SSG 22 Müllheim (1858 bis 31.12.1985) \ Standort: Archivräume Primarschule, Pfyn, 1858-1985 (Abteilung)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:SSG 22
Title:Müllheim (1858 bis 31.12.1985)
Standort: Archivräume Primarschule, Pfyn
Creation date(s):1858 - 1985
Entstehungszeitraum, Streudaten:1858 - 2002
Level:Abteilung

Umfang

Running meters:0.60
Number:13

Kontext

Name der Provenienzstelle:Oberstufengemeinde Müllheim.
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Politische Gemeinde Thurgau, Bezirk Steckborn. Dorf mit Maltbach und Grüneck am südlichen Seerücken. Die Munizipalgemeinde Müllheim (1803-1967) vereinigte sich 1967 mit den Ortsgemeinde Langenhart und Müllheim (1803-1967) zur Einheitsgemeinde Müllheim. 1254 Mulhain. Politische Gemeinde: 1970 1'620 Einwohner; 2000 2'398. Ehemalige Munizipalgemeinde: 1850 873 Einwohner; 1900 1'464; 1950 1'541; 1960 1'511. Ehemalige Ortsgemeinde: 1831 863 Einwohner; 1850 783; 1860 1'061; 1870 821; 1900 1'397; 1910 1'343; 1950 1'486; 1960 1'475. Erwähnung der Ministerialen von Müllheim im 13. und 14. Jahrhundert. Die Grafen von Kyburg (später von Habsburg) übten in Müllheim die Schirmvogtei aus, die 1460 durch die Abtei Reichenau zurückgekauft wurde. Die Abtei und 1540-1798 ihr Rechtsnachfolger, der Bischof von Konstanz, waren Gerichts- und Grundherren (Offnung 1475). Kirchlich war Müllheim zunächst wohl Teil von Pfyn und entstand als Pfarrei beim Bau der Kirche um 1340. Zur Pfarrei gehörten Langenhart und bis 1483 auch Hüttlingen. 1528 kam es in Müllheim zur Reformation. 1540 gingen die Kollaturrechte an den Bischof von Konstanz über (1804 an den Kanton Thurgau, 1830 an die Kirchgemeinde). 1607 wurde die katholische Messe wieder eingeführt, und die Kirche St. Verena wurde von da an bis zum Bau der katholischen Kirche 1967 von beiden Konfessionen genutzt (paritätische Simultankirche). Im Verlauf des 20. Jahrhunderts ging der Anteil der Reformierten in Müllheim stark zurück und umfasste an der Wende zum 21. Jahrhundert noch etwa die Hälfte der Bevölkerung. Müllheim wählte bis 1798 drei Bürgermeister (Keller-, Seckel- und Thurmeister). Die Gemeinde hatte das Recht, Bussen und leichte Körperstrafen zu verhängen. 1800 gestattete sie den Auskauf der Weidgangrechte. In Müllheim wurde Ackerbau, Weinbau, Obstbau, Flachsbau und Hanfbau sowie Forstwirtschaft und Milchwirtschaft (Käserei) betrieben. Müllheim besass Handwerke und Gaststätten sowie zwei Jahrmärkte. Die 1855 eröffnete Bahnstation Müllheim-Wigoltingen begünstigte 1857 die Errichtung der Leinwandfabrik Grüneck. 1979 entstand die Weberei Grüneta AG, die 2004 Konkurs ging. Die 1870 gegründete Werkzeugfabrik Utilis Müllheim (1915 Aktiengesellschaft) beschäftigte 2000 40 Mitarbeiter. Weiter gab es u.a. um 1900 Stickereien, 1909-16 eine Drechslerei und 1906-09 eine Maschinenfabrik. Seit 1954 fabriziert ein Unternehmen Stahlmöbel, ein anderes rezykliert seit 1991 Industrieabfälle. An den Verkehrsachsen mit Durchgangsverkehr haben Dienstleistungsfirmen das Handwerk abgelöst. Einfamilienhauszonen breiten sich aus und führen zu örtlichen Konflikten bezüglich der Quartierstrassen.

