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7'755 Romanshorn, Obervogtei der Fürstabtei St. Gallen 1544-1798, 1544-1798 (Hauptfonds)
Identifikation |
Ref. code: | 7'755 |
Title: | Romanshorn, Obervogtei der Fürstabtei St. Gallen 1544-1798 |
Creation date(s): | 1544 - 1798 |
Entstehungszeitraum, Streudaten: | 1278 |
Level: | Hauptfonds |
Umfang |
Running meters: | 1.00 |
Number: | 289 |
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Kontext |
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben: | Romanshorn war wohl bis Ende des 7. Jahrhunderts von Romanen besiedelt. 779 vergabte Waldrata ihren Besitz im Ort dem Kloster St. Gallen. Im Spätmittelalter war die Vogtei Romanshorn zeitweise im Besitz der von Landenberg (bis 1367). 1455 verkaufte Abt Kaspar von Landenberg den Landbesitz der Stadt St. Gallen, doch die Gotteshausleute erzwangen die gerichtliche Aufhebung des Verkaufs. Das Gericht Romanshorn erhielt 1469 von Abt Ulrich Rösch eine Offnung. Bis 1798 besass das Kloster St. Gallen das Mannschaftsrecht, die Appellation und die Huldigung (meist in Täschlishusen bei Häggenschwil); die übrigen Hoheitsrechte gehörten der Landgrafschaft Thurgau.
Nach Müller, Offnungen, S. 199-200, setzte sich die Obervogtei oder Vogtei Romanshorn zusammen aus den Gerichten: 1. Romanshorn: Umfassend auch Salmsach, Hub, Riedern u. a. Orte. Alter St. Galler Besitz, im Mittelalter wiederholt verpfändet, 1432 mit Hilfe der Hofleute vom Kloster eingelöst. Salmsach Besitz des Chorherrenstifts St. Stephan in Konstanz und der Edlen von Kirchhof in Arbon. 1471 vom Kloster St. Gallen als Konstanzer Lehen erworben und zum Gericht Romanshorn geschlagen. 2. Kesswil: Ende des 15. Jahrhunderts mit dem Kloster Münsterlingen Streit, das hier drei Vogteien besass, zwei als St.Galler Lehen und eine zu freiem Eigen. Niedergericht, Zwing und Bann blieben darauf beim Gallusstift, das ein Gericht Kesswil bildete. 3. Dozwil: Lehenbesitz der Edlen von Andwil, später wiederholt in anderen Händen und 1671 vom Abt von St. Gallen als Lehenherrn eingezogen. 4. Zuben mit Guldihub: Niedergericht Lehen des Hochstifts Konstanz, im 16. Jahrhundert im Besitz von Bauern, später der Guldinast von Konstanz und des Klosters Münsterlingen. Von diesem 1674 der Abtei St. Gallen verkauft. 5. Herrenhof: Früher Rickenbach geheissen, dann in Herrenhof und Langrickenbach getrennt. Alter St. Galler Besitz, im 15. Jahrhundert verpfändet, vom Kloster 1536 zurückgekauft.
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Bestandsgeschichte: | Der mit alter Signatur 7'60 in Benutzung gestandene Fonds der Gerichtsherrschaft Romanshorn wurde 2023 umsigniert und umverpackt. Gleichzeitig wurde das Findmittel "Verzeichnis der Akten der ehevorigen fürstlich St. Gallischen Obervogtei Romanshorn" von Johann Ludwig Müller aus dem Jahr 1860 (StATG 9'9, 4.1.6/0) von Doris Stöckly, unter Modernisierung der benutzten Sprache, in die Archivdatenbank übertragen. Da es sich bei den Fonds 0 bis 5 wohl um die geschlossene Überlieferung der thurgauischen Akten der Obervogtei Romanshorn handelt, wurde die vorhandene Ordnung von Müller beibehalten. Die von ihm in den Titel übernommene Ordnung in 6 Theken wurde zwar beibehalten, aber die Bezeichnung "Theke" im Titel weggelassen.
7'755, 0 Theke I: Mandate, Dekrete, Verträge, Abschiede (Beschlüsse) 7'755, 1 Theke II: Korrespondenz 1720-1729 7'755, 2 Theke III: Korrespondenz 1730-1749 7'755, 3 Theke IV: Korrespondenz 1750-1759 7'755, 4 Theke V: Korrespondenz 1760-1769 7'755, 5 Theke VI: Korrespondenz 1770-1798
Der von Müller geordnete Bestand wurde im Laufe der Zeit durch einzelne Stücke ergänzt, die auf verschiedenen Wegen ins Staatsarchiv gelangten. Sie finden sich jetzt in den Fonds 6-9.
