7'702, 1/0 Lagerbuch des Schlosses Arenenberg, 1716- (Dossier)

Archive plan context


Ref. code:7'702, 1/0
Title:Lagerbuch des Schlosses Arenenberg
Buchgattung:Rechnungsführung
Erstellungsort:Arenenberg
Creation date(s):from 1716
Schreiber:Joseph Conrad Gasser, J. Dominik Gasser, Anton Prosper von Streng u.a.
Originaltitel:Lagerbuch des Schlossguts Arenenberg von Joseph Conrad Gasser angelegt anno 1716 (Abschrift bei der Restaurierung des Originaleinbandes)
Sprachen:deutsch
Format B x H in cm:21.5 x 34
Seitenumfang:Insgesamt 264 Bl.: 3 Bl. Titel, Signaturenschlüssel; f. 1-198 Regestenwerk und Rechnungsführung; 39 Bl. vakat und nicht foliiert; f. 201 Weinrechnung 1719-21; f. 202-208 vakat; f. 209 Repertorium; f. 210 Notanda; f. 211-213 vakat; f. 214 Güterbeschrieb, 8 Bl. vakat
Beschreibstoff:Papier
Einband:Lederverstärkter Kartoneinband (vermutlich aus späterer Restauration).
Auf der inneren Seite des Buchdeckels (Spiegel) liest man folgende Notizen:
Vermöge Arenenbergischer Kaufbriefe gehören zu dem Gut:
13 Juchart, 7 manngrab Reben, darunter
4 Juchart, 7 Manngrab zehntfrei
2 Juchart, 4 Manngrab, die 20. Butten (halber Zehnt) geben
6 Juchart, 4 Manngrab, die den ganzen Zehnten geben
Die Güter, die seit 1628 erkauft worden sind, geben die ¿Landsanlaag¿, die vor 1628 erkauften aber die "gerichtsherrische" Anlag.
"Eine einfache gerichtsherrische anlag thut 202 fl; und hat der Arenaberg zu bezahlen 1 fl.; die letzte cron macht 118 fl.; gerichtsherren sind 72."
Vgl. dazu 7'702, 0/83 mit den Quittungen des Sekretärs des Gerichtsherrenstandes.
Auf der dem Spiegel gegenüberliegenden Seite findet sich eine Übersicht über die Arenenberger Lagerfässer nach Bezeichnung und Fassungsvermögen. Die 24 Lagerfässer sind mit den Buchstaben des Alphabets bezeichnet (W fehlt); das grösste (N) fasste 7 Fuder 10 Eimer = 58 ½ Saum, das kleinste (Z) 1 ½ Eimer. Im ganzen für 56 Fuder 8 Eimer = 450 Saum Fassung. Davon waren die Fässer A-M (12 Fässer mit 33 Fuder 29 Eimer = 271 Saum) im unteren Felsenkeller beim Rothengatter, dessen Eingang noch jetzt in der Nähe der Eremitage zu sehen ist, untergebracht. Im oberen Keller lagen die Fässer N-Q (4 Fässer mit 12 Fuder 4 ½ Eimer = 161 Saum), "allenthalben", d.h. an verschiedenen Orten, lagen die Fässchen R-Z (2 Fuder 14 Eimer = nicht ganz 20 Saum).
Kommentar des Staatsarchivs:Das Lagerbuch wurde anno 1716 von Joseph Conrad Gasser, dem Sohn des vor anno 1712 verstorbenen Amtsbürgermeisters der Stadt Konstanz, Jos. Conrad Gasser, angelegt, nachdem derselbe die Verwaltung und Nutzniessung des Guts Arenenberg durch den Willen seiner Stiefmutter Maria Barbara Gasser geb. Guntersheimer (vgl. 7'702, 0/63) angetreten hatte.
Der Gattung nach ist das Lagerbuch sowohl Urkundenrepertorium wie Urbar, Chronik, Güterbeschrieb und Rechnungsbuch. Ein Griffregister teilt das Buch in fünf Abteilungen ein:

