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8'644 Huber Jean (1900-1985), Lokalhistoriker, 1808-1986 (Hauptfonds)
Identifikation |
Ref. code: | 8'644 |
Title: | Huber Jean (1900-1985), Lokalhistoriker |
Creation date(s): | 1808 - 1986 |
Level: | Hauptfonds |
Umfang |
Running meters: | 2.00 |
Number: | 12 |
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Kontext |
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Huber, Jean, *26.08.1900 Birwinken, †18.12.1985 Frauenfeld, ref., von Dotnacht. Huber absolvierte die Primar- und anschliessend die Sekundarschule in Birwinken. 1917 bis 1921 besuchte er das Lehrerseminar Kreuzlingen. Nach dem Erhalt des Lehrerpatents erhielt Huber 1921 eine feste Anstellung an der Schule Langdorf in Frauenfeld, wo er ab 1930 praktisch nur noch die 7. und die 8. Klasse unterrichtete, was ihn zu einem Wegbereiter der Realschule machte.
Nach dem Tod seines Schwagers Emil Rutishauser im Jahr 1931 und dessen Ehefrau, Hubers älterer Schwester, 1934 nahm sich Huber seiner beiden minderjährigen Neffen und seiner Nichte, die nun Vollwaisen waren, an. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde Huber im Fliegerbeobachtungs- und Meldedienst eingeteilt, wo er beim Aufbau der neuen Truppe mithalf und kurze Zeit später zum Kommandant der in Frauenfeld stationierten Kompanie ernannt wurde.
Als Lehrer wechselte Huber mit den sogenannten Abschlussklassen mehrfach das Schulhaus in Frauenfeld, bevor diese definitiv im Schulhaus Auen untergebracht wurden, wo er 1967 nach 46jährigem Schuldienst pensioniert wurde.
Huber verfasste Monographien sowie Artikel über die Lokalgeschichte Birwinkens, über Thurgauer Familiennamen, Kirchengeschichte und das Thurgauer Schulwesen. Daneben nahm er auch zu politischen Fragen Stellung, ohne jedoch je ein politisches Mandat auszuüben. |
Bestandsgeschichte: | Der Nachlass von Jean Huber wurde dem Staatsarchiv in insgesamt drei Ablieferungen übergeben. Eine erste Ablieferung wurde nach dem Tod Hubers durch seinen Neffen und Pflegesohn Felix Rutishauser, Frauenfeld, im Sommer 1986 getätigt. Die Akten, die von der damaligen Staatsarchivarin, Dr. Verena Jacobi, entgegengenommen wurden, bilden das Gros des vorliegenden Bestandes. Diese erste Lieferung war verbunden mit einem Legat von Fr. 3‘000 aus dem Vermögen des Erblassers an den Historischen Verein des Kantons Thurgau „für den Druck der Geschichte von Birwinken“. (StATG Bestandsdossier 8‘644: Brief Felix Rutishauser an Dr. Albert Schoop, Präsident des Historischen Vereins des Kantons Thurgau, vom 10.08.1986). Das Manuskript ist im Nachlass enthalten.
Da dieser zweckgebundene Erblass schon 1986 nicht für einen Druck ausgereicht hätte, wurde der Betrag samt Zinsen nach Erfüllung der zeitlichen Vorgaben des Legats Jean Huber mit der Jahresrechnung 2010 in die ordentliche Rechnung des Historischen Vereins überführt (vgl. StATG 8'950, 1.0 Historischer Verein des Kantons Thurgau: Unterlagen zur Jahresversammlung 2012.).
Mit zwei Nachlieferungen wurde Hubers Nachlass 1993 und 2012 ergänzt. Am 05.11.1993 lieferte erneut Felix Rutishauser dem damaligen Inspektor der Gemeindearchive, Werner Mohr, ergänzendes Material zur Forschungsarbeit Hubers ab. Am 17.02.2012 schliesslich nahm Urban Stäheli von Hanna Rutishauser, Zürich, eine zweite Nachlieferung entgegen.
Eine erste Erschliessung wurde von Kurt Ebner zwischen der ersten Ablieferung und der ersten Nachlieferung, also zwischen 1986 und 1993, durchgeführt.
