F 7'0 Wellauer Maria (1876-1912), Freiburg/Schweiz, 1998 (ca.)-2001 (Hauptfonds)

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Ref. code:F 7'0
Title:Wellauer Maria (1876-1912), Freiburg/Schweiz
Kommentar des Staatsarchivs:Wellauer Gertrud Maria Katharina, *17.03.1876 Lommis TG, +07.04.1912 Fribourg FR. Tochter des Wellauer Johann Thomas (1848-1888), von Kalthäuseren TG, Landwirts und Wirts, und der Wellauer geb. Schmid Elisabeth (1845-1915). Maria Wellauer wurde in Lommis auf dem Hof des Grossvaters geboren. Im August 1877, nur zwei Tage nach dem Tod des im Frühling geborenen Schwesterchens, zog die Familie nach St. Gallen, wo sich der Vater fortan als Wirt des Restauranst "Bierquelle" an der Rosenbergstrasse 34 betätigte. Es folgten weitere fünf Geschwister, die alle das erste Lebensjahr nicht überstanden. Maria verlor knapp zwölfjährig auch ihren Vater und blieb mit der Mutter alleine zurück. 1892 zog die Mutter mit ihr zum Bruder, dem "Priesteronkel" Bernhard Schmid nach Berg. Später nahm die Mutter in Frauenfeld eine Stelle als Haushälterin an und Maria konnte bei Domenica Bürgin im Haus "Schäfli" der Familie Rogg, Zürcherstrasse 162, 1. Stock, in Frauenfeld eine Lehre zur Weissnäherin absolvieren. Bereits in Frauenfeld war Maria Wellauer eine eifrige Besucherin der Frühmesse und trat der Marianischen Kongregation bei. 1895 ging Maria Wellauer 19-jährig in Stellung als Dienstmädchen zu Madame de Diesbach in Freiburg (Villars-les-Joncs), machte darauf eine zweite Lehre im Merceriegeschäft von Marie Wahl in Freiburg. Um diese Zeit lernte sie den deutschen Priester Johannes Evangelist Kleiser (1845-1919), Chorherr der Liebfrauenkirche und Vikar von St. Moritz (Unterstadt) kennen, der sich um die deutschsprachigen jungen Frauen in Stellung kümmerte. 1897 gründeten sie zusammen die Marianische Kongregation für deutschsprachige katholische Dienstbotinnen in Freiburg. Es waren um die 60 junge Mädchen und Frauen. Maria Wellauer wurde erste Präfektin. Ein Jahr später, am 2. Februar 1898, folgte die offizielle Gründung des Kanisiusschwester-Ordens (Petrus Kanisus, Jesuit) und die Eröffnung eines Mariaheims in einer kleinen, einfachen Wohnung am Stalden Nr. 2. Maria Wellauer gab für die neue Aufgabe ihre Stellung auf. Bereits Ende Jahr konnte in eine grössere Wohnung (Hochzeitergasse 138) umgezogen werden. Im Mariaheim wurden neu angekommene junge Frauen untergebracht und betreut. Bald wurde in der Wohnung eine kleine Setzerei zur Verbreitung von "guten Schriften" eingerichtet sowie eine Buchbinderei. Im Frühjahr 1899 weilte Maria Wellauer in Berg TG und pflegte ihren Onkel bis zu seinem Tod. Die Mutter zog darauf im selben Jahr nach offizieller Einladung durch den Prälaten mitsamt Hab und Gut zur Tochter nach Freiburg und half im Grosshaushalt mit. 1901 Umzug an die Hängebrückstrasse 78. Zwischen 1901 und 1902 wurden um die 360 junge Frauen beherbergt. Ab 1904 war die Kongregation auch im Besitz einer eigenen kleinen Druckerei und des Verlags Kanisius, der religiöse Kleinschriften, die Zeitschrift "Kanisius-Stimmen" und bald auch grössere Werke herausgab. Bis 1905 wurden mit Hilfe von Professor Alois Laib und seiner Schwester Emmanuelle Laib, Solothurn, Satzungen, Regeln und Gebräuche (Konstitutionen) ausgearbeitet. Im Dezember 1905 legten die ersten fünf jungen Frauen ihr Versprechen ab, Maria Wellauer wurde im Alter von 29 Jahren als erste Generaloberin eingesetzt. Im August 1906 Kauf des Hauses Reichengasse 58 und Umzug. Im Juni 1908 wurde bei Maria Wellauer eine Krebserkrankung festgestellt. Eine Operation 1911 brachte wenig, bereits im September erlitt Maria Wellauer einen Rückfall. Bis zuletzt von der Mutter gepflegt starb sie am Ostermorgen 1912 nach schwerer Leidenszeit im Alter von nur 36 Jahren.

Am 13.06.1999 fand in Lommis TG ein Gedenkgottesdienst zu Ehren der Ordensgründerin mit Anbringung einer Gedenktafel statt.

Der Bestand wurde von Barbara Fatzer im Jahre 2000 zusammengetragen (es besteht kein Protokoll) und von Nathalie Kolb im November 2019 erschlossen.
Creation date(s):approx. 1998 - 2001
Level:Hauptfonds
Quickaccess:Quickaccess04
 

Containers

Number:1
 

Usage

End of term of protection:12/31/2021
Permission required:Keine
Physical Usability:uneingeschränkt
Accessibility:Oeffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=1038837
 

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