Ref. code: | 7'30, 35.Sche/1 |
Title: | Die Erben des Konrad von Heidelberg verkaufen ihren Freihof in Bischofszell an Hans von Anwil |
Preview: |
|
Rechtsakt-Typ: | Kauf |
Überlieferungsform: | Original |
Ausstellungsort: | (Bischofszell) |
Creation date(s): | 10/30/1452 |
Ausstellungsdatum: | an gůtem tag (= Montag) nach sant Symon und sant Judas tag der zway hailigen zwölffbotten |
Aussteller: | Anton Schenk von Landegg, Vogt zu Bischofszell |
Adressat: | Liephart Ledergerber, Bürger von St. Gallen, für sich selbst und an Stelle von Magdalena von Heidelberg, Klosterfrau des Gotteshauses zu Schänis, Margaretha von Heidelberg, Ehefrau des Liephart Ledergerber, und Elisabeth von Infalt, geborene von Heidelberg, deren Schwester; Hans von Anwil |
Regest: | Vor Anton Schenk von Landegg, Vogt zu Bischofszell, der an Stelle und mit voller Gewalt seines Herrn, des Bischofs Heinrich (von Hewen) von Konstanz in Bischofszell öffentlich zu Gericht sitzt, verkaufen Liephart Ledergerber [Ledergärw], Bürger von St. Gallen, für sich selbst und an Stelle und mit urkundlich vorgelegtem Gewaltbrief von Magdalena von Heidelberg [Haidelberg], Klosterfrau des Gotteshauses zu Schänis [Schennis], Margaretha von Heidelberg, Ehefrau des Liephart Ledergerber, und Elisabeth von Infalt, geborene von Heidelberg, deren Schwester, als Erben ihres verstorbenen Bruders (und Schwagers) Konrad von Heidelberg durch ihren Fürsprech Heinrich Atzenholtzer, genannt Wechsler, für 966 rheinische Gulden dem Hans von Anwil [Ainwil] die im folgenden beschriebenen Höfe, Stücke und Güter: 1. ihren Freihof in der Stadt Bischofszell, zwischen dem Spital und dem Hof Heinrich Bleickers [Blaiker] gelegen; 2. ihren Garten unterhalb der Stadt Bischofszell bei der Langenwies gelegen; 3. dieselbe Langenwies, zwischen der Strasse [strauß] und der Thur gelegen; 4. den Stadel in der Vorstadt; 5. die Vogtei zu Freihirten [Fryenherten], die jährliche Gülten von 3 1/2 Malter Haber, 2 Pfund 2 Schilling Pfennig, 4 Herbsthühner und 2 Fasnachthennen einbringen; 6. den Hof zu Rothen [Rota]. Diese Höfe, Vogteien und Güter werden mit allem Zubehör, so wie sie ihr Bruder und Schwager Konrad von Heidelberg ungestört innegehabt hat, abgetreten. An Belastungen gehen ab dem Hof zu Rothen dem genannten Spital 30 Schilling Pfennig Zins von einem ablösbaren Hauptgut von 30 Pfund Pfennig Konstanzer Währung, und aus der Vogtei Freihirten ebenfalls 30 Schilling Pfennig Zins "dem alten Henseler", die ebenfalls mit 30 Pfund Pfennig ablösbar sind; aus der Langwies gehen an den Bischof von Konstanz 3 Mutt Kernen und ab dem Garten 3 Schilling Pfennig an jährlichem Zins. Sonst sind der Freihof und der Stadel Eigengüter und die Vogtei Freihirten, der Hof Rothen, die Langwies und der Garten Lehen des Bischofs von Konstanz. Hans von Anwil begehrt durch seinen Fürsprech Wechsler Beurkundung des Verkaufs. Als Vogt von Margaretha und Elisabeth von Heidelberg fungiert bei der Beurkundung Ruedi Äpplin. |
Dorsualvermerk: | Koff brieff um den hoff. Uber den fryhoff zu Bischoffzell und die Langenwiß, darzu den hoff Rota und die vogty zu Freyen Herten. (Nachtrag:) Schenkhen hoff. |
Sprachen: | Deutsch |
Beschreibstoff: | Pergament |
Anzahl Blätter: | 1 |
Format B x H in cm: | 75.3 x 49.3 + 5.7 (Plica) |
Siegel und andere Beglaubigungsmittel: | Ursprünglich drei Siegel an Pergamentstreifen eingehängt; 2 Wachssiegel erhalten, das dritte samt Pergamentstreifen ab. Siegler: der ausstellende Vogt von Bischofszell für den Käufer Hans von Anwil, Liephart Ledergerber für sich und für seine Ehefrau und die Klosterfrau Magdalena von Heidelberg, Ruedi Äpplin als Vogt von Margaretha und Elisabeth von Heidelberg |
Kommentar des Staatsarchivs: | Von den rheinischen Gulden wird gesagt, sie seien "gerecht" und "gnueg schwär". Man hat sie also zum Beweis ihrer Echtheit gewogen. Zum Kaplan und Frühmesser Heinrich Bleicher bzw. Bleicker vgl. Rohner, Chorherrenstift, 2003, S. 106. Rothen = Siedlung an der Sitter im Gottshaus. Zum adligen Damenstift Schänis (Augustiner-Chorfrauen) vgl. HS IV/2, S.435-458. Es handelt sich bei dem verkauften Freihof (wie die spätere Dorsualnotiz, aber auch die Lokalisierung der Güter ausweisen) um den 1595 vom Stift erworbenen sog. Schenkenhof, der 1850 abgerissen wurde (vgl. Knoepfli, KDM TG III, S. 124 f.). |
Alte Signaturen: | Signaturen vor 1770/71: <1>; A, No.; Sch 1 Pupikofersche Signatur (1848): Sche 1 Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): 212 Zettelrepertorium (1937): 7'30'49 |
Level: | Dossier |
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv: | analog |
Konservierung/Restaurierung: | Siegel gereinigt; trockengereinigt (2023). |
|
Containers |
Number: | 1 |
|
Usage |
End of term of protection: | 10/30/1472 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
|
URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=262150 |
|
Social Media |
Share | |
|