Identifikation |
Ref. code: | 7'702 |
Title: | Arenenberg, Freisitz |
Creation date(s): | 1432 - 1907 |
Level: | Hauptfonds |
Umfang |
Running meters: | 2.00 |
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Kontext |
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Arenenberg (frühere Namen: Ahrenshalden, Arnhalden, Narrenberg). Schloss mit Kapelle (heute Napoleonmuseum) sowie Land- und hauswirtschaftl. Bildungs- und Beratungszentrum des Kantons Thurgau in der Gemeinde Salenstein. Im 15. Jahrhundert gehörte das auf einem Plateau über dem Untersee gelegene Anwesen der Konstanzer Patrizierfamilie Brisacher und wurde Arnhalden genannt, seit dem 17. Jahrhundert ist Arenenberg gebräuchlich. Nach Johannes Stumpf hat der 1546-48 regierende Konstanzer Bürgermeister Sebastian Geissberg das Schloss neu erbauen lassen. Unter dem Konstanzer Junker Hans Konrad von Schwarzach wurde es 1585 von den eidgenössischen Ständen zum Freisitz erklärt. Nach mehreren Besitzerwechseln kam Arenenberg 1730 an den Baron Rüpplin von Kefikon auf Wittenwil, der es 1737 an seinen Schwiegersohn, den Konstanzer Bürgermeister Anton Prosper von Streng, weitergab. Es blieb in Familienbesitz bis 1817, als es Johann Baptist von Streng der in Konstanz weilenden Hortense de Beauharnais verkaufte. Sie liess 1817-20 das nachgotische Schloss mit Treppengiebeln, Staffelfenstern, Umfassungsmauer, Turm und Zugbrücke vom Konstanzer Baumeister Wehrle umbauen. Sie fügte 1832 eine neugotische Kapelle bei, liess dem Schloss ein Walmdach aufsetzen und schleifte die Umfassungsmauern; ein Schloss in französischem Landhausstil entstand. Das Innere stattete sie mit Tapeten, Möbeln, Figuren und Bildern (1. Empire) in Erinnerung an Napoleon I. aus. Bis zu ihrem Tod 1837 empfing die Herzogin in ihrem Sommersitz viele Gäste (u.a. François-René de Chateaubriand, Alexandre Dumas Vater, Marschall Michel Ney); Arenenberg war zur Insel französischer Kultur im biedermeierlischen Bodenseegebiet geworden. Der mit ihr auf Arenenberg lebende Sohn Louis Napoleon, der spätere Kaiser Napoleon III., veräusserte es 1843. 1855 jedoch kaufte seine Gemahlin, Kaiserin Eugénie, das Gut zurück und liess es 1855 und 1874 umbauen (2. Empire). Nach dem verlorenen Deutsch-Französischen Krieg hätte Arenenberg ein zweites Mal Exilsitz werden sollen, doch verhinderte der Tod des Kaisers 1873 ein Übersiedeln der Familie. 1906 schenkte Eugénie aus Dankbarkeit das Gut dem Kanton Thurgau, der seither im Schloss das Napoleonmuseum in Erinnerung an die Familie Bonaparte und in den ehemaligen Ökonomiegebäuden das Landwirtschaftl. Bildungs- und Beratungszentrum Arenenenberg betreibt. 1906 gelangte auch das Archiv des Freisitzes einschliesslich eines Teils der Akten aus der Zeit der Verwaltung des Gutes durch die Familie Bonaparte in den Besitz des Kantons.
HLS (Hans Peter Mathis), ergänzt durch Hannes Steiner
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Bestandsgeschichte: | Über die Entstehung des Archivs ist nichts besonderes bekannt. Nach seiner Übernahme durch den Kanton Thurgau legte noch im gleichen Jahr 1906 die rechte Hand von Staatsarchivar und Kantonsbibliothekar Johannes Meyer, Friedrich Schaltegger, der nachmalige Staatsarchivar und Kantonsbibliothekar, ein handschriftliches Repertorium an.
Zu verschiedenen Zeiten, aber immer unter der Amtsführung von Staatsarchivar Dr. Bruno Meyer (im Amt 1937-1979), gelangten weitere Archivalien aus der Zeit der Verwaltung durch die Familie Bonaparte über Dr. Hans Buck ans Staatsarchiv und wurden dort unter dem Titel "Archiv der kaiserlichen Verwaltung Arenenberg" (7'702'8-15) aufbewahrt.
Im Jahr 2006 wurde der Bestand von Hannes Steiner mittels scopeArchiv neu verzeichnet, neu verpackt und neu etikettiert. Die Informationen von Schalteggers Repertorium wurden bei der Neuverzeichnung des Bestands übernommen und nach Bedarf ergänzt, wobei darauf geachtet wurde, dass nur Angaben, die sich in den Originaltexten fanden, in die Regesten aufgenommen wurden. Bemerkungen zum Kontext der Rechtsakte, die F. Schaltegger aus anderen Quellen schöpfte, wurden ins Kommentarfeld aufgenommen.
Die Erfassung der Urkunden und Akten orientiert sich am Repertorium von Friedrich Schaltegger von 1906, dessen Titel und Regesten mit kleineren Ergänzungen übernommen werden. Zusätzlich zu den Angaben im Repertorium werden die von Schaltegger meist unerwähnt gelassenen Urkundenaussteller genannt, die Plicavermerke und die Dorsualnotizen erfasst sowie die Angaben zum äusseren Beschrieb der Dokumente vervollständigt.
Die von Friedrich Schaltegger vergebenen Nummern der einzelnen Stücke spiegeln sich jeweils in der letzten Zahl der Archivsignatur auf Dossierstufe, weshalb die Zählung im Fonds 7'702, 0 ausnahmsweise nicht mit 0, sondern mit 1 beginnt.
Im Anschluss an die Neuverzeichnung wurde das Findmittel von Friedrich Schaltegger aus dem Jahr 1906 ausser Gebrauch gesetzt und dem Archiv des Staatsarchivs (Bestand 9'9) eingeordnet; ebenso die etwas ausführlicheren Urkundenregesten, die Schaltegger auf ca. 200 Karteikarten (19 x 14,5 cm) angelegt hatte und die sich in einem roten Schuber erhalten hatten.
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Zugangs- und Benutzungsbedingungen: |
Rechtsstatus: | Eigentum des Staatsarchivs des Kantons Thurgau. |
Zitiervorschlag: | Fussnote: StATG 7'702, */*
Quellenverzeichnis: StATG 7'702 Arenenberg, Freisitz 1432-1907
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Sachverwandte Unterlagen: |
Veröffentlichungen: | Pupikofer, Johann Adam: Die ältere Geschichte des Schlosses Arenenberg, in: TB 10 (1869), S. 121-130.
Meyer, Johannes: Die früheren Besitzer von Arenenberg, 4. Aufl., Frauenfeld 1921.
Gügel, Dominik; Bonaparte am Bodensee, in: Bodensee, hg. von Leo Schmid, Zürich 2005, S. 59-96.
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/1927 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=151458 |
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