Ref. code: | 7'30, 11.SS/1 |
Title: | Der Konstanzer Bürgermeister Ludwig Nithart errichtet als Vollstrecker einer testamentarischen Verfügung des Johann Häring eine Jahrzeit-Stiftung am Altar der Allerheiligen-Kapelle in Bischofszell |
Preview: |
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Rechtsakt-Typ: | Stiftung; Dotation; Revers |
Überlieferungsform: | Original |
Ausstellungsort: | Bischofszell |
Creation date(s): | 12/16/1486 - 4/17/1487 |
Ausstellungsdatum: | uff Samstag nach Lucie (1486). Vgl. Kommentar |
Aussteller: | Ludwig Nithart, Burger und Stadtammann zu Konstanz |
Adressat: | Heinrich Nithart, Doktor beider Rechte, Propst, Ludwig von Adlikon, gewählter Kustos, Bernhardin Schenk von Landegg, Linus Steller, Magister, Christian Dietegen, Magister, Wilhelm Stantenant, Johann Sifrid, Leutpriester |
Regest: | Ludwig Nithart, Burger und Stadtammann zu Konstanz, setzt seinen Bruder Heinrich Nithart, Doktor [lerer] beider Rechte, Propst, sowie Ludwig von Adlikon, gewählter Kustos, Bernhardin Schenk von Landegg, Linus Steller, Magister, Christian Dietegen, Magister, Wilhelm Stantenant und Johann Sifrid, Leutpriester, alle Kapitel- und Chorherren des St.-Pelagius-Stifts in Bischofszell darüber in Kenntnis, dass ihn der vor Jahren verstorbene Johann Häring, Dr. iur. can., vor dessen Tod zu einem Testamentsvollstrecker [fideicommissarius] gemacht und gebeten habe, gemäss schriftlichen Vorgaben für sein (Härings) und seiner Vorfahren Seelenheil eine ewige Messe am Altar der Allerheiligen-Kapelle neben dem Chor der Kirche in Bischofszell zu stiften. Zu diesem Zweck hat Ludwig Nithart folgende Zinse gekauft und zur Nutzung und Verwaltung einem jeweiligen Kaplan der Allerheiligenkapelle übergeben: 1. 10 Pfund Pfennig ab der Ziegelmühle der Herrschaft Bregenz, fällig auf "Geori und Nicolai"; 2. 3 Pfund 6 Schilling Pfennig von Peter Kaufmann [Koffman], fällig auf Martini; 3. 5 Gulden von Graf Heinrich von Montfort, Ludwig Nitharts Herrn, fällig auf Mitfasten; 4. 1 Pfund Pfennig von Hans Egloff in Tägerwilen [Tegerwilen], fällig auf Martini; 5. 5 Gulden von Ambrosius Mader, Stadtschreiber von Bischofszell, auf Mariae Geburt; 6. 18 Viertel Kernen Steiner Mass und 8 Schilling Pfennig als ewige Gült von Peter Hagenwiler in Pfyn [Pfin]. Diese Gült soll zu seinen Lebzeiten Ludwig Nithart einnehmen, und nach seinem Tod soll davon ihm und seiner Ehegattin eine Jahrzeit am selben Altar gestiftet werden. Weiter werden genaue Vorschriften für die während der Sonn- und Festtage abzuhaltenden Messen und Gebetszeiten sowie bezüglich der Rechte und Pflichten des jeweiligen Leutpriesters aufgestellt. Nithart, dessen Söhne und Sohnessöhne ehelicher Abkunft, immer jeweils der Erstgeborene, sollen als Stifter und Lehensherren stets die Kollatur der Kaplanei innehaben und bei jeder Vakanz dem Propst einen tauglichen Priester als Nachfolger auf die Allerseelen-Kapelle präsentieren. Nach einem Aussterben der Nithart im Mannesstamm soll die "lehenschafft" (bestehend aus "ius patronatus" und "ius praesentandi") an Propst und Kapitel des Kollgegiatsstif zurückfallen.
Transfix (lateinisch) vom 17. April 1486 (vgl. Kommentar): Heinrich Nithart, Dr. utr. iur., Propst, Ludwig von Adlikon, Kustos, Bernhardin Schenk von Landegg, Linus Steller, Magister, Christian Dietegen, Magister, Wilhelm Stantenant und Johann Sifrid, Leutpriester bezeugen mit dem an die Stiftungsurkunde angehefteten Revers die Gültigkeit der von Bürgermeister Ludwig Nithart getätigten Stiftung und bekennen sich zur Einhaltung der darin enthaltenen Verpflichtungen. |
Dorsualvermerk: | (ursprünglich:) Dotacio abelle omnium sanctorum. (später:) Dotatio capellae SS. omnium. 1486. |
Sprachen: | Deutsch / Latein |
Beschreibstoff: | Pergament |
Anzahl Blätter: | 2 |
Format B x H in cm: | 54.1 x 42.3 + 5.4 (Plica), 33.0 x 19.2 + 4.7 (Plica) |
Siegel und andere Beglaubigungsmittel: | Stiftungsurkunde: Wachssiegel (30 mm) an Pergamentstreifen eingehängt. Siegler: Der Aussteller mit seinem eigenen Siegel Transfix: Spitzovales Propsteisiegel (35 x 47 mm) und rundes (30 mm) in Wachsschüssel (36 mm) eingelassenes Adelssiegel. Siegler: Der Propst und das Kapitel sowie Kustos Ludwig von Adlikon mit seinem eigenen Siegel für den Leutpriester Johann Sifrid, der kein eigenes Siegel besitzt |
Kommentar des Staatsarchivs: | Die Stiftungsurkunde trägt das Datum des 16.12.1486, der (notwendigerweise später) abgefasste und als Transfix angeheftete Revers dasjenige des 17.04.1486. Das chronologische Urkundenverzeichnis emendiert die Jahreszahl der äusserst sorgfältig geschriebenen Stiftungsurkunde [tusentvierhundert achtzig unnd sechs iaur] und verlegt die Stiftung ins Jahr 1485. Von den bekannten Lebensdaten der beteiligten Personen sind beide Daten möglich, doch scheint es mir wahrscheinlicher, eine Verschreibung beim eher nachlässig aufgesetzten Transfix zu postulieren, genügt hier doch die Verwechslung eines einzigen Buchstabens (septo > sexto) zur Fehldatierung. Aus diesem Grund übernehme ich das Datum der Stiftungsurkunde als echt und setze das Transfix ins Jahr 1487. Stiftungsurkunde und Transfix werden im Repertorium Pupikofers durch zwei separate Einträge unter SS/1a und SS/1b verzeichnet. |
Alte Signaturen: | Signaturen vor 1770/71: E; <> (entfernt); No. 13 (gestrichen und ersetzt durch: 1) Pupikofersche Signatur (1848): SS.1 Chronologisches Urkundenverzeichnis (1888/96): 323 (dorsual), 322 (Verzeichnis) Zettelrepertorium (1937): 7'30'12 |
Level: | Dossier |
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv: | analog |
Digitalisat: | 2021 |
Reproduktionsbestimmungen, Copyright: | Die Urheberrechte und Reproduktionsrechte liegen beim Staatsarchiv Thurgau. |
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Containers |
Number: | 1 |
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Files |
Files: | |
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Usage |
End of term of protection: | 4/17/1507 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=256716 |
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