HLS 2009 (Erich Trösch)

Literatur:

700 Jahre Kirche St. Verena Müllheim, 1978.
Blöchlinger, Hermann: Zur Geschichte der Katholischen Kirchgemeinde Müllheim, 1993.
Kundstdenkmäler des Kantons Thurgau, Band 6, Basel 2001, S. 222-233.
Thurgauer Zeitung, 1.3.2004.
Erste Bestrebungen zur Gründung einer Sekundarschule in Müllheim erfolgten im Zuge des thurgauischen Gesetzes über "die Einrichtung der öffentlichen Lehranstalten" von 1833 durch die beiden Müllheimer Pfarrherren Rauch und Tobler. Aufgrund heftigen Widerstandes konnte jedoch erst im Jahre 1853 unter Pfarrer Thomas Bornhauser eine erste Lehrstelle eingerichtet werden. Der Schulkreis umfasste zu diesem Zeitpunkt 17 Ortschaften von Dettighofen bis Sonterswil. 1890 wurde in Wigoltingen eine Sekundarschule gebaut, wodurch neun östlich von Müllheim gelegene Ortschaften von der Sekundarschule Müllheim nach Wigoltingen wechselten.

In selben Jahr umfasste die Sekundarschule Müllheim bereits über 50 Schüler in drei ungeteilten Klassen. Die Einrichtung von weiteren Lehrstellen zog sich jedoch hin. Erst 1927 wurde die zweite Lehrerstelle eingerichtet, eine dritte folgte 1958, die vierte 1982. 1965 entstand in Müllheim zudem eine Abschlussklasse, die spätere Realschule. Sie wurde 1972 mit derjenigen von Pfyn zusammengelegt. Durch die Fusion mit des Realschulkreises Pfyn mit der Sekundarschulgemeinde Müllheim entstand auf den 1. Januar 1986 die Oberstufengemeinde Müllheim.

Sekundarschulpräsidenten

1858-1899 Brenner Karl, Pfarrer Müllheim
1899-1938 Kessler Albert, Ortsvorsteher Müllheim
1938-1963 Müller Otto, Pfarrer Müllheim
1963-1965 Graf Karl, Pfarrer Pfyn
1965-min. 1983 Pfister-Studer Alfred

Sekundarlehrer

1858-1867 Wiesmann Peter
1867-1914 Kaiser Alois
1914-1922 Wehrli Theophil
1922-1962 Stuber Otto
1927-1969 Beerli Hermann, phil. II
1958-1985 Werder Alexander, phil. I
1962-1969 Widmer Willi, phil. I
1968-min. 1983 Friedrich Hans Peter, phil. II
1969-1973 Müller Louis, phil. II
1973-1975 Fässler Franz, phil. II
1975-min. 1983 Stalder Josef, phil. I
1982-min. 1983 Testa Robert, phil. II
Bestandsgeschichte:Das Archiv wurde 2018 vom Archivdienst für Gemeinden des Staatsarchivs des Kantons Thurgau (Vincent Pick) geordnet, verpackt und in der Archivdatenbank des Staatsarchivs verzeichnet. Die Bearbeitungszeit betrug 24.5 Stunden.
Direktübernahme von Provenienzstelle:Ja.

Inhalt und innere Ordnung

Bewertung und Kassation:Nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen wurden gemäss den Vorgaben des Registratur- und Archivplans für Schulgemeinden folgende grössere Bestände kassiert:

Amtsdruckschriften;
Abgelaufene Versicherungspolicen;
Schülerdossiers;
Eingereichte Unterlagen zur Berechnung des Finanzausgleichs;
Belege (9 von 10 Jahrgängen);
Kontenblätter (9 von 10 Jahrgängen);
Offerten;
Aufnahmeprüfungen;
Empfehlungsschreiben für Sekundarschule.
Ordnung und Klassifikation:Gemäss dem Registraturplan für Schulgemeinden.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen:

Rechtsstatus:Eigentum der Oberstufengemeinde Müllheim.
Sprachen:Deutsch.
Finding aids:Frühere Findmittel: Slg. 14.7.3/31
 

Usage

End of term of protection:12/31/2005
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=507547
 

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