8'662 Wartenweiler Fritz (1889-1985), Erwachsenenbildner, 1847 (ca.)-2013 (Hauptfonds)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:8'662
Title:Wartenweiler Fritz (1889-1985), Erwachsenenbildner
Creation date(s):approx. 1847 - 2013
Level:Hauptfonds

Umfang

Running meters:6.00
Number:74

Kontext

Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Wartenweiler Friedrich Georg "Fritz", *20.8.1889 Kradolf, +20.7.1985 Frauenfeld, reformiert, von Neukirch an der Thur. Sohn des Eduard, Zichorienrösters, und der Hermine, geborener Kreis. oo 1912 Haffter Anna Elisabetha "Elsa". 1905-1909 Kantonsschule Frauenfeld, 1909-1911 Studium der Philologie und der Philosophie in Berlin und Kopenhagen, 1913 Promotion an der Universität Zürich. Wartenweiler setzte sich während des Studiums mit der dänischen Volkshochschulbewegung auseinander und unterrichtete an einer Volkshochschule. 1914-1917 war er Leiter des Solothurner Lehrerseminars, 1919 Gründer und bis 1926 Vorsteher des Volksbildungsheims Nussbaum an der Staubeggstrasse in Frauenfeld. Zudem wirkte Wartenweiler, der seine Lebensaufgabe in der Förderung der Volksbildung sah, als "wandernder Volksbildner" und Vortragsredner. 1935 engagierte er sich bei der Gründung des Volksbildungsheims Herzberg (Asp-Densbüren AG). Er publizierte zu Fragen der Volksbildung, zu Konzepten dänischer Volkshochschulen und zum Verhältnis von Schule und Familie. Wartenweiler verfasste Biografien bekannter Politiker und Philosophen (Ben Gurion, Mahatma Gandhi, Fridtjof Nansen, Albert Einstein). Insbesondere publizierte er häufig in der Schweizerischen Lehrerzeitung sowie im Mitteilungsblatt der Freunde Schweizerischer Volksbildungsheime (späterer Titel: Volksbildungsheim). 1940 gehörte er zu den Mitgründern der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für kriegsgeschädigte Kinder (SAK). Wartenweiler setzte sich während der Zeit des Zweiten Weltkrieges für eine sinnvolle Freizeitgestaltung und Weiterbildung der Truppe im Sinne der geistigen Landesverteidigung ein und leistete als Hauptmann Dienst in der Sektion Heer und Haus. In dieser Funktion war er als Referent in der ganzen Schweiz unterwegs.

HLS (Grunder Hans-Ulrich, ergänzt durch Rieder Bernhard und Schaer Michael)
Bestandsgeschichte:Der Bestand gelangte 1994 (Ablieferungsprotokoll 1994-040) als Schenkung der Stiftung Herzberg, vertreten durch die damalige Leiterin, Verena Wyss Meili, ins Staatsarchiv und wurde 1995 von Kurt Ebner auf Schachtelebene erschlossen.

In den folgenden Jahren erhielt das Staatsarchiv mehrere ergänzende Ablieferungen von Privatpersonen, deren Familien mit Fritz Wartenweiler freundschaftliche Beziehungen gepflegt hatten. Neben Publikationen von Fritz Wartenweiler und Pressedokumentationen wurden dem Staatsarchiv auch Korrespondenzakten übergeben (2000 durch Trudi und Max Roth, Wabern BE; 2006 durch Nelly Schlauch, Weinfelden, vermittelt durch Ernst Giger, Sitterdorf; 2007 von Barbara Kuhn-Moll, Schönenwerd SO). 2007 erfolgte eine ca. 2 Lfm umfassende Nachlieferung von der Stiftung Herzberg (Ablieferungsprotokoll 2007-027) und 2013 eine von Christoph Wartenweiler, Grossneffe von Fritz Wartenweiler. Bei alledem handelt es sich nur um eine Rumpfüberlieferung. Denn bei der Räumung des Wohnhauses von Fritz Wartenweiler an der Staubeggstrasse in Frauenfeld war vermutlich der grösste Teil der Korrespondenzen, der Materialen zu den Publikationen sowie der persönlichen Dokumente vernichtet worden - jedenfalls gibt es verschiedene Aussagen Dritter in diese Richtung. Nach Auskunft seines Sohns Fritz G. Wartenweiler besitzt auch er keine weiteren Unterlagen seines Vaters mehr. Auf weitere Nachforschungen, insbesondere bei den Grosskindern von Fritz Wartenwiler, wurde in der Folge verzichtet.

Der vorliegende Nachlass bildet sich daher aus einer lückenhaften, teilweise von Dritten erzeugten Überlieferung. Insbesondere die Ablieferungen der Stiftung Herzberg enthielten zudem Unterlagen der Stiftung und des Volksbildungsheims, die teilweise nur indirekt mit Fritz Wartenweiler zu tun haben. Unterlagen Dritter, die Fritz Wartenweiler nicht direkt betreffen, aber im Zusammenhang mit den verschiedenen Institutionen wie der Stiftung Herzberg und der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi in Trogen AR stehen, wurden im Bestand belassen, so zum Beispiel Korrespondenzakten von Fritz Schwarzenbach (Präsident der Stiftung Herzberg) oder von Theo Schäublin (Sekretär des Nansenbundes und der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi).