Ebner ordnete die Forschungsarbeit Hubers grob in vier Fonds zur Ortsgeschichte, zur Kirchengeschichte, zur Genealogie und zur Schulgeschichte. Der Bestand wurde von ihm auf Schachtel-Ebene erschlossen. Das von ihm angelegte Findmittel liegt dem Bestandsdossier bei. Die alte Signatur wird nicht mehr ausgewiesen. Für die erste Nachlieferung wurde 1993 eine Liste der abgelieferten Archivalien als provisorisches Findmittel angelegt.
Eine den Thurgau betreffende, von Huber angefertigte Kartei „Erste Erwähnung der im Kanton Thurgau vor 1876 verbürgerten Familiennamen“ wurde getrennt vom restlichen Bestand im Benutzungsdienst gelagert. Sie wurde dem Bestand wieder eingegliedert.
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| Der Bestand im Umfang von etwa 2 Laufmetern widerspiegelt die historischen Arbeiten Hubers und den Entstehungsprozess seiner Veröffentlichungen. Persönliche Korrespondenzen und Akten zu Hubers Lehrtätigkeit sind, abgesehen von einigen Klassen- und Erinnerungsfotos, nicht vorhanden. Neben vielen handschriftlichen Abschriften von Quellen und Notizen zu seiner Forschungsarbeit finden sich im Bestand Fotografien zum jeweiligen Thema, die von Huber oftmals in die Manuskripte geklebt wurden, ein hölzerner Druckstock einer Ansicht der evangelischen Kirche Birwinken von Werner Eberli, Gottlieben, maschinengeschriebene Manuskripte Hubers, einige seiner gedruckten Schriften sowie von ihm gesammelte Ausschnitte von Zeitungsartikeln zu seinen Forschungsgebieten.
Die gerollten Folienvorlagen, welche die Familiengeschichte der Streckeisen im Thurgau betreffen, befanden sich gemäss Findmittel in zweifacher Ausführung im Nachlass. Bei der Erschliessung durch Samuel Bosshart waren sie im Magazin nicht mehr auffindbar. Auch bei einer Sichtung der Sammlung Ahnentafeln und Stammbäume (Slg. 6) konnten sie nicht ausfindig gemacht werden. Immerhin befindet sich ein Stammbaum der Streckeisen, der auf besagten, nicht auffindbaren Folienvorlagen basieren muss, in zweifacher Ausführung in Hubers gedruckter Monographie „Die Familien Streckeisen und Strekeisen im Thurgau“ von 1974 (vgl. Kapitel 11, Literatur von Jean Huber), die mit der zweiten Nachlieferung 2012 dem Bestand zugefügt werden konnte.
Für viele der handschriftlichen oder maschinenbeschriebenen Abschriften, Zusammenfassungen und Arbeitspapiere verwendete Huber bedrucktes Papier, indem er die beschriebene Seite durchstrich und die unbeschriebene für seine Notizen wiederverwertete.
