PSG 147 Strass (bis 31.12.1975) \ Standort: Archivraum, Schulhaus Islikon, 1745-2014 (Abteilung)

Archive plan context


Identifikation

Ref. code:PSG 147
Title:Strass (bis 31.12.1975)
Standort: Archivraum, Schulhaus Islikon
Creation date(s):1745 - 2014
Entstehungszeitraum, Streudaten:1745 - 2014
Level:Abteilung

Umfang

Running meters:3.00
Number:20

Kontext

Name der Provenienzstelle:Primarschulgemeinde Strass.
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben:Niederwil. Ehemalige Ortsgemeinde TG, Bezirk Frauenfeld, seit 1998 Teil der politischen Gemeinde Gachnang. Das westlich von Frauenfeld liegende Dorf bildete als Teil der ehemaligen Munizipalgemeinde Gachnang die Ortsgemeinde Niederwil, die ab 1812 die Weiler Bethelhausen und Strass umfasste. 1337 Niderenwille. 1831 234 Einwohner; 1850 241; 1900 224; 1950 216; 1990 347.

Die Primarschulgemeinde Strass wurde am 01.01.1976 der Primarschulgemeinde Frauenfeld angeschlossen. Am 01.01.1998 kommt durch eine Grenzänderung des Schulgebiets die ehemalige Pirmarschulgemeinde Strass zur Primarschulgemeinde Islikon-Gachnang-Kefikon hinzu, und diese nennt sich in Primarschulgemeinde Gachnang um.
Vorrömische Zeit

1862 wurden im Egelsee, dem ehemaligen Torfmoor nördlich von Niederwil, im Zuge der intensiven Torfnutzung urgeschichtliche Siedlungsreste entdeckt. Jakob Messikommer, der bis 1884 mehrere Ausgrabungen vornahm, machte die Station bis nach Übersee bekannt. Eingehende wissenschaftliche Untersuchungen erfolgten aber erst 1962-1963 durch ein holländisches Forscherteam der Universität Groningen unter der Leitung Harm Tjalling Waterbolks. Die einperiodige Siedlung von Niederwil gehört der Pfyner Kultur an und stammt gemäss dendrochronologischer Datierung aus der Zeit von ca. 3660 bis kurz nach 3585 vor Christus. Das ovalförmige Dorfareal erstreckte sich zur Zeit der grössten Ausdehnung über eine Fläche von rund 2'000 m² und wurde in der Schlussphase sicher von einem wehrhaften Palisadenzaun umgeben. Auffallend ist die Anordnung in sechs durch Gassen getrennte Häuserzeilen aus stirnseitig zusammengebauten Häusern. In Anlehnung an die untersuchten Siedlungsteile rechnet Waterbolk mit gegen 35 in der Regel zweiräumigen Bauten von durchschnittlich 11 m Länge und 5 m Breite. Die Hausböden bestanden im Normalfall aus querverlegten, auf einem Schwellenrost ruhenden Rundhölzern oder Spaltbrettern. Örtlich lassen sich bis zu 15 Umbauphasen belegen, was einer durchschnittlichen Lebensdauer der Hausböden von weniger als fünf Jahren entspricht. Zur Konstruktion des Oberbaus der Häuser existieren nur wenige Hinweise. Danach dürften die Wände aus horizontal liegenden Bohlenbrettern bestanden haben, die an eingerammte Aussenpfosten von gegen 1 m Abstand fixiert waren. Unter dem Fundmaterial ragen die trefflich erhaltenen Holzartefakte hervor, die wesentlich zur heutigen Kenntnis der neolithischen Holzindustrie beitrugen.

HLS 2009 (Albin Hasenfratz)
Gemeinde

Niederwil, Bethelhausen und Strass gehörten im 13. Jahrhundert den kyburgischen, später habsburgischen Dienstleuten von Strass, die vermutlich in Strass einen aus grossen Steinen gemauerten, im 12. und 13. Jahrhundert erwähnten Wohnturm besassen. Später zogen sie nach Frauenfeld, wo sie den Strasshof errichteten. Um 1390 fielen die hohe und niedere Gerichtsbarkeit an Frauenfeld und verblieben dort bis 1798. Niederwil war stets nach Gachnang kirchgenössig und teilte dessen Schicksal. In Niederwil wurde Torf abgebaut. Im 19. Jahrhundert betrieb man einen Steinbruch und 1850-1880 eine Blutegelzucht. 1900 wurde eine Käserei gegründet. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts besass das landwirtschaftlich geprägte Dorf (Wiesen- und Obstbau) mit der Ricoter AG einen Recyclingbetrieb, eine Lack- und Farbenfabrik sowie ein Unternehmen für Alarmanlagen. Die neuen Einfamilienhaussiedlungen wachsen zunehmend in die Landschaft hinein.

HLS 2009 (Erich Trösch)
Literatur

Vorrömische Zeit
Waterbolk, Harm Tjaling, van Zeist, Willem und Hasenfratz, Albin (Hrsg.): Niederwil. Eine Siedlung der Pfyner Kultur, Bände 1-4, Bern 1978-91.
Hasenfratz, Albin (Hrsg.): Niederwil. Eine Siedlung der Pfyner Kultur, Band 5, Frauenfeld 2006.

Gemeinde
Hinweisinventar alter Bauten und Ortsbilder im Kanton Thurgau. Gachnang III, Manuskript, 2003.
Bitterli-Waldvogel, Thomas: Schweizer Burgenführer, Basel 1995, Nr. 579.
Bestandsgeschichte:Das Archiv wurde im März vom Archivdienst für Gemeinden des Staatsarchivs des Kantons Thurgau (Fabienne Gerber, Albin Brühwiler) geordnet, verpackt und in der Archivdatenbank des Staatsarchivs verzeichnet. Die Bearbeitungszeit betrug 20 Stunden.
Direktübernahme von Provenienzstelle:Ja.

Inhalt und innere Ordnung

Bewertung und Kassation:Kassation (Vernichtung) von Akten erfolgte nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen gemäss den Vorgaben des Registraturplans für Schulgemeinden.
Ordnung und Klassifikation:Gemäss dem Registraturplan für Schulgemeinden.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen:

Rechtsstatus:Eigentum der Primarschulgemeinde Gachnang.
Sprachen:Deutsch.
 

Usage

End of term of protection:12/31/2034
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=1301416
 

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