7'30, 2.3/32 Beurteilung des Streits um eine Pfründenverleihung zwischen Pfr. Wilhelmer und Pfr. Imfeld und Bewertung der Bulle von 1617 vor dem Hintergrund des Kanonischen Rechts, 1641 (ca.) (Dossier)

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        7'30 Bischofszell, St. Pelagius, 1179-1870 (Hauptfonds)
        
        7'30, 2 Chorherrenpfründen, Kollatur, Wahlen, 1256-1829 (Fonds)
        
        7'30, 2.3 Kollaturrecht über die Stiftspfründen (1770/71 erloschene Titel), 1611-1646 (Fonds)
        
        7'30, 2.3/31 Der Jesuit Paulus Leyman beurteilt den Anspruch der V katholischen Orte auf die Kollatur aufgrund der Bulle von Papst Paul V., 1641 (ca.) (Dossier)
        7'30, 2.3/32 Beurteilung des Streits um eine Pfründenverleihung zwischen Pfr. Wilhelmer und Pfr. Imfeld und Bewertung der Bulle von 1617 vor dem Hintergrund des Kanonischen Rechts, 1641 (ca.) (Dossier)
        7'30, 2.3/33 Papst Innozenz X. verleiht den Katholiken des Standes Glarus Anteil an den Kollaturrechten der V katholischen Orte, 1646.10.23 (ca.) (Dossier)

Ref. code:

7'30, 2.3/32

Title:

Beurteilung des Streits um eine Pfründenverleihung zwischen Pfr. Wilhelmer und Pfr. Imfeld und Bewertung der Bulle von 1617 vor dem Hintergrund des Kanonischen Rechts

Preview:

Rechtsakt-Typ:

Gutachten

Überlieferungsform:

Einzelabschrift

Creation date(s):

approx. 1641

Aussteller:

Anonym

Adressat:

Illustrissimus ac reverendissimus princeps (vermutlich der Bischof von Konstanz)

Regest:

Unter dem Titel "Informatio iuris et facti" beleuchtet ein gelehrter Kenner des kanonischen Rechts die Frage, ob das "ius conferendi canonicatus" (das Recht, eine Chorherrenpfründe zu verleihen) für eine in einem sog. Kapitel-Monat vakant werdende Pfründe gilt oder ob das Privileg Papst Pauls V. von 1617 ("indultum" genannt) dieses Recht ausser Kraft setzt. In 22 Paragraphen, deren Resultate in einem Summarium der Einzelbegründung vorangestellt wird, kommt der Autor zum Schluss, dass das althergebrachte, stets ohne Anfechtung ausgeübte Recht des Kapitels, Benefizien der Kirche von Bischofszell zu verleihen und Kandidaten für das Kanonikat zu designieren, vom Privileg Papst Pauls V. nicht berührt werde; dass auch in den päpstlichen Monaten kraft des Konkordates mit der Natio Germanica das Recht, Expektanten auf Bischofszeller Pfründen zu präsentieren, weiterhin beim Heiligen Stuhl in Rom und nicht bei den V Kantonen liege; dass das "indultum" des Papstes die Rechte des Kapitels während der sog. Kapitel-Monate deshalb nicht erwähne, weil es diese Rechte nicht berühre und deshalb auch nicht negiere, und schliesslich, dass die aktuelle Nomination Unterwaldens (Johann Imfeld, Pfarrer von Wil) keine Gültigkeit habe, weil sie nach der von den heiligen Kanones vorgeschriebenen Frist erfolgt sei. Die Quintessenz der durch unzählige Zitate aus dem kanonischen Recht gestützten Erörterungen über das Privileg Pauls V. von 1617 wird ausgedrückt in der Zusammenfassung von § 18 der Expertise: "Clausulae indulti ius capituli non tollunt." (Die Klauseln des Privilegs heben das Recht des Kapitels nicht auf.)

Sprachen:

Latein

Beschreibstoff:

Papier, mit Faden geheftet.

Anzahl Blätter:

Format B x H in cm:

20.8 x 32.4

Siegel und andere Beglaubigungsmittel:

Unbesiegelt. Nicht unterschrieben

Kommentar des Staatsarchivs:

In der Schachtel 7'30'1 fand sich eine zwischenzeitlich offenbar mehrfach umplatzierte unsorgfältige Abschrift dieses Gutachtens unter dem Titel "Informatio iuris et facti, quod ius conferendi canonicatus in mense capitulari apud ecclesiam collegiatam S. Pelagii Episcopicellae vacantes capitulo eiusdem ecclesiae liberè competat" auf 12 fadengehefteten Seiten im Format 20.5 x 32.0 cm. Diese Abschrift wurde diesem Dossier zugeordnet.
Zur ungefähren Datierung Pupikofers: Johnann Melchior Imfeld war 1641-1684 Kanoniker am Stift, Johann Wilhelmer 1621-1642 Stiftskanoniker und Pleban von Bischofszell. Vgl. auch Steiner, Püntener-Handel, S. 29-32, zur Wiederverwertung dieses und ähnlicher Gutachten in den 1680er-Jahren.

Alte Signaturen:

Signaturen vor 1770/71: -
Pupikofersche Signatur (1848): III/1641
Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): -
Zettelrepertorium (1937): 7'30'1

Level:

Dossier

Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:

analog

Konservierung/Restaurierung:

Risse/Fehlstellen geschlossen; trockengereinigt (2018).

Digitalisat:

2020

Reproduktionsbestimmungen, Copyright:

Die Urheberrechte und Reproduktionsrechte liegen beim Staatsarchiv Thurgau.