheim (1915 Aktiengesellschaft) beschäftigte 2000 40 Mitarbeiter. Weiter gab es u.a. um 1900 Stickereien, 1909-16 eine Drechslerei und 1906-09 eine Maschinenfabrik. Seit 1954 fabriziert ein Unternehmen Stahlmöbel, ein anderes rezykliert seit 1991 Industrieabfälle. An den Verkehrsachsen mit Durchgangsverkehr haben Dienstleistungsfirmen das Handwerk abgelöst. Einfamilienhauszonen breiten sich aus und führen zu örtlichen Konflikten bezüglich der Quartierstrassen.

HLS 2009 (Erich Trösch)

Literatur:

700 Jahre Kirche St. Verena Müllheim, 1978.

Blöchlinger, Hermann: Zur Geschichte der Katholischen Kirchgemeinde Müllheim, 1993.
Kundstdenkmäler des Kantons Thurgau, Band 6, Basel 2001, S. 222-233.
Thurgauer Zeitung, 1.3.2004.
Bestandsgeschichte:Bis zum Jahr 2011 wurde das Archiv durch den freischaffenden Archivar Hermann Blöchlinger im Auftrag der Katholischen Kirchgemeinde Müllheim geordnet - Die damaligen Erschliessungsdaten wurden dabei in einer Access-Datenbank gespeichert.

2018 wurden die bestehenden Erschliessungsdaten durch den Archivdienst für Gemeinden aus der nicht mehr benutzbaren Access-Datenbank extrahiert und umstrukturiert, um sie mit den Erschliessungsrichtlinien des Staatsarchivs in Einklang zu bringen. Anschliessend wurden die Erschliessungsdaten in die Archivdatenbank des Staatsarchivs importiert. Der Bestand wurde von Adrian Oettli bearbeitet; die Bearbeitungszeit betrug 15 Stunden.
Direktübernahme von Provenienzstelle:Ja.

Inhalt und innere Ordnung

Ordnung und Klassifikation:Gemäss einer Systematik des Archivdienstleisters Hermann Blöchlinger.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen:

Rechtsstatus:Eigentum der Katholischen Kirchgemeinde Müllheim.
Sprachen:Deutsch.
Finding aids:Frühere Findmittel: Slg. 14.7.5/12.
 

Usage

End of term of protection:12/31/2042
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=293620
 

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