Der Bestand wurde im August 2015 von Samuel Bosshart neu erschlossen. Dabei hat sich insbesondere die Datierung der einzelnen Dossiers als schwierig erwiesen, da Huber in aller Regel auf einen Datums-Vermerk bei der Anfertigung der Abschriften und Arbeitspapiere verzichtete. Die Bearbeitungszeit betrug rund 125 Stunden. |
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Inhalt und innere Ordnung |
Bewertung und Kassation: | Kassiert wurden Doubletten und einige wenige von Huber gesammelte Zeitungsartikel ohne direkten Zusammenhang mit seiner Forschungsarbeit. Weitere Einzelstücke ein Lebensmittelkarten-Etui aus dem 1. Weltkrieg, eine Artikelsammlung zum Thurgauer Lied und ein Schreiben der Inspektionskommission Weinfelden an den Erziehungsrat wurden in Sammlungen des Staatsarchivs umplatziert. |
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Zugangs- und Benutzungsbedingungen: |
Rechtsstatus: | Eigentum des Staatsarchivs des Kantons Thurgau. |
Zitiervorschlag: | Fussnote: StATG 8‘644, */*
Quellenverzeichnis: StATG 8'644 Huber Jean (1900-1985), Lokalhistoriker 1808-1986
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Sprachen: | d |
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Sachverwandte Unterlagen: |
Veröffentlichungen: | Von Huber:
• Huber, Jean: Aus der Geschichte der Schulgemeinde Birwinken, o. O. 1953. • Huber, Jean: Besuch in der Grenzschule Wilen-Uerschhausen, in: Die Tat, 17.04.1969, S. 4. • Huber, Jean: Bilder aus der Geschichte der Primarschule Birwinken und der Sekundarschule Birwinken-Mattwil. zäme trat und büschelet vom Schang Huober, Frauenfeld 1984. • Huber, Jean: Das Promenadenschulhaus, in: Thurgauer Zeitung, 25.06.1964, S. 7. • Huber, Jean: Das Turnen erobert die Schulen, in: Thurgauer Zeitung, 02.07.1970 und 04.07.1970. • Huber, Jean: Die Familien Streckeisen und Strekeisen im Thurgau, o. O. 1974. • Huber, Jean: Die Färberei wird zum "Rosengarten". Ein Kapitel Wirtschafts- und Kulturgeschichte, in: Thurgauer Anzeiger, 29.03.1969, S. 4-5. • Huber, Jean: Die Geschichte der Familie Bischoff von Birwinken und Mattwil, o. O. 1974. • Huber, Jean: Die Geschichte des Konstanzerbriefes. Bruder Klaus, die Stadt Konstanz, die Eidgenossen und das Thurgauische Landgericht, in: Thurgauer Zeitung, 10.08.1981, S. 2 • Huber, Jean: Die Kirche Birwinken im Lichte der Geschichte, in: Thurgauer Anzeiger, 27.05.1967, S. 5-6. • Huber, Jean: Geschichte der evangelischen Kirchgemeinde Birwinken, Frauenfeld 1979. • Huber, Jean: Eintracht kehrte erst spät ein. 75 Jahre bewegte Schützengeschichte Birwinken Mattwil, in: Thurgauer Zeitung, 22.04.1982, S. 3. • Huber, Jean: Flurnamen führen zu Burgstöcken, in: Thurgauer Zeitung, 02.05.1981, S. 3. • Huber, Jean: Jubiläumsbericht. 50 Jahre Genossenschaft für den Betrieb alkoholfreier Volkshäuser in Frauenfeld. 1909-1959, in: Genossenschaft für den Betrieb alkoholfreier Volkshäuser Frauenfeld (Hrsg.): Jahresbericht, Jahresrechnung 1958, Jubiläumsbericht 50 Jahre Genossenschaft für den Betrieb alkoholfreier Volkshäuser in Frauenfeld, Frauenfeld 1959. S. 13-39. • Huber, Jean: 700 Jahre Birwinken. Bilder aus der Geschichte des Dorfes, in: Thurgauer Anzeiger, 22.02.1975, S. 5-6. • Huber, Jean: Schon vor 1800 war die Schulbehörde grosszügig. Eine kleine Frauenfelder Schulchronik, in: Thurgauer Zeitung, 15.06.1973, S. 5. • Huber, Jean: Von der Sennerey in der Böllengasse zur Milchlieferungsgesellschaft Birwinken 1840-1980, o. O. 1980. • Huber, Jean: Vor fünfundsechzig Jahren (1917-1921), in: Thurgauer Jahrbuch 1984, S. 32-44. • Huber, Jean: Welche Familie hat wie viele Bibeln? Um das Jahr 1700 herum wurden in Frauenfeld und Umgebung erstmals die Bibeln gezählt, in: Thurgauer Zeitung, 11.01.1985. • Huber, Jean und Dintheer Jules: Mattwil. Bildbericht, in: Thurgauer Anzeiger, 30.04.1975, S. 2.
Über Huber:
• Wartmann, Hans: Nekrolog Jean Huber (1900-1985), in: Historischer Verein des Kantons Thurgau (Hrsg.): Thurgauische Beiträge zur Vaterländischen Geschichte 123 (1986), S. 63-66. |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2006 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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