Ausserdem befanden sich 10 Dokumente betreffend den Zehnten der Feldbacher Lehengüter in Basadingen, Stammheim und Guntalingen, die als Besitz des Abtes von St. Gallen zunächst ans Kloster Feldbach verliehen, dann aber an Privatpersonen weiterverliehen und verkauft worden waren, im Bestand. Es handelt sich sowohl um Aussteller- als auch um Empfängerexemplare (Lehenreverse). Weder die Korrespondenz noch das Eingangsbuch des Staatsarchivs geben Auskunft darüber, wie diese zehn Stücke ins Archiv gekommen sind. Sie tragen alle, bis auf den Klosterdruck dreier Vorgängerurkunden von 1278, 1290 (TUB III, Nr. 672 und Nr. 820) und 1303, alte Signaturen in auffällig grosser roter Schrift: Stam(bheim) N. X. Einige tragen zudem eine Signatur aus dem Archiv-Findmittel des Fürstäbtischen Wiler Amts (heute StiASG): Stamb(heim). Cist. X , N. X. Recherchen (in Kuhn, Frauenklöster, in den Helvetia Sacra, und in den beiden Archiven StiASG und StAZH) ergaben, dass im StAZH im Archiv der Obervogtei Stammheim weitere Urkunden zu denselben Gütern liegen. Die Nr. StAZH C III 24, Nr. 120 und Nr. 121 sind ein Lehenrevers und der Verkauf wahrscheinlich derselben Lehengüter in Basadingen und Stammheim. Weiter zeigte sich, dass die roten grossen Signaturen der Thurgauer Stücke identisch sind mit denjenigen auf den Urkunden des StAZH C III 24, Obervogtei Stammheim. Diese dürften also zusammen mit den heute im StATG vorhandenen Unterlagen überliefert worden sein, denn sie tragen dieselben zwei alten Signaturtypen, die aus dem Wiler Archiv des Abts von St. Gallen und möglicherweise aus der Zeit der zürcherischen Obervogtei Stammheim stammen. Auch im StAZH findet sich ein Lehenrevers, eigentlich eine Empfängerurkunde. Es konnte bislang nicht eruiert werden, wer die Signaturen anbrachte und wie und wann die heute im StATG vorhandenen Dokumente von den anderen getrennt wurden. Zürich hat anfangs des 19. Jahrhunderts die st. gallischen Güter in Stammheim und Basadingen erworben. Daraufhin, oder unabhängig davon, wurden im StASG Dokumente ausgesondert und an andere Archive gesandt, so auch nach Zürich. Von dort dürften die Thurgauer Stücke direkt oder via die Gemeinde Basadingen ins StATG gelangt sein. Ein Zusammenhang mit der Vogtei Romanshorn konnte nicht erkannt werden, weshalb die zehn Dokumente in die Sammlung 15 unter den Signaturen (Slg. 15, 7'7/21-30) aufgenommen wurden. Kommentar zum Weg der Stücke vom StiASG ins StATG siehe dort.
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| Beim Bestand im StATG 7'755 handelt es sich lediglich um einen Teil des ehemaligen Obervogteiarchivs von Romanshorn; der Hauptteil liegt im Stiftsarchiv St. Gallen. Zur Obervogtei oder Vogtei Romanshorn ist also hauptsächlich das Material im Stiftsarchiv St. Gallen zu konsultieren, wo 3 Urbarien (Sign. 623, 623, 625) und 2 Jahrzeitbücher aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (Sign. 625a, 622) liegen.
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Zugangs- und Benutzungsbedingungen: |
Rechtsstatus: | Eigentum des Staatsarchivs Thurgau.
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Zitiervorschlag: | Fussnote: StATG 7'755, */*.
Quellenverzeichnis: StATG 7'755 Romanshorn, Obervogtei 1544-1798
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Sprachen: | Deutsch.
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Sachverwandte Unterlagen: |
Veröffentlichungen: | Kuhn, Konrad: Geshcicte der thurgauischen Klöster. Die thurgauischen Frauenklöster. Thurgovia Sacra III, Frauenfeld 1883, S. 1-42 Meyer-Marthaler, Elisabeth: Zisterzienserinnenkloster Feldbach, Helvetia Sacra III.3,2, (1982), S. 634-664. Müller, Walter: Die Offnungen der Fürstabtei St. Gallen: ein Beitrag zur Weistumsforschung, Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen: 43, 1964.
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/1818 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | uneingeschränkt |
Accessibility: | Oeffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=151543 |
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