Abteilung I: Urkunden, Akten und Verwaltungsrechnungen
Gasser beabsichtigte offenbar, in dieser Abteilung ein Urkundenrepertorium einzurichten (spätere Benutzer wichen von diesem Vorhaben ab) und teilte das Material in 7 Faszikel ein:
- Faszikel 1: Kaufbriefe über Haus und Gut insgesamt, 1432-1601, unvollständig, 9 Nummern.
- Faszikel 2: Freiheiten, Gerechtsame und Kaufbriefe und neu hinzugekaufte Güter 1478-1627, 27 Nummern.
- Faszikel 3: Kompromiss-, Spruch-, Untergangs-, Urteils- und Vergleich-Briefe nebst einigen obrigkeitlichen Recessen und Urkunden, 1467-1587, 15 Nummern.
- Faszikel 4: Urkunden 1601-1697, 20 Nummern.
- Faszikel 5: Urkunden 1702-1712. 6 Nummern
- Faszikel 6: Verwaltungsrechnungen des Pfarrers Pforzheimer von Ermatingen 1681-1691.
- Faszikel 7: Akten, die sich auf die Verwaltung des Joseph Conrad Gasser beziehen, 1716-1717, 5 Nummern; vervollständigt durch seinen Bruder J. Dominik Gasser, Chorherr zu St. Stephan in Konstanz, der nach 1717, bestimmt aber von 1720 bis 1731 die Gutsverwaltung innehatte.
Der Nachfolger der Brüder Gasser in der Gutsverwaltung, Anton Prosper von Streng, fügt dem als Faszikel 8-10 hinzu: Akten aus der Zeit von 1732 bis 1816, Verträge, Rebordnungen, Reverse und Korrespondenzen.
Die Rubrizierung der Akten war zunächst zu dem Zwecke erfolgt, bei den häufigen Anständen, die sich bald gegenüber den Gemeinden Fruthwilen und Salenstein, bald mit der Obervogteiverwaltung Reichenau, bald mit Privaten ergaben, das notwendige Beweismaterial bei der Hand zu haben. Lassen indes schon die 7 ersten Faszikel eine streng logische Unterscheidung des vorhandenen Materials vermissen, so wurde bei Faszikel 8-10 auch nicht einmal ein Versuch logischer Einteilung gemacht. Die neu herzugekommenen Akten wurden einfach den anderen - aber nicht einmal in chronologischer Reihenfolge - angereiht. Hie und da wurde auch etwas den bereits von früher her vorhandenen Faszikeln einverleibt, so den Faszikeln 1: die Nummern 10-11; 2: Lit. E; 4: Nr. 13; 5: Nr. 2. Oder es wurde den Regesten eine Anmerkung beigefügt, z. B. Faszikel 5: Nrn. 3-5.

Abteilung II: chronikalische Nachrichten
Memoranda resp. Protokolle über Arenenberger Sachen von 1703 bis 1730 durch die Gebrüder Gasser; von 1731 bis 1771 durch Anton Prosper von Streng; 1773 bis 1796 durch dessen Sohn Obristwachtmeister Felix von Streng. Die Nachrichten ergänzen das Urkundenmaterial der Abteilung I und liefern in vielen Fällen wertvolle Ergänzungen zu
m Kontext der Güterbewegungen und Rechtshändel.

Abteilung III: Weinrechnungen mit Wetterbeobachtungen
"Designation, was alljährlich durch den seegen Gottes auf Arenenberg an den reeben erwachsen und wein gemacht worden". Zeit der jedermaligen Weinlese und Ertrag. Von 1731 an (A. Prosper von Streng) mit Witterungsbeobachtungen und ausführlichen Ernteberichten und Weinbauchroniken; von 1772 an von Felix von Streng, von 1800 bis 1816 von Johann Baptist von Streng. Die Leitverse als Rubriktitel (z.B. "Omnia cum Deo et nihil sine eo") bezeugen die Religiosität der Familie von Streng.

Abteilung IV: Rebpfrundkosten-Abrechnung
"Arenenbergische reebpfrund kosten" von 1716 bis 1730. Diese Abteilung wurde von der Familie von Streng nicht fortgesetzt.

Abteilung V: Weinerlöse und Register
"Designation, was aus denen auff Arenenberg durch den seegen Gottes erwachsenen weinen erlöst worden". Angefangen 1719, aber schon 1721 sistiert. Register der im Buch erwähnten Urkunden.
Alte Signaturen:B 84,3; 7'702'10
Level:Dossier
Ausprägung bei Ablieferung ans Staatsarchiv:analog
Mikrofilm-Nr. StATG:MFP 14, 7
 

Containers

Number:1
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=217503
 

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