Ref. code: | F 0'69 |
Title: | Resenterra-Sorg Berty (1911-2007), Erlen |
Kommentar des Staatsarchivs: | Resenterra-Sorg Hedwig Bertha (Berty), *06.08. 1911 Hochdorf LU, +01.12.2007 Schönenberg a. Th. TG, ref., von Rüti SG. Tochter des Jakob Sorg (1875-1955), von Rüti SG, Schreiner, und der Pauline Sorg (geb. Walter) (1872-1952), von D-Inzigkofen bei Sigmaringen, Hausfrau. oo 24.5.1941 Josef (Sepp) Resenterra (1918-1998), von I-Lamo, Lineur. Berty Resenterra-Sorg wird als fünfte Tocher der Familie geboren. Sie verlebt eine schwierige Kindheit mit unzähligen Umzügen, diversen Schicksalsschlägen und beständigen Geldsorgen der Eltern. Sie besucht die Schule an diversen Orten, zeitweise in D-Singen, zuletzt in Bülach ZH. Nach dem Ende der Schulzeit kurze Tätigkeit als Haushaltslehrtochter bei Familie Kramer in Zug. Da die Mutter mehrere Jahre nicht mehr bei der Familie ist, muss Berty Resenterra-Sorg die Haushaltspflichten übernehmen. Im September 1929 tritt sie ohne Einwilligung des Vaters eine Lehrstelle bei Fräulein Ekhart als Damenschneiderin in Zürich an. 1931 kehrt die Mutter zur Familie zurück, die heftigen Konflikte der Eheleute belasten die verbliebenen Kinder. Ab 1931 wohnt die Familie in Zürich-Wipkingen. Nach der Lehre von 1933-1935 Tätigkeit als Kindermädchen in F-Brest, Ausbildung zur Haute-Couture-Schneiderin in Paris. Im Frühjahr 1936 erkrankt Berty Resenterra-Sorg schwer an "Bauch- und Brustfellentzündung" und verbringt viele Wochen im Krankenhaus Neumünster in Zürich. Kurze Zeit kann sie nach Hause, hat dann einen schweren Rückfall und geht anschliessend, im Mai 1937, in die Erholung ins Zürcher Sanatorium Clavadel-Davos. Im Oktober 1938 kauft der mittlerweile 63-jährige Vater in Erlen TG ein Haus mit der Wirtschaft "Neuhof", das Unternehmen wird aber von Anfang an von erheblichen finanziellen Problemen begleitet. Berty Sorg eröffnet ein eigenes Schneiderinnenatélier in Erlen, arbeitet aber auch im Restaurant mit. Ende 1940 verlobt sie sich mit dem Gast Josef (Sepp) Resenterra aus Andwil TG und heiratet ihn im Mai 1941. Im August 1941 übernehmen die jungen Eheleute den Restaurantsbetrieb und führen ihn auf eigene Rechnung. Es gibt erhebliche Unstimmigkeiten mit der Mutter und Sorgen um den mittlerweile straftätigen Bruder Jakob, der Geld aus der Wirtshauskasse nimmt und ein unstetes Leben führt. Dank verschiedener Gläubiger kann die Wirtschaft saniert werden, ab 1943 wirtet Sepp Resenterra-Sorg. Im Frühjahr 1945 kommt Schwester Lina hochschwanger und mit ihrem kleinen Sohn als Flüchtling nach Erlen und bekommt am 7. Mai im Neuhof eine Tochter Rosmarie. Die Enkelkinder bereiten Freude, gehen aber bald nach D-Singen zurück. In Erlen gehen die Konflikte weiter, finanziell kommen sie auf keinen grünen Zweig. Berty Resenterra-Sorg erleidet einen seelischen und körperlichen Zusammenbruch und muss vorübergehend in die Kur. Im Juli 1947 eskaliert der Streit, es kommt zum Bruch auch mit den Geschwistern, Berty Resenterra-Sorg und ihr Mann kündigen den Vertrag und ziehen ohne Abschied nach Eppishausen TG. Ehemann Sepp arbeitet in der Velofabrik Bauer in Andwil TG. Es folgt eine schöne Zeit für das Paar, erstmals "ohne Aufsicht" der Mutter. Zwei Jahre bleibt man ohne Kontakt.1948/1949 baut das Ehepaar ein Häuschen. Schliesslich kommt es zu einer Versöhnung. Nach Ärger mit mehreren Pächtern wirten die Eltern mit 80 Jahren noch einmal selber, doch bald stirbt die Mutter (1952). Der Vater stirbt 1955. Das Ehepaar Resenterra-Sorg bleibt kinderlos, wohnhaft in Erlen TG. Im Mai 1991 feiert das Ehepaar Resenterra-Sorg auf Schloss Klingenberg den Goldenen Hochzeitstag mit einem Fest. Im Juni 1998 stirbt Josef Resenterra-Sorg. Ab 2005 lebt Berty Resenterra-Sorg im Altersheim "im Park", in Schönenberg an der Thur TG, wo sie 2007 als letztes der Geschwister Sorg stirbt. |
Creation date(s): | approx. 1873 - 2000 |
Level: | Fonds |
Quickaccess: | Quickaccess04 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2020 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=362246 |
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