7'43 Kalchrain 1324/31-1848, 1358-1859 (Hauptfonds)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:7'43
Title:Kalchrain 1324/31-1848
Creation date(s):1358 - 1859
Level:Hauptfonds

Umfang

Running meters:12.00

Kontext

Bestandsgeschichte:Anders als bei Feldbach und Tänikon weiss man über die ältere Archivgeschichte von Kalchrain so gut wie nichts. Es scheint dort vor der Revolution nicht einmal ein Archivrepertorium vorhanden gewesen zu sein. Das heute in StATG 9'9, 4.1.5/27 vorhandene 30-seitige Verzeichnis unbekannter Hand, das sich aber nur auf die Laden I–III, V und VI bezieht, dürfte erst nach 1836, also in der Klosterverwaltungszeit, entstanden sein. Unklar ist, wo im Gebäudekomplex der Jahre 1703–1723 das Archiv untergebracht war.
Die Geringfügigkeit des Urkundenbestands wird von der neueren Forschung u.a. auf Brände der Jahre 1420 und 1521 zurückgeführt (während sie angebliche ältere Brände der Jahre 1290 und 1330, die in der älteren Forschung erwähnt werden, eindeutig als legendär entlarvt hat).

Bei der Klosteraufhebung 1848 galt das Archiv als schlecht aufgehoben – was angesichts des opulenten Raumangebots in Kalchrain allerdings nicht einsichtig ist und vom Bericht über die Übernahme vom 18. August 1848 auch gar nicht bestätigt wird – und wurde daher vom beauftragten Pfarrer Jakob Albrecht aus Matzingen, dem nachmaligen Ständerat, bereits am 22. August 1848 übernommen, durch die Klosterverwaltung nach Frauenfeld transportiert und am 26. August 1848 ins Staatsarchiv im Redinghaus integriert. Mit transferiert wurde auch der Archivschrank, über dessen weiteren Verbleib heute nichts mehr bekannt ist. 1858 legte Johann Ludwig Müller lediglich über die Benennung der Archivladen ein kurzes Verzeichnis an; das oben erwähnte Verzeichnis aus der Klosterverwaltungszeit genügte offenbar seinen Ansprüchen.

1868 wurde das Klosterarchiv ins neue Staatsarchiv im Regierungsgebäude transferiert, wo es bis 2011 verblieb. Zwischen 1893 und 1896 extrahierte Staatsarchivar Johannes Meyer die Urkunden in Couverts. Und 1898/99 beschrieb und signierte er die Amtsbücher als H 1–H 21. Diese Selektierungen wurden 1941 unter Staatsarchivar Bruno Meyer rückgängig gemacht. Jetzt entstand der Archivbestand 7'43. 1945 wurde von Hermann Specker ein maschinenschriftliches Repertorium angelegt (jetzt StATG 9'9, 4.1.7/4). Dabei stützte sich Specker sowohl auf das Ladenverzeichnis von Johann Ludwig Müller (Archivstruktur) als auch auf das Verzeichnis aus der Klosterverwaltungszeit (Kurzregesten), arbeitete aber auch Regesten ein, die Müller auf Umschlagblättern zu Dokumenten im Bestand selber gemacht hatte. Soweit darüber hinaus weitere Unterlagen vorhanden waren, legte er über sie zusätzliche Kurzregesten an. 1972–1973 wurden dem Klosterarchiv die Akten der staatlichen Klosterverwaltung des 19. Jahrhunderts angefügt, und das Repertorium wurde mit den Seiten 49–51a ergänzt.
2023/24 wurde Hermann Speckers Repertorium durch Doris Stöckly in die Archivdatenbank übertragen. Seine Kurzregesten oder Titel wurden dabei sprachlich leicht modernisiert, die Datierungen wurden überprüft. In einem zweiten Arbeitsgang wurden sodann auch Informationen, die Stefanie Uhler um 1985 erhoben und in einer separaten Kartei niedergelegt hatte (vgl. StATG 9'9, 4.1.5/18), ebenfalls noch in die Datenbank übertragen. Nach 1945 hinzugefügte Originale wurde in die Slg. 15 umplatziert, sofern es sich um Empfänger- und nicht um Ausstellerstücke handelte. Seit 1945 beigefügte Fotokopien von Kalchrainer Stücken in anderen Archiven, die vermutlich in Zusammenhang mit Elisabeth Meyer-Maethalers Helvetia Sacra-Artikel angefertigt worden waren, wurden in Slg. 13.1 umplatziert. Diese in der Literatur zitierten Quellen aus dem Kalchrainer Bestand sind über die Einträge in der Archivdatenbank mit Hilfe des Feldes "Alte Signaturen" auffindbar.l

Die Schachteln 7'43'50-52 (Klosterverwaltung 1798-1836) wurden detailliert erfasst, Xerokopien aus dem Sitftsarchiv Einsiedeln entfernt. Die in den Schachteln 7'43'60 (Klosterverwaltung 1836-1848, Akten von Behörden) und 7'43'61 (Klosterverwaltung 1836-1848, Verwaltungsakten, Wirtschaftsakten) pauschal betitelten Dossiers wurden 2023 ebenfalls einzeln erfasst. Bei der Bearbeitung fiel auf, dass eine grössere Anzahl dieser Dossiers zusätzlich mit Buchstabencodes beschriftet sind, z. B. "J", "K" (Kloster?) und "V" (Verwaltung?) oder III B 1 b oder III B 2 d etc. Diese Signaturen konnten nicht entschlüsselt werden, wurden jedoch im Kommentarfeld erfasst. Der Handschrift nach zu schliessen, könnten diese Dossiers von der Wissenschaftlichen Archivarin Margarete Burkhart (im Amt 1958-1966), die das Repertorium Speckers ergänzt haben dürfte, vergeben worden sein. Dagegen spricht allerdings eine Analyse der verwendeten Schreibmaschine. Es bleibt also unklar, ob die Dossiers in 7'43'60 und 7'43'61 schon zu Speckers Zeiten so vorhanden waren.

Im Jahr 1996 wurde bei der Ablieferung der Akten der Arbeitserziehungsanstalt Kalchrain auch ein Dossier mit verschiedenen Akten aus der Zeit der Helvetik (1798-1803) aufgefunden. Diese wurden 2023 gesichtet, unter der Signatur 7'43, 1 erfasst und im Kommentar bezeichnet.

Wichtige Teile des Archivs aus dem Kloster Kalchrain (sowohl Bücher als auch Dokumente) befinden sich heute im Stiftsarchiv Einsiedeln, im Klosterarchiv Mariastern-Gwiggen A und im Staatsarchiv des Kantons Aargau, Fonds Wettingen.

Alles in allem kam mit der Intervention des Jahrs 2023 eine Erschliessung zustande, die modernen Ansprüchen zwar nicht auf höchstem, aber doch respektablem Niveau genügt.

Sachverwandte Unterlagen:

Veröffentlichungen:Meyer-Marthaler, Elisabeth: Kalchrain, in: Helvetia Sacra III/3 (1982), S. 740–763.

Raimann, Alfons; Erni, Peter: Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Band 6: Der Bezirk Steckborn, Bern 2001, S. 146-176.
 

Usage

End of term of protection:12/31/1879
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=1630651
 

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