Identifikation |
Ref. code: | PSG 228 |
Title: | Wagenhausen-Rheinklingen (01.01.1997 bis 31.12.2005) Standort: Primarschule, Kaltenbach |
Creation date(s): | approx. 1995 - 2005 |
Entstehungszeitraum, Streudaten: | approx. 1995 - 2006 |
Level: | Abteilung |
Umfang |
Running meters: | 0.50 |
Number: | 6 |
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Kontext |
Name der Provenienzstelle: | Primarschulgemeinde Wagenhausen-Kaltenbach.
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Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Politische Gemeinde Thurgau, Bezirk Frauenfeld, am linken Rheinufer unterhalb von Stein am Rhein (SH) an der Strasse nach Schaffhausen gelegen. Die 1803 entstandene Munizipalgemeinde Wagenhausen im Bezirk Steckborn umfasste die Dörfer Kaltenbach, Reichlingen und Wagenhausen. 1838 wurden innerhalb dieser Munizipalgemeinde die Ortsgemeinde Kaltenbach, Rheinklingen und Wagenhausen gebildet, 1995 die Munizipalgemeinde und die drei Ortsgemeinden zur politischen Gemeinde Wagenhausen vereinigt, die seit 2011 zum Bezirk Frauenfeld gehört. 1083 Wagenhusa. Politische Gemeinde: 2000 1'533 Einwohner. Ehemamlige Munizipalgemeinde: 1831 1'328 Einwohner; 1850 1'308; 1900 1'052; 1950 1'104; 1990 1'418. Ehemalige Ortsgemeinde: 1850 602 Einwohner; 1900 432; 1950 396; 1990 588.
Die ältesten der zahlreichen Fundstellen in Wagenhausen gehen auf das Mesolithikum zurück. Seit dem Mittelalter hatten verschiedene Adelsfamilien die niedere Gerichtsherrschaft Wagenhausen inne, unter anderem vom 13. Jahrhundert bis 1433 die von Klingen, ab 1483 die von Roggwil, 1561 die von Fulach, 1563 die von Breitenlandenberg und 1565 die von Ulm, 1575-1798 die Stadt Stein am Rhein und 1593-96 vorübergehend Michael von Schwarzach. 1083 stiftete Tuto dem Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen seinen Besitz, unter der Bedingung, dass in Wagenhausen Mönche (pauperes Christi) unterhalten werden sollten. Allerheiligen baute daraufhin ein Kloster mit einer romanischen Pfeilerbasilika. Die Basilika, deren nördliches Seitenschiff um 1600 abgerissen wurde, diente im 21. Jahrhundert als reformierte Kirche von Wagenhausen; vom übrigen Kloster steht nur noch der Osttrakt. Nach einem Streit zwischen Tuto und dem Abt von Allerheiligen ging Wagenhausen an den Bischof von Konstanz, der es ab 1105 durch den Abt von Petershausen verwalten liess. Nach Tutos Tod 1119 wurde Wagenhausen eine eigene Abtei, die unter Abt Gebeno (✝ 1156) aufblühte und aus ca. 25 Mönchen sowie zwei bis drei Nonnen bestand. 1417 inkorporierte Allerheiligen das schwache Wagenhausen als Propstei. 1524 beteiligte sich das Dorf am Ittingersturm und 1525 trat der Propst zur Reformation über. Die Stadt Schaffhausen hob die Propstei 1529 auf, errichtete sie aber 1544 neu, wobei der Propst nun als reformierter Pfarrer wirkte. 1861 trat der Kanton Schaffhausen dem Kanton Thurgau die Kollatur ab, der sie 1862 der reformierten Kirchgemeinde übergab. Die Katholiken sind nach Eschenz pfarrgenössig.
Wagenhausen verfügte über ausgedehnte Wälder (250 Jucharten) und eine 1548 erwähnte Trotte, die 1995 renoviert wurde. Neben Acker-, Wiesen- und Obstbau wurde etwas Rebbau betrieben und Torf gestochen. In Klingenriet und Wagenhausen existierten ab dem 14. Jahrhundert vier Mühlen, die Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise 1917 eingingen. Wagenhausen richtete sich wirtschaftlich nach Stein am Rhein aus, mit dem es seit der Eröffnung der Eisenbahnlinien 1875 und 1895 zusammengewachsen ist. Im Rahmen der Hochkonjunktur nahm ab 1960 die Zahl neuer Gebäude zu, 1992 erfolgte die Erweiterung der Schule.
Literatur Meyer, Bruno: Touto und sein Kloster Wagenhausen, in: Thurgauer Beiträge zur vaterländischen Geschichte 101 (1964), S. 50-75. Waldvogel, Heinrich: Geschichte der Herrschaft Wagenhausen, in: Thurgauer Beiträge zur vaterländischen Geschichte 101 (1964), S. 5-49. Helvetia Sacra, Band 3.1, S. 1614-1630. Knoepfli, Albert: Propstei Wagenhausen TG, Bern 1987. Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Band 6, Bern 2001, S. 420-469. Thurgauer Zeitung, 14.3.2009 und 13.2.2012.
HLS 2013 (Erich Trösch)
Die Primarschulgemeinde Wagenhausen-Rheinklingen entstand am 1.1.1997 durch die Fusion der Primarschulen Wagenhausen und Rheinklingen. Die Primarschulgemeinde Wagenhausen-Rheinklingen fusionierte am 1.1.2006 mit der Primarschulgemeinde Kaltenbach zur Primarschulgemeinde Wagenhausen-Kaltenbach.
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Bestandsgeschichte: | Das Archiv wurde im Februar 2020 vom Archivdienst für Gemeinden des Staatsarchivs des Kantons Thurgau (Fabienne Gerber) geordnet, verpackt und in der Archivdatenbank des Staatsarchivs verzeichnet. Die Bearbeitungszeit betrug 17 Stunden.
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Direktübernahme von Provenienzstelle: | Ja. |
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Inhalt und innere Ordnung |
Bewertung und Kassation: | Nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen wurden gemäss den Vorgaben des Registratur- und Archivplans für Schulgemeinden folgende grössere Bestände kassiert:
Amtsdruckschriften; Abgelaufene Versicherungspolicen; Schülerdossiers (ohne Laufblätter); Abrechnungen von Festen; Eingereichte Unterlagen zur Berechnung des Finanzausgleichs; Belege (9 von 10 Jahrgängen); Offerten; Ungültige Sparbücher; Liederbücher.
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Ordnung und Klassifikation: | Gemäss dem Registraturplan für Schulgemeinden. |
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Zugangs- und Benutzungsbedingungen: |
Rechtsstatus: | Eigentum der Primarschule Wagenhausen-Kaltenbach.
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Sprachen: | Deutsch.
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2025 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=738894 |
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