BG 374 Wagenhausen neu (ab 01.07.2011) \ Standort: Bürgergemeinde Wagenhausen, 2011-2020 (Abteilung)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:BG 374
Title:Wagenhausen neu (ab 01.07.2011)
Standort: Bürgergemeinde Wagenhausen
Creation date(s):2011 - 2020
Level:Abteilung

Umfang

Running meters:0.20
Number:2

Kontext

Name der Provenienzstelle:Bürgergemeinde Wagenhausen.
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Wagenhausen. Politische Gemeinde Thurgau, Bezirk Frauenfeld, am linken Rheinufer unterhalb von Stein am Rhein an der Strasse nach Schaffhausen gelegen. Die 1803 entstandene Munizipalgemeinde Wagenhausen im Bezirk Steckborn umfasste die Dörfer Kaltenbach, Reichlingen und Wagenhausen. 1838 wurden innerhalb dieser Munizipalgemeinde die Ortsgemeinde Kaltenbach, Rheinklingen und Wagenhausen gebildet, 1995 die Munizipalgemeinde und die drei Ortsgemeinden zur politischen Gemeinde Wagenhausen vereinigt, die seit 2011 zum Bezirk Frauenfeld gehört. 1083 Wagenhusa. Politische Gemeinde: 2000 1'533 Einwohner. Ehemalige Munizipalgemeinde: 1831 1'328 Einwohner; 1850 1'308; 1900 1'052; 1950 1'104; 1990 1'418. Ehemalige Ortsgemeinde: 1850 602 Einwohner; 1900 432; 1950 396; 1990 588.

Die ältesten der zahlreichen Fundstellen in Wagenhausen gehen auf das Mesolithikum zurück. Seit dem Mittelalter hatten verschiedene Adelsfamilien die niedere Gerichtsherrschaft Wagenhausen inne, u.a. vom 13. Jahrhundert bis 1433 die von Klingen, ab 1483 die von Roggwil, 1561 die von Fulach, 1563 die von Breitenlandenberg und 1565 die von Ulm, 1575-1798 die Stadt Stein am Rhein und 1593-96 vorübergehend Michael von Schwarzach. 1083 stiftete Tuto dem Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen seinen Besitz, unter der Bedingung, dass in Wagenhausen Mönche (pauperes Christi) unterhalten werden sollten. Allerheiligen baute daraufhin ein Kloster mit einer romanischen Pfeilerbasilika. Die Basilika, deren nördliches Seitenschiff um 1600 abgerissen wurde, diente im 21. Jahrhundert als reformierte Kirche von Wagenhausen; vom übrigen Kloster steht nur noch der Osttrakt. Nach einem Streit zwischen Tuto und dem Abt von Allerheiligen ging Wagenhausen an den Bischof von Konstanz, der es ab 1105 durch den Abt von Petershausen verwalten liess. Nach Tutos Tod 1119 wurde Wagenhausen eine eigene Abtei, die unter Abt Gebeno (gestorben 1156) aufblühte und aus ca. 25 Mönchen sowie zwei bis drei Nonnen bestand. 1417 inkorporierte Allerheiligen das schwache Wagenhausen als Propstei. 1524 beteiligte sich das Dorf am Ittingersturm und 1525 trat der Propst zur Reformation über. Die Stadt Schaffhausen hob die Propstei 1529 auf, errichtete sie aber 1544 neu, wobei der Propst nun als reformierter Pfarrer wirkte. 1861 trat der Kanton Schaffhausen dem Kanton Thurgau die Kollatur ab, der sie 1862 der reformierte Kirchgemeinde übergab. Die Katholiken sind nach Eschenz pfarrgenössig.

Wagenhausen verfügte über ausgedehnte Wälder (250 Jucharten) und eine 1548 erwähnte Trotte, die 1995 renoviert wurde. Neben Acker-, Wiesen- und Obstbau wurde etwas Rebbau betrieben und Torf gestochen. In Klingenriet und Wagenhausen existierten ab dem 14. Jahrhundert vier Mühlen, die Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise 1917 eingingen. Wagenhausen richtete sich wirtschaftlich nach Stein am Rhein aus, mit dem es seit der Eröffnung der Eisenbahnlinien 1875 und 1895 zusammengewachsen ist. Im Rahmen der Hochkonjunktur nahm ab 1960 die Zahl neuer Gebäude zu, 1992 erfolgte die Erweiterung der Schule.

Literatur
– Meyer, Bruno: Touto und sein Kloster Wagenhausen, in: Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte 101 (1964), S. 50-75.
– Waldvogel, Heinrich: Geschichte der Herrschaft Wagenhausen, in: Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte 101 (1964), S. 5-49.
– Helvetia Sacra III/1, 1614-1630.
– Knoepfli, Albert: Propstei Wagenhausen TG, Bern 1987 (Nachdruck 2000).
– Raimann, Alfons; Erni, Peter: Die Kunstdenkmäler der Kantons Thurgau, Bd. 6: Der Bezirk Steckborn, Bern 2001, S. 420-469.
– Thurgauer Zeitung, 14.3.2009; 13.2.2012.

HLS 2013 (Erich Trösch)
Bestandsgeschichte:Im Jahr 2011 erfolgte der Zusammenschluss der Bürgergemeinde Wagenhausen mit den Bürgergemeinden Rheinklingen und Kaltenbach zur neuen Bürgergemeinde Wagenhausen.

Im Dezember 2020 wurde das Archiv der Bürgergemeinde Wagenhausen durch den Archivdienst für Gemeinden des Staatsarchivs des Kantons Thurgau in allen Teilen mit dem Registraturplan in Übereinstimmung gebracht, umverpackt und in der Archivdatenbank erschlossen. Der Bestand wurde von Vincent Pick bearbeitet; die Bearbeitungszeit betrug 16 Stunden.
Direktübernahme von Provenienzstelle:Ja.

Inhalt und innere Ordnung

Bewertung und Kassation:Kassationen von Akten (Vernichtung) wurde gemäss Registraturplan für Bürgergemeinden vorgenommen.

Insbesondere wurden folgende Aktentypen kassiert:

Zirkulare;
Belege zu Jahresrechnung;
Journale;
Kontoblätter.
Ordnung und Klassifikation:Gemäss Registraturplan für Bürgergemeinden.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen:

Rechtsstatus:Hinterlegung. Eigentum der Bürgergemeinde Wagenhausen.
Sprachen:Deutsch.
 

Usage

End of term of protection:12/31/2040
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=719951
 

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