Der Bestand enthält Korrespondenzen, Manuskripte und Typoskripte von Publikationen und Referaten, Notizen, Publikationen sowie Unterlagen zur Erwachsenenbildung, insbesondere dem Volksbildungsheim Herzberg. Da der Hauptnachlass mit grosser Wahrscheinlichkeit vernichtet wurde, sind wesentliche Teile nur lückenhaft überliefert, namentlich Korrespondenzen und Materialen zu den Publikationen oder persönliche Unterlagen von Fritz Wartenweiler.

Zwischen Juni 2018 und Oktober 2021 wurde der Bestand von Janett Schröder und Michael Schaer in rund 400 Stunden neu geordnet und verzeichnet.

Inhalt und innere Ordnung

Bewertung und Kassation:Kassiert wurden neben Dubletten auch zwei bei der Übernahme noch nicht entwickelte panchromatische (schwarzweiss) Perutz Peromnia Filme. Ein Film war nicht belichtet, der andere aufgrund sehr schlechter Qualität ohne erkenn- und datierbare Sujets. Zudem wurden Unterlagen zu Alfred Wartenweiler, Lehrer, in einen eigenen Bestand ausgelagert.
Ordnung und Klassifikation:Die nur rudimentär strukturierten Ablieferungen wurden in 8 Hauptfonds unterteilt (Biographisches; Korrespondenz; Volksbildung; Heer und Haus; Engagement für kriegsgeschädigte Kinder; Publikationen; Typoskripte und Manuskripte; Notizen und Dokumentation; Sammlung audiovisueller Quellen) und auf Stufe Dossier verzeichnet. Die Erschliessung des Schriftverkehrs von Fritz Wartenweiler erfolgte alphabetisch nach Korrespondenzpartner. Während Wartenweilers selbständige Publikationen in deutscher Sprache möglichst vollständig erfasst und die im Bestand nicht enthaltenen Ausgaben mit dem Vermerk "fehlt" versehen wurden, beschränkte sich die Verzeichnung der Übersetzungen, der unselbständigen Publikationen und der Veröffentlichungen über Fritz Wartenweiler auf die vorhandenen Exemplare.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen:

Rechtsstatus:Eigentum des Staatsarchivs des Kantons Thurgau.
Zitiervorschlag:Fussnote: StATG 8'662, */*

Quellenverzeichnis: StATG 8'662 Wartenweiler Fritz (1889-1985), Erwachsenenbildner 1847-2013
Sprachen:Deutsch, Französisch, Dänisch, Tschechisch.
Wartenweiler pflegte enge Kontakte mit Personen aus Dänemark, ein Teil der Korrespondenz ist deshalb in dänischer Sprache. Notizen, Vorarbeiten zu Publikationen und Korrespondenzen sind häufig in Stenografie verfasst.

Sachverwandte Unterlagen:

Verwandte Verzeichnungseinheiten:StATG 8'644, 3.2/3 und 3.3/4 Huber Jean (1900-1985), Geschichte und Stammbaum der Wartenweiler von Neukirch an der Thur.

StATG 8'921, 1/133 Landerziehungsheim Glarisegg, Lehrerdossier Wartenweiler Alfred.

StATG 9'46, 4.0.22/25 Larese Dino, Personendossier Wartenweiler Fritz.
Veröffentlichungen:Baumann, Ernst et. al.: Wir bangen um das Ganze. Gedenkschrift Fritz Wartenweiler 1889/1989, o. O. [Asp, Volksbildungsheim Herzberg] 1989.

Freunde schweizerischer Volksbildungsheime (Hrsg.): Gespräch und Begegnung. Gabe der Freunde zum 70. Geburtstag von Fritz Wartenweiler, Zürich 1959.

Graab, Franz Josef: Fritz Wartenweiler und die Erwachsenenbildung in der Schweiz, Diss. phil., Zürich 1975.

Häsler, Alfred A.: Aussenseiter-Innenseiter. Portraits aus der Schweiz, Frauenfeld 1983, S. 63-68.

Häsler, Alfred A.: Jeremias. Zu Besuch bei… Gespräche, Wege, Standorte, Zürich 1965.

Jöde, Fritz (Hrsg.): Die Herzberger Bachwochen. Rückblick, Deutung, Ausblick. Dankesgabe für Fritz Wartenweiler zu seinem 70. Geburtstag, Trossingen 1959.

Jost, Leonhard: Fritz Wartenweiler-erinnern für die Zukunft und Schwarzenbach, Fritz: Das Leben Fritz Wartenweilers, in: Herzberg: Zeitschrift für Erwachsenenbildung Dezember 2000, Aarau 2000.

Larese, Dino: Biographische Hörfolge. Fritz Wartenweiler, Thomas Bornhauser, Joseph Rheinberger, Elgg 1960.

Nachruf Fritz Wartenweiler, in: TJb 1986, S. 206.

Schoop Albert: Geschichte des Kantons Thurgau. Sachgebiete, Bd. 3, Frauenfeld 1994, S. 510-511.
Quickaccess:Quickaccess01
 

Usage

End of term of protection:12/31/2